Die Jahresendrallye ist ausgefallen. Freilich durfte nach dem starken Verlauf in 2019 und insbesondere des vierten Quartals auch nicht erwartet werden, dass die Börsen von dem erreichten und deutlich überkauften Niveau aus noch einmal ohne externen Impuls durchstarten. Die Akteure warten nun auf frische Signale aus der Weltwirtschaft. Zunächst wird morgen China den offiziellen Wert des Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe veröffentlichen, das Caixin-Pendant kommt am Donnerstag. Der zweite wichtige Pflock zur Orientierung wird am Freitag gesteckt: dann veröffentlicht das ISM seine stets stark beachtete Schätzung zur US-Industrie. Beobachter gehen für den Dezember von der fünften Kontraktion in Folge aus. Südkorea meldet heute früh widersprüchliche Konjunkturdaten: die Industrieproduktion ging im November um 0,5% zurück, erwartet worden war +0,8%. Aber die November-Frühindikatoren fielen etwas besser aus als prognostiziert. Die US-Börsen schlossen am Freitag lustlos auf Tagestief, die Futures notieren momentan aber etwas höher. Asien performte uneinheitlich: einerseits deutliche Abgaben in Tokio, insbesondere bei Werten aus dem Elektroniksektor, andererseits ein 1%-Kurssprung in China. Der Rückgang in Japan wird mit dem anhaltend festen Yen begründet. Rohstoffe weiter auf dem Vormarsch, was zum großen Teil an der Schwäche des US-Dollars liegt. Dieser hat im vierten Quartal gegenüber den meisten großen Währungen erheblich an Boden verloren (so z.B. gegen den Euro 2,74%) und ist am Freitag unter die 200-Tage-Linie zum Euro gerutscht. Der US-Anleihemarkt zeigt sich seit einiger Zeit robuster als die meisten der global relevanten Bondsmärkte. Die damit einhergehende kontinuierliche Verkleinerung des Zinsabstandes dürften ein wichtiger Grund dafür sein, dass der Greenback zur Zeit schwächelt. Im STXE 50 zeigen sich zur Stunde außer LVMH (PA:LVMH) nur Werte aus dem Finanzsektor im grünen Gewand.