Der Start in die Handelswoche fiel weitgehend positiv aus, obwohl die Spannungen zwischen den USA und China zunehmen und die politischen Unruhen in den USA nach George Floyds Tod steigen und die Mitarbeiter von Facebook (NASDAQ:FB) zunehmend Druck machen, da das Unternehmen im Zusammenhang mit Trumps Kommentaren bisher untätig geblieben ist.
Was die Daten angeht, so sind die endgültigen PMI-Zahlen für das verarbeitende Gewerbe für Mai von den am stärksten betroffenen europäischen Ländern am Montag besser ausgefallen als erwartet, auch wenn die Daten in Deutschland, Japan und den USA weniger vielversprechend aussehen. Bisher konzentrieren sich die Anleger weiter auf Wiedereröffnung der globalen Unternehmen, auf die Tatsache, dass sie Anzahl der neuen Covid-Fälle weiter stabil bleibt, da die Wirtschaften wieder in Gang kommen und natürlich auf die massive steuerliche und geldpolitische Unterstützung von den Zentralbanken und Regierungen.
Die positive Stimmung überwiegt sogar ein zerfallendes Abkommen der Phase 1 zwischen Peking und Washington, da China sich entschieden hat, die Käufe von US-Farmprodukten zu senken und Washington sich über das neue nationale Sicherheitsgesetz in Hongkong in seine internen Angelegenheiten eingemischt hat, das der Stadt ihren Sonderstatus gekostet hat.
Die Energie (NYSE:XLE)- und Finanztitel (NYSE:XLF) zeigen an einem positiven Markt weiter eine überdurchschnittliche Entwicklung – ein Anzeichen, dass die Anleger auf Grundlage der verbesserten Stimmung im Zusammenhang mit der Erholung aus der Krise nach Covid auf eine weitere Markterholung setzen.
Die US-Aktienfutures liegen leicht tiefer, die Nasdaq-Futures zeigen sich jedoch weniger anfällig. Die FTSE- (+0,52%) und DAX-Futures (+0,61%) deuten einen positiven Start in Europa an.
Der US Dollar Index Futures erfährt im Vergleich zu den meisten wichtigen Währungen einen Abverkauf, auch wenn andere als sicherer Hafen geltende Anlagen einschliesslich der US-Staatsanleihen, des Yens, des Schweizer Frankens und des Goldes weiter nachgefragt bleiben. Das gelbe Metall sieht um 1725 USD pro Unze eine Unterstützung, auch wenn die Käufernachfrage mit Annäherung an die 1750 USD-Marke nachlässt, da Unsicherheit hinsichtlich eines erneuten Risikoabverkaufs besteht, obwohl die Nachrichten zu den USA und China wenig vielversprechend sind.
Der EURUSD stieg am Montag aufgrund eines weitgehend schwächeren US-Dollars auf 1,1153. Technisch gesehen schützt ein wichtiger Fibonacci-Widerstand bei 1,1160 (38,2% Retracement auf die Abwertung vom März) vor einigen kurzfristigen Angeboten. Wir könnten eine geringe Abwärtskorrektur sehen, da der tägliche RSI Index überkaufte Bedingungen anzeigt. Aber das zunehmende positive Momentum deutet an, dass die Einheitswährung die Angebote bei 1,1160 überkommen und in Richtung 1,1200/1,1220, den gleitenden 100-Wochendurchschnitt, klettern könnte.
Das Cable schuldet seine jüngste Stärke der globalen Abwertung des Greenbacks. Der GBPUSD handelte zum ersten Mal seit März über seinem gleitenden 100-Tagesdurchschnitt (1,2485). Aber die Sterling-Nachfrage wird wohl um und über 1,25 begrenzt bleiben, da die vierte Runde der Brexit-Verhandlungen diese Woche wahrscheinliche eine unerfreuliche Erinnerung daran sein wird, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass wir einen No-Deal-Brexit sehen, da die britischen Politiker fest an ihrer Frist zum Jahresende für den Ausstieg aus der EU festhalten. Mit zu vielen ungelösten Punkten und zu wenig Zeit, eine Einigung zu finden, wird sich das Vereinigte Königreich bald auf einen Ausstieg ohne Deal vorbereiten, und das Sterling könnte dasselbe tun. Somit besteht ein deutliches Abwärtspotenzial für das Sterling, wenn der Markt damit beginnt, die Auswirkungen eines No-Deal-Brexits einzupreisen. Die Preisanstiege bleiben für mittelfristige Bären weiter interessant und die 1,25 könnten ein angemessen gutes Niveau für den Aufbau von Shortpositionen im Sterling sein.
Die antipodischen Währungen hingegen erfahren aufgrund einer stärkeren und überraschend robusten Risikobereitschaft eine Aufwertung. Der NZDUSD bereitet sich zum ersten Mal seit Februar darauf vor, seinen gleitenden 200-Tagesdurchschnitt (0,6310) zu testen. Der AUD/USD erreichte zum ersten Mal seit Januar 0,68, da die Reserve Bank of Australia (RBA) ihre Zinsen bei ihrer geldpolitischen Sitzung nicht änderte und sagte, dass der Konjunkturabschwung weniger dramatisch ausfallen könnte, als erwartet. Interessant ist hier auch, dass die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China die Nachfrage des Aussies nicht belasteten.
Das WTI-Rohöl steigt weiter, obwohl es ein langsameres positives Momentum aufwies, was an Gerüchten lag, dass die OPEC und Russland bei ihrer Sitzung am 4. Juni weitere Produktionssenkungen ankündigen könnten, bis zu 9,7 Mio. Barrel pro Tag, was etwa 10% der globalen Ölproduktion entspricht. Die nahtlose Eröffnung der Unternehmen jedoch fördert die Aussichten, dass sich die globale Nachfrage schneller erholen könnte. Für den Moment sehen wir weiter ein dezentes Potenzial, dass sich die Nachfrage erholen könnte, auch wenn die steigenden Spannungen zwischen den USA und China eventuell die Nachfrage belasten könnte, da die Preise steigen.