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Ölpreise fahren Achterbahn: Was vor den US-Sanktionen gegen den Iran wichtig wird

Veröffentlicht am 23.08.2018, 11:45
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31

Was vor dem Inkrafttreten der US-Sanktionen gegen den Iran wichtig wird

von Ellen R. Wald, Ph.D.

Der Artikel erschien am Donnerstag, dem 23. August 2018, im Original unter dem Titel '6 Regional Oil Market Developments Ahead Of U.S. Sanctions Against Iran' in der englischsprachigen Edition von Investing.com.

Für den Ölmarkt steht der 5. November—der Tag an dem die US-Wirtschaftssanktionen gegen die iranische Öl- und Gasindustrie Inkrafttreten werden—vor der Tür. Unten sind sechs Entwicklungen der jüngsten Zeit auf regionalen Märkten aufgeführt, die den Ölpreis in den nächsten Monaten beeinflussen könnten, bevor das US-Embargo tatsächlich umgesetzt wird.

1. China

China ist der größte Käufer iranischen Öls. Im Juli importierte es 767.000 Fass Öl und Kondensate am Tag aus dem Iran. Im Vorfeld der Sanktionen haben viele Versicherer aufgehört, Tanker mit iranischem Öl zu decken.

Um diesem Problem aus dem Weg zu gehen haben chinesische Importeure wie die staatliche Zhuhai Zhenrong und Sinopec Group (NYSE:SHI) schon im Vorfeld einen Deal mit dem Iran gemacht, dass wenn die Sanktionen in Kraft treten, sie für den Transport von iranischem Öl Tanker benutzen, die vom Iran betrieben werden. Der Vereinbarung wird eine Tochtergesellschaft der National Iranian Oil Company (NIOC) die gesamten Risiken und Ksten verbunden mit dem Öltransport und der -lieferung nach China übernehmen. China und der Iran kamen überein, im Juli auf vom Iran betriebene Tankschiffe umzusteigen und es wird erwartet, dass China auch weiterhin Öl aus dem Iran auf diese Weise importieren wird.

China hat gesagt, es habe keine Pläne mehr Öl vom Iran zu kaufen, aber es ist nicht klar, wie die Vereinigten Staaten reagieren werden, wenn China keine Anstrengungen zu einer Reduzierung von deren Umfang unternimmt. Als die Preise von anderen Exporteuren steigen, könnten es für die Chinesen schwierig werden, den Verlockungen des billigen iranischen Öls zu widerstehen, insbesondere wenn die US-Sanktionen von Peking nicht ernst genommen werden.

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2. Frankreich

Die französische Total (NYSE:TOT) berichtet, dass sie ihren Rückzug aus dem Iran abgeschlossen hat. Der transnationale Energiegigant war die einzige große Ölgesellschaft, die einen Vertrag mit dem Iran zur Entwicklung eines Öl- und Gasfelds in dem Land geschlossen hatte, nachdem die Obama-Administration sich am Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA), eher als Nuklearabkommen bekannt, beteiligt hatte. Total sagte, es habe bisher lediglich 40 Mio USD in das Projekt investiert. Nachdem die Trump-Administration angekündigt hatte, sie werde die US-Sanktionen am 5. November wieder in Kraft setzen, entschied sich Total sein Engagement im South Pars Gasfeld zu beenden. Der Iran forderte Total auf, von der US-Regierung eine Befreiung zu beantragen, aber dem iranischen Ölminister zufolge wurde diese verweigert.

Der gab ein Statement ab, dass die staatliche chinesische Ölgesellschaft CNPC den Anteil von Total am Projekt übernehmen werde. Der South Pars Deal war ursprünglich ein Gemeinschaftsprojekt von Total, CNPC und der NIOC Tochter Petropars. Es ist noch nicht klar, ob CNPC diesen Anteil akzeptiert hat, der seinen Anteil von 30% auf 80% heben würde. Totals Rückzug aus dem Projekt ist ein schwerwiegender Rückschlag für die Entwicklung neuer iranischer Gasvorkommen.

3. Indien

Indien ist der zweitgrößte Kunde des Irans gewesen und hat mit Importen aus dem Land etwa 10% seines Verbrauchs gedeckt. Mehrere private Raffinerien in Indien haben ihre Importe iranischen Öl zurückgefahren, die staatlichen allerdings nicht.

Indische Regierungsvertreter haben gesagt, dass Indien sich nicht an die US-Sanktionen halten werde. Nichtsdestoweniger, jetzt da auch sekundäre Sanktionen drohen, scheint Indien seine Haltung zu ändern und wird bei der US-Administration um eine offizielle Befreiung von den Sanktionsauflagen nachfragen.

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Indien könnte sich bereiterklären, seine Importe iranischen Öls um bis zu 50% zu senken, im Gegenzug für eine Erlaubnis der US-Regierung weiter Öl aus dem Land importieren zu dürfen. Die indischen Importe betragen durchschnittlich 597.000 Fass am Tag an Öl und Kondensat. Es ist noch nicht klar, ob die US-Regierung sich mit einer solchen Ausnahmegenehmigung anfreunden könnte, aber angesichts der Verschiebung der indischen Position in Richtung der der Amerikaner ist eine solche Erlaubnis nicht völlig ausgeschlossen.

4. Irak

Reuters berichtet jetzt, dass die Regierung des Iraks sich entschieden hat, bei den USA anzufragen, die US-Sanktionen gegen die iranische Ölindustrie zu “ignorieren” zu dürfen. Der Irak hat jüngst einen Deal mit dem Iran unterzeichnet, Öl aus seinem nördlichen Feld bei Kirkuk mit dem aus Vorkommen im Süden des Irans zu tauschen. Der Plan sieht sich Verzögerungen gegenüber, da es keine Pipelines zwischen den beiden Ländern gibt und Pläne das Öl auf Straßen in den Iran zu transportieren auf Sicherheitssorgen stießen.

Der Iran ist ein führender Handelspartner des Iraks. Rund 15% aller irakischen Warenimporte kommen aus dem Iran. Es ist nicht klar, was die Vereinigten Staaten im Hinblick auf die Nachfrage auf eine Sondererlaubnis des Iraks tun werden, aber angesichts dessen wie viel Öl der Irak selbst produziert, scheint es hochgradig unwahrscheinlich, dass die Trump-Administration eine solche Befreiung bewilligen wird.

5. Vereinigte Staaten

Die Vereinigten Staaten bereiten sich vor Öl aus ihren strategischen Reserven freizugeben, bevor die Sanktionen in Kraft treten. Die Trump-Administration ist besorgt, dass der Wegfall von iranischem Öl vom Markt zu einem Preisausschlag ausgerechnet während der Zwischenwahlen zum US-Kongress verursachen könnten.

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Sollten die Benzinpreise zu stark ansteigen, dann könnte das zu einem politischen Problem für die Republikaner werden. Der Kongress hat den Verkauf dieses Öls bewilligt, bevor die Trump-Administration die neuen Sanktionen angekündigt hatte, aber die Ölverkäufe des US-Energieministeriums sind so terminiert, dass 11 Mio Fass an saurem Rohöl zu gleichen Zeit freigegeben werden, in der auch die Sanktionen in Kraft treten.

6. Iran

Der Iran versucht sein Öl für Kunden in Asien attraktiver zu machen, indem er seine Preise senkt. Bisher hat er den Preis seines leichten Öls um 80 US-Cent das Fass und des schweren Öls um 60 US-Cent das Fass gesenkt.

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