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Alarmstufe Rot an den Energiemärkten: Was jetzt wichtig wird

Veröffentlicht am 05.09.2022, 06:53
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31

Im Folgenden finden Sie einige zentrale Punkte zum Energiesegment, die Händler angesichts der weiterhin extremen Volatilität an den Energiemärkten im Auge behalten sollten:

1. Werden die explodierenden Energiekosten in Europa den dortigen Energiemarkt verändern?

Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben sich mit der Tatsache abgefunden, dass die explodierenden Gaspreise die Energiekosten für die Verbraucher zu hoch werden lassen. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, erklärte kürzlich, dass der europäische Energiemarkt unter den derzeitigen Bedingungen nicht mehr funktioniere und ein sofortiges Eingreifen erforderlich sei, insbesondere eine Abkopplung der Energiepreise vom Erdgaspreis.

Nach dem derzeitigen Konzept wird der Strompreis durch den Preis des teuersten Energieträgers bestimmt, der an einem bestimmten Tag zur Deckung der Nachfrage verwendet wird. Die Idee hinter diesem Preissystem war das Ziel, die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern, die in Europa billiger sind als fossile Brennstoffe. Die europäischen Länder sind jedoch zur Deckung der Nachfrage nach wie vor auf fossile Brennstoffe angewiesen, und der sprunghafte Anstieg der Erdgaspreise hat dazu geführt, dass die Strompreise im Tageshandel 600 Euro pro Megawattstunde erreicht haben.

Die meisten europäischen Länder sprechen sich für eine Deckelung der Gaspreise aus, was jedoch nur zu einer Preissenkung für die Verbraucher führen würde. Irgendjemand, wahrscheinlich die europäischen Regierungen, müsste die Differenz ausgleichen, wenn sie ihre Volkswirtschaften mit Erdgas zur Stromerzeugung versorgen wollen. (Es gibt derzeit keine andere Alternative zur Deckung des Strombedarfs, es sei denn, man nimmt Stromausfälle in Kauf).

Eine Idee, die Polen unterstützt, ist eine Begrenzung der Preise im EU-Emissionshandelssystem. Europäische Stromerzeuger, die fossile Brennstoffe verbrennen, müssen zu Preisen, die durch das Handelssystem festgelegt werden, Kohlenstoffkompensationen kaufen, um den Kohlenstoff, den diese Brennstoffe bei ihrer Verbrennung ausstoßen, auszugleichen. Diese werden derzeit bei 90 Euro/Tonne gehandelt. Polen schlägt eine Obergrenze von 30 Euro/Tonne vor, die dazu beitragen könnte, die Preise zu senken. Ich würde dafür plädieren, dass Europa dieses System für die Dauer der Energiekrise, die nach Ansicht von Ben van Beurden, dem Vorstandsvorsitzenden von Shell, noch Jahre andauern könnte, ganz aussetzen sollte.

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2. Wie wird sich die europäische Energiekrise auf andere Rohstoffe auswirken?

Die geopolitische Krise in Europa hat sich bereits auf die Getreidemärkte ausgewirkt, da Russland und die Ukraine wichtige Exporteure von Weizen sind. Nun aber ist zu beobachten, dass die Energiekrise auch auf andere Rohstoffe übergreift.

So wird beispielsweise die Produktion von Aluminium in Europa aufgrund der explodierenden Energiekosten und drohender Rationierungen gedrosselt. Alcoa (NYSE:AA), ein großer amerikanischer Aluminiumhersteller, hat angekündigt, dass die Produktion seiner Lista-Hütte in Norwegen um ein Drittel gedrosselt werden soll, weil die Energiepreise für den Betrieb der Hütte schlicht zu hoch sind. Dies kommt zu den Kürzungen in Höhe von 500.000 Tonnen im vergangenen Jahr hinzu. Die Aluminiumproduktion ist äußerst energieintensiv und daher besonders anfällig für Energiepreisspitzen.

Auch die Düngemittelpreise gehen nach wie vor rasant nach oben, unter anderem weil ein Teil der für die Düngemittelherstellung erforderlichen Rohstoffe aus Erdgas gewonnen wird. Wegen der hohen Preise und der Rohstoffknappheit wurde die Düngemittelproduktion mancherorts in Europa bereits zurückgefahren. Dies wird sich auf andere Rohstoffmärkte auswirken, die für ihre Produktion auf den Einsatz von Düngemitteln angewiesen sind.

3. Wird die OPEC+ bei ihrem Treffen am 5. September die Fördermengen drosseln?

Nachdem der saudische Ölminister, Prinz Abdulaziz bin Salman, in der vergangenen Woche mit seinen Äußerungen die Ölmärkte in Unruhe versetzt hat, fragen sich die Händler, ob der Ölverbund am Montag eine Produktionskürzung durchsetzen wird. Ich halte dies für unwahrscheinlich, einfach weil die OPEC+ wohl nicht so schnell ihre Förderquoten in einer neuen Vereinbarung anpassen kann. Dies dürfte erst später in diesem Jahr geschehen, vielleicht auf der Novembersitzung des Bündnisses.

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Aller Voraussicht nach wird die OPEC+ ihre Quoten unverändert lassen. Händler sollten im Hinterkopf behalten, dass die tatsächliche Förderung der OPEC+ für die Ölpreise derzeit relevanter sind als ihre Quoten. Der Grund: Viele Mitgliedsländer fördern bereits unter ihren Quoten. Tatsächlich können viele von ihnen ihre Quoten nicht erfüllen.

Der Gemeinsame Technische Ausschuss OPEC+ hat jedoch vor kurzem eine Prognose veröffentlicht, wonach der Angebotsüberschuss im Jahr 2022 um 100 000 Barrel täglich zunehmen wird. Für dieses Jahr rechnet das Komitee mit einem durchschnittlichen Überschuss von 900.000 bpd auf dem Markt. Die Einschätzung des Ausschusses zum physischen Ölmarkt könnte Aufschluss darüber geben, ob die OPEC+ ihre Produktionsquoten in Zukunft senken wird. Händler sollten künftige Berichte des Gremiums sowie die offiziellen Angebots- und Nachfrageprognosen der OPEC für 2023 im Auge behalten, um zu erfahren, ob der Ölverbund eine Quotenkürzung plant oder nicht.

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