Das neue Jahr hat dem Cannabissektor einen hervorragenden Start gebracht und Aphria (NASDAQ:APHA) (TSX:APHA) zählt zu den großen Gewinnern.
Letzte Woche berichtete der in Kanada ansässige Marihuana-Anbauer in seinem aktuellen Quartalsbericht einen Rekord beim Nettoumsatz, der sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 33% erhöht hat.
Als Grund für die Verbesserung gab das Unternehmen eine Steigerung des nicht-medizinischen Konsums an - ein Trend, den viele der großen Unternehmen der Branche während der Pandemie gesehen haben. Die Bruttoeinnahmen aus Freizeit-Cannabis beliefen sich auf 72,1 Mio. USD, ein neuer Unternehmensrekord, der einer Steigerung von 149% gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Das Unternehmen meldete auch beim medizinischen Marihuana bessere Zahlen.
Die Nachrichten ließen die Aktie um beeindruckende 18% steigen. Der Aktienkurs stieg im Verlauf der Woche weiter an und lag am Freitagabend an der NASDAQ auf 12,42 USD und gestern an der Toronto Stock Exchange auf 16,42 CAD. Seit Anfang 2021 hat die Aktie des Unternehmens um fast 80% zugelegt. Im letzten Jahr sind die Aktien um mehr als 130% gestiegen.
Obgleich Aphria das siebte Quartal in Folge einen Umsatzanstieg meldete, musste das Unternehmen im abgelaufenen Dreimonatszeitraum bis zum 30. November einen Verlust in Höhe von 120,6 Mio. Dollar hinnehmen. Im Vergleich zum Vorquartal mit 5,1 Mio. Dollar war dies ein deutlicher Anstieg. Grund dafür waren nach Angaben des Unternehmens Transaktionskosten für Fusionen und Übernahmen sowie eine "erhöhte aktienbasierte Vergütung".
Im vergangenen November erwarb Aphria SweetWater Brewing im Rahmen einer Übernahme mit Aktien und Cash, um sich auf dem US-amerikanischen Cannabis-Getränkemarkt zu positionieren.
Diesem Schritt folgte Aphrias reiner Aktiendeal im Wert von 5 Milliarden USD zur Übernahme eines weiteren kanadischen Cannabisproduzenten, Tilray (NASDAQ:TLRY) im Dezember. Diese soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.
Durch den Kauf von SweetWater erhielt das Unternehmen sofortigen Zugang zu einem riesigen Vertriebsnetz, zu dem 29.000 US-Einzelhändler, mehr als 10.000 Bars und Restaurants sowie eine große Fluggesellschaft, Delta Air Lines (NYSE:DAL), gehören.
Und der Markt für cannabishaltige Getränke, insbesondere in den USA, läuft langsam warm, beflügelt durch die Aussicht auf ein günstigeres regulatorisches Klima mit dem Amtsantritt der neuen Biden-Regierung in Washington.
Miller Time macht Platz für CBD
Die Expansion des US-Marktes für cannabishaltige Getränke wurde Ende letzter Woche durch die Ankündigung von Molson Coors (NYSE:TAP) sichtbar. Der multinationale Bierhersteller, bekannt für seine Marken Coors und Miller High Life, hat ein alkoholfreies Sprudelwasser auf den Markt gebracht, das mit Cannabidiol versetzt ist.
Das Unternehmen will die Dosengetränke in Colorado nur probeweise verkaufen. Hergestellt von Truss CBD USA, einem Joint Venture zwischen Molson Coors und dem kanadischen Cannabiszüchter Hexo Corp (NYSE:HEXO) (TSX:HEXO), sollen die Getränke unter der Marke Veryvell auf den Markt kommen. Im Gegensatz zur in Kanada angebotenen Veryvell-Produktlinie wird die US-Version kein THC, den psychoaktiven Inhaltsstoff von Cannabis, enthalten.
Truss Beverages wurde 2018 gegründet.