Der Devisenmarkt hat nur wenig auf die Ankündigung einer Koalitionsregierung in Italien reagiert. Präsident Sergio Mattarella hat letztendlich die Liste der Minister genehmigt, die Ministerpräsident Giuseppe Conti vorgelegt hat. Die Einheitswährung meldete gegenüber ihren Pendants moderate Gewinne. Die als sicherer Hafen geltenden Währungen fielen offensichtlich am meisten, da sich die Risikostimmung etwas verbessert hat. Der japanische Yen fiel der Einheitswährung gegenüber um 0,30% und der EURJPY fiel auf 127,50, während der EURCHF um 1,1530 konsolidierte. Auf der anderen Seite war die Reaktion des Aktienmarktes härter, da der FTSE MIB um 2,65% auf 22.350 Punkte anstieg. Die italienischen Banken führten das Feld an, Banco BPM verbuchte ein Plus von 7,25%, BPER Banca legte 6,25% zu und UBI Banca stieg 5,75%.
Die neue Regierung setzt sich zusammen aus Matteo Salvini (Vorsitzender der Lega) als Innen- und stellvertretender Ministerpräsident, Luigi Di Maio (Vorsitzender der 5-Sterne-Bewegung) als Industrieminister und stellvertretender Ministerpräsident, Enzo Moavera Milanesi als Aussenminister, Giovanni Tria als Finanzminister, Elisabetta Trenta als Verteidigungsminister, während der euroskeptische Ökonom Paolo Savona, der als Finanzminister abgelehnt wurde, für die EU-Angelegenheiten zuständig sein wird. Die Regierung wird heute vereidigt. Die Renditen der italienischen Staatspapiere fielen vor dem Wochenende weiter: die Renditen der zweijährigen Papiere fielen auf 0,74%, während die der zehnjährigen Papiere 2,60% erreicht haben.
Trotz dieser guten Nachrichten schlafen die Anleger noch nicht entspannt. In der Tat hat die italienische Regierung ein geschäftiges Programm und ist nicht genau im Einklang mit Brüssel, vor allem, was die Immigrations- und Haushaltspolitik angeht. Daher gehen wir davon aus, dass der Markt nicht voll auf Risikofreue übergeht, vor allem vor dem Hintergrund, dass die Handelsspannungen zwischen den USA und der EU - unter anderen Ländern - zunehmen.