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Analysten zweifeln These vom großen Kupferüberschuss an

Von Björn JunkerRohstoffe15.01.2015 12:10
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Analysten zweifeln These vom großen Kupferüberschuss an
Von Björn Junker   |  15.01.2015 12:10
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Einschränkungen der Kupferproduktion werfen Zweifel an der weitverbreiteten Annahme auf, dass der Markt für das rote Metall dieses Jahr einen großen Angebotsüberschuss aufweisen wird. Diese hatte dazu beigetragen, dass der Kupferpreis in den Sinkflug überging. Sollte die Minenproduktion 2015 aber tatsächlich niedriger ausfallen als erwartet, könnte das eine Markterholung stützen.

Die vielfach erwartete Angebotsschwemme bei Kupfer im laufenden Jahr ist – neben zum Beispiel dem Einbruch des Ölpreises – einer der Gründe, aus denen Anleger das rote Metall in den vergangenen Jahren und Monaten abgestoßen und auf das niedrigste Niveau seit fast sechs Jahren gedrückt haben.

Doch mittlerweile haben gleich mehrere Minengesellschaften aus geologischen oder technischen Gründen ihre Produktionsprognose für 2015 gesenkt und die Analysten kommen erst jetzt mit Schätzungen heraus, denen zufolge der weltweite Kupferausstoß deutlich niedriger ausfallen wird als bislang gedacht. Einige sind sogar so weit gegangen, statt von einem Überschuss nun von einem Angebotsdefizit zu sprechen.

Dazu gehören zum Beispiel die Experten von Macquarie, die – explizit auf Grund der Prognosesenkungen von Unternehmensseite – nun davon ausgehen, dass sich der Kupfermarkt 2015 im Gleichgewicht befinden wird.

Sorgen um das Wachstum der chinesischen Wirtschaft, die für rund 40% der globalen Kupfernachfrage verantwortlich ist, haben den Preis für das rote Metall ebenfalls belastet. Allerdings erklären Experten mittlerweile, dass jede Erholung im chinesischen Immobiliensektor dieses Jahr die Nachfrage nach Kupfer steigen lassen und den erwarteten Angebotsüberschuss weiter reduzieren könnte.

Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatten im Oktober 2014 noch damit gerechnet, dass der Überschuss am Kupfermarkt 2015 auf bis zu 350.000 Tonnen steigen könnte, nachdem für 2015 „nur“ 94.300 Tonnen erwartet wurden. Seitdem aber hat zum Beispiel Rio Tinto (WKN 852147) die Produktionsprognose für 2015 auf seiner Kennecott-Mine um rund 100.000 Tonnen gesenkt und BHP Billiton (WKN 908101) die Produktionsprognose für die Escondida-Mine in Chile um ungefähr 150.000 Tonnen reduziert, wie die Analysten der Citi Bank erklären.

Und auch Glencore (WKN A1JAGV) geht mittlerweile davon aus, auf der Alumbrera-Mine in Argentinien dieses Jahr 50.000 Tonnen weniger zu fördern als bislang gedacht. Die Citi-Analysten erwarten zudem, dass der späte Beginn der Regenzeit in Sambia und der Demokratischen Republik Kongo einen signifikanten, negativen Einfluss auf den Kupferabbau in beiden Regionen haben wird.

Macquarie beispielsweise geht so jetzt für 2015 nur noch von einem Angebotsüberschuss von 98.000 Tonnen Kupfer aus. Die Analysten haben damit ihre Prognose seit Oktober um mehr als 300.000 Tonnen gesenkt. Auch 2014 musste die Analystengemeinde insgesamt ihre Prognosen für das Kupferangebot aus dem Minenabbau schlussendlich klar senken.

Sollte es dazu dieses Jahr wieder kommen und das Minenangebot nur um 3% steigen, sind nach Ansicht der Citi-Experten die Aussichten, dass der Kupfermarkt einen Angebotsüberschuss ausbildet, nur gering.


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