4 interessante Grafiken, welche die Stärke Chinas offenbaren

Veröffentlicht am 18.02.2025, 11:03

Deepseek, Handelszölle, Nvidia (NASDAQ:NVDA), Google (NASDAQ:GOOGL) – es gibt so einige Schlagzeilen, welche China wieder in den Mittelpunkt von jenen Diskussionen brachten, welche sich mit globaler Machtstellung befassen. Wir führen in diesem Beitrag drei interessante und wichtige Grafiken an, welche genau diese wirtschaftliche und in vielen Fällen unterschätze Stärke Chinas aufzeigen.

Chinas Dominanz im Welthandel


Quelle: www.econovis.net

Im Jahr 2000 belief sich der US-Handel auf insgesamt 2,0 Billionen USD – mehr als das Vierfache der damals noch 474 Milliarden USD Chinas. Damals war China lediglich für eine Hand voll Länder der wichtigste Handelspartner: Kuba, Iran, Libyen, Myanmar, die Mongolei, Nordkorea, Oman, Sudan, Tansania und Vietnam.

Schaut man sich den Zeitraum von 2000 bis 2024 an, so wuchs der US-Handel um +167 % (4,2 % CAGR), während der Handel Chinas um ganze +1.200 % (11,3 % CAGR) zunahm und somit das Volumen der USA im Jahr 2012 übertraf. Bis 2024 erreichte der Gesamthandel 5,3 Billionen USD für die USA und 6,2 Billionen USD für China.

Heute ist China der wichtigste Handelspartner für den größten Teil Asiens, Osteuropas, des Nahen Ostens, Ozeaniens, Afrikas und Südamerikas. Mit Blick auf die Zukunft dürften Nordamerika, Teile von Europa (ohne Russland), Nordafrika und Indien ihre Handelsbeziehungen stärken, während China seine Verbindungen zu Schwellenländern vertiefen wird – indem es Kraftstoffe, Mineralien und landwirtschaftliche Güter importiert und gleichzeitig Industrieprodukte exportiert.

Rohstoffmonopol


Quelle: @VisualCap / X

Blickt man auf die oben abgebildete Grafik sieht man neben nach der enormen Dominanz im Welthandel die nahezu monopolistische Stellung Chinas, wenn es um selten Erden geht. Diese sind essentiell zur Produktion von Chips, Batterien und anderen ungemein wichtigen Technologien der Neuzeit. China hat schon des Öfteren angedeutet, dass ein Lieferkettenkrieg, welcher Druck auf die US-Wirtschaft ausüben, eine entsprechende Gegenmaßnahme sein könnte. Der wichtige und maßgeblich an der amerikanischen Wirtschaft beteiligte Tech-Sektor würde durch die oft klein geredete Abhängigkeit des asiatischen Raums massive Zulieferungsprobleme bekommen können. Spielt Trump hier mit dem Feuer?

China – der Weltmeister erneuerbarer Energien

Es ist kein Geheimnis, dass die chinesische Arbeitsmarktstruktur, die staatliche Subventionierungspolitik und weitere Faktoren dazu beitragen, dass China riesige Skalierungseffekte in ihren Produktionen erreicht. Die Exportstärke besteht demnach darin, dass dem Ausland riesige Absatzmengen zu niedrigen Preisen zur Verfügung gestellt werden können. Dabei handelt es sich um viele Vorprodukte, welche in anderen Ländern weiterverarbeitet werden- ohne jene findet auch in anderen Volkswirtschaften keine Wertschöpfung statt (siehe: Corona-Pandemie).


Quelle: IEA analysis

Aber es gibt eine ganz entscheidende Branche, in welcher der chinesische Marktanteil absolut unglaublich ist- erneuerbare Energien. Ausgerechnet das Thema, welches die europäischen Staaten, besonders Deutschland, als zukunftssicher- und relevant betrachten. Sowohl bei EV-Batterien, als auch bei Solar PV verfügt China über knapp 90 Prozent der weltweiten Produktionskapazitäten. Bei den restlichen erneuerbaren Energien wie etwa Wind oder Andere sind die Anteile bei etwa 50%.

Von der Theorie zur Praxis – Patentsieger

Es gibt neben den Lohnstrukturen einen ganz entscheidenden Unterschied von China zu Europa: die Anwendung und Umsetzung von Ideen. Was bei uns durch großen Bürokratieaufwand und langjährige Testphasen weit in die Zukunft geschoben wird, findet in China so schnell wie nirgendwo die Anwendung in der Realität- die Rede ist von Patenten.


Quelle: FT

Denn mit wirklich beeindruckender Geschwindigkeit hat China den Übergang von der Nachahmung zur Innovation vollzogen. Mittlerweile sind sie weltweit die Nummer 1 bei der Anzahl aktiver Patente. Die Innovationskraft, welche aus China hervorgeht, ist zumindest quantitativ nicht zu vergleichen. In Zeiten von AI machen es Staaten wie China und die USA vor, wie geniale Ideen unmittelbar in der Realwirtschaft eingesetzt werden können. Dass wir in Europa einen Wettbewerbsnachteil haben, liegt nicht etwa an dem fehlenden Zugang von diesen Technologien, sondern leidglich an der Geschwindigkeit jener Implementierung. Zur Kenntnis sollte nichts desto trotz genommen werden, dass diese Aussage keinerlei moralische und sicherheitspolitische Faktoren miteinschließt.

Insgesamt ist zu schlussfolgern, dass China nicht nur über eine extrem starke Stellung in der globalen Wirtschaft, sondern auch über eine unglaubliche Innovationskraft verfügt, welche aufgrund beispielsweise rechtlicher Rahmenbedingungen in Europa nicht möglich wäre. Das bedeutet jedoch, dass wir nichts lernen können. Dass wir nicht über ein vergleichbares Rohstoffaufkommen verfügen, ist die eine Sache. Auch dass es uns bestehende Lohnstrukturen verbieten, solche Preisskalierungen vorzunehmen, ist trivial. Jedoch ist unsere Bürokratie und unsere fehlende Implementierungskraft von guten Ideen hausgemacht und verhindern schlussendlich, dass wir in einem globalen Wettbewerb mithalten können.

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