Die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Krieges trieb den Deutschen Aktienindex gestern bis knapp an die 15.000er Marke heran. Heute sieht es zunächst nach einem etwas verhaltenen Start aus. Für den Markt geht es jetzt um zwei Dinge: Zunächst sollten die Gewinne von gestern verteidigt werden, zum anderen werden heute um 14 Uhr die Inflationsdaten für Deutschland veröffentlicht. Im vergangenen Monat lag die Teuerungsrate bei 5,1 Prozent, für den März reichen die Erwartungen bis zu einer Sieben vor dem Komma heran. Für den Anstieg dürften vor allem die kriegsgetriebenen Preissteigerungen in den Energie- und Lebensmittelpreisen verantwortlich sein. Die Zahlen sind als durchaus wegweisend im Hinblick auf die nächste Sitzung der Europäischen Zentralbank zu verstehen. Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Heute legt zudem der Mainzer Corona-Impfstoffentwickler Biontech (NASDAQ:BNTX) seine Bilanzzahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2021 vor. Anleger sollten dabei aber vor allem auf zwei Dinge achten: Zum einen auf den Ausblick, wie lange das Unternehmen durch die Weiterentwicklung des Corona-Impfstoffs noch von der Pandemie profitieren kann. Für langfristig orientierte Investoren dürfte zum anderen interessant sein, was der Konzern neben den Corona-Impfstoffen noch zu bieten hat und welche Fortschritte zum Beispiel die Mainzer in der mRNA-Impfstoff-Forschung gegen Krebs gemacht haben. Wenn die Zahlen stimmen und Biontech positiv in die Zukunft blickt, könnte dies der zuletzt unter Druck geratenen, aber dadurch auch niedrig bewerteten Aktie wieder neuen Schwung verleihen.
Die Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG) hat erneut ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Auf den ersten Blick zwar nichts Ungewöhnliches in einer Zeit, in der viele Unternehmen auf Dividendenerhöhungen und Aktienrückkaufe setzen. Allerdings ist die immense Höhe des Programms erstaunlich. Die Bank will nun weitere Aktien im Wert von sechs Milliarden Dollar vom Markt nehmen, nachdem bereits Titel im Wert von 3,8 Milliarden Dollar zurückgekauft wurden. Ein verdammt starkes Signal an die Aktionäre: Zum einen zeigt sich das Unternehmen voller Finanzkraft und zum anderen suggeriert dies, dass das Management mit einem weiter steigenden Aktienkurs rechnet. Der Kurs könnte somit nach der kurzen Schrecksekunde in Sachen Russland-Engagement auch in Kombination mit einem positiven Zinsumfeld für Banken seinen Aufwärtstrend noch eine ganze Weile fortsetzen.