Es wird eine volle Woche am Devisenmarkt werden und während wir einen langsamen Start hatten, wird die Volatilität mit dem Fortschreiten der Woche steigen. Unterdessen hat der US-Dollar den Tag gegenüber den anderen Währungen unterschiedlich beendet, aber im New Yorker Handel floss das meiste Kapital in den Dollar. Die US-Währung fiel auf ein Tief von 1,1815 gegenüber dem Euro kurz nachdem der Aktienhandel begonnen hatte, beendete den Devisenhandel allerdings in der Nähe von 1,1750. Eine ähnliche Kehrtwende war beim Pfund zu beobachten, während der USD/JPY und der USD/CHF Kurs von ihren Tiefs zurückkamen und den Handelstag auf ihren Höchstständen beendeten. Diese Kursbewegungen hatten nicht mit US-Konjunkturdaten zu tun, da die Berichte aus dem produzierenden Gewerbe der Fed-Niederlassungen in Chicago und Dallas unter den Erwartungen hereinkamen. Allerdings könnte die Aussicht auf eine Zinserhöhung durch die Federal Reserve in dieser Woche dem Dollar helfen.
Allerdings steht in dieser Woche weitaus mehr an als die Fed-Sitzung. Hier sind die fünf Hauptereignisse, die wir im Auge behalten werden:
5 Hauptereignisse
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Q3 Ende
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Auslaufen von Nafta-Frist am 30. September
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UN-Generalversammlung & Zentralbanken
Die Federal Reserve wird wie allgemein erwartet die Zinssätze anheben, aber die Erhöhung könnte harte oder weiche Signale aussenden. Der Ausgang der Sitzung könnte bleibende Folgen für die Kurse aller großen Währungen haben. Zur gleichen Zeit allerdings, ist nach den Rekordständen am Aktienmarkt in diesem Quartal die Neuausrichtung von Portfolios eine schlechte Nachricht für den Dollar. Wir könnten schon einige dieser Transaktionen Anfang dieses Monats beobachtet haben, aber wir können für die laufende Woche keine weiteren Kursangleichungen ausschließen. Die neuseeländische Notenbank wird sich auch zur Geldpolitik äußern und wie üblich könnte dies einen erheblichen Einfluss auf den NZD haben. Kanadisch-US-amerikanische Handelsgespräche werden im Rampenlicht stehen, da eine wichtige Nafta-Frist abläuft. Die Vereinigten Staaten wollen ein Abkommen vor dem 30. September erreichen, da es im Eilverfahren verabschiedet werden soll. Dieses erfordert, dass der Vertragstext 60 Tage der Öffentlichkeit vorliegt, bevor ein internationales Abkommen unterzeichnet werden kann. Der 30. September ist so wichtig, da der mexikanische Präsident am 1. Dezember sein Amt abgeben wird und US-Präsident Trump will den Vertrag mit diesem, nicht dem neuen Präsidenten abschließen.
Und dann gibt es noch in dieser Woche hohe Schlagzeilenrisiken. Die UN-Generalversammlung hat begonnen und auf ihr werden Handelsfragen eine erhebliche Rolle spielen. Fed-Chef Powell, EZB-Präsident Draghi, BoE Gouverneur Carney und BoC Gouverneur Poloz sollen ebenfalls Reden halten und wie wir am Montag beobachten konnten, reagiert der Markt sehr sensibel auf Kommentare aus den Zentralbanken.
Draghi schickte den EUR/USD Kurs über 1,18, als er sagte, die Kerninflation habe sich eher stark beschleunigt. Auch wenn der Wechselkurs sein Hoch wegen der Stärke des US-Dollars wieder räumen musste, sollte der Euro sich auf der Basis des aufgehellten Inflationsausblicks der EZB und besserer Konjunkturdaten stärker als die anderen Leitwährungen entwickeln. Trotz der andauernden Handelskonflikte verbesserte sich die deutschen Geschäftsklimaindex im September, was die Erhöhung des Sentix-Index der Anlegererwartungen vom Anfang des Monats bestätigt. In dieser Woche wird es dann noch die Verbraucherpreisinflation aus Deutschland geben und vor dem Hintergrund von Draghis Anmerkungen, dürfte diese eher über den Erwartungen hereinkommen.
Das Pfund auf der anderen Seite sank aus legitimen Gründen. Nicht nur fiel die Trendumfrage in der Industrie vom CBI im September in den roten Bereich, auch die Brexit-Verhandlungen werden härter. Es gab Gerüchte, dass ein Deal noch bis November erreicht werden könnte, aber keine wirklichen Fortschritte. Anstelle sagten der britische Brexit-Minister Raab und Premierministerin May, dass sie hart bleiben werden. Dies legt nahe, dass sie nicht so leicht den Forderungen der EU stattgeben werden. Der australische und der neuseeländische Dollar beendeten den Handelstag tiefer, nachdem China eine Einladung der USA zu Handelsgesprächen ausgeschlagen hatte.
Das Fazit, das man zur Zeit ziehen muss ist, dass es keine positiven Entwicklungen in den US-kanadischen und US-chinesischen Handelsbeziehungen gab und auch die Brexitverhandlungen stocken, sodass weiter die Unsicherheit regiert.