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Apple: 3 Hauptfaktoren deuten auf einen fortlaufenden Aufwärtstrend hin

Veröffentlicht am 15.03.2017, 09:56
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Von Chaim Siegel – Elazar Advisors, LLC

Nach einem Gespräch mit dem Unternehmen fällt es uns schwer, unsere Einschätzungen in Bezug auf Apple (NASDAQ:AAPL) niedrig zu halten. Wir gehen ganz im Gegenteil inzwischen von überragenden Ergebnissen in diesem Jahr aus. Die Ergebnisse für das letzte Quartal lieferten im Vergleich zu den vorangegangenen Quartalen eine positivere Überraschung. Als Grund können wir drei Hauptfaktoren erkennen:

  1. Einfachere Vergleiche
  2. Ausverkauf von iPhone 7
  3. Zunehmende Bedeutung hochmargiger Dienstleistungen

Unserer Ansicht nach treibt die Kombination aus diesen drei Faktoren den Preis für die Apple-Aktie nach oben. Im Hinblick auf Bewertung ist die Einschätzung der Aktie ziemlich angemessen, dennoch könnte die durch die aktuellen Ergebnisse ausgelöste Dynamik den Kurs nach oben treiben.

APPL Weekly at close, March 13, 2017

Zuerst die schlechte Nachricht: Der US-Dollar

Das größte Problem aus der Sicht des Unternehmens ist die Stärke des US Dollar Index. In den vergangenen Jahren hat der Greenback erheblich zugelegt. Wir möchten dennoch sehen, wie stark die negativen Effekte sein könnten.

Wir nahmen den Schlusskurs des Dollars für jeden Monat in diesem und letzten Quartal und verglichen die Informationen mit der Vorjahresperiode.

Wir hielten den Vergleich zwischen dem diesjährigen und dem letztjährigen Märzquartal fest. Im vergangenen Jahr fiel der Dollar, was sich in einem prozentual höheren Anstieg Im Märzquartal gegenüber dem letzten Quartal niederschlägt. In diesem Quartal muss die Währung mit stärkerem Gegenwind kämpfen als im letzten Quartal. Vor diesem Hintergrund lässt sich beobachten, dass das Problem im Märzquartal seinen Höhepunkt erreicht, vorausgesetzt, der Kurs kann sich hier halten.

USD Weekly 2014-2017

Hier sind die Angaben zum Dollar:

Dollar Value Change 2015-2017

Oben werden die Monatsschlusskurse des Dollar-Index aufgeführt. Bleibt der Dollar auf dem aktuellen Niveau, so beträgt der Unterschied zwischen dem ersten und dem vierten Quartal nur einen Prozentpunkt. Natürlich sind die Hindernisse nicht zu unterschätzen, aber wenn die größte Herausforderung 1 Prozent darstellt, dann kann sich Apple über seine Aussichten freuen.

Leichtere Umsatzvergleiche

Im nachfolgenden Modell haben wir die leichteren Umsatzvergleiche in Grün hervor. Analytisch gesehen ist es eine Sache, sich die Wachstumsrate in diesem Jahr anzusehen, wir allerdings ziehen für unsere Prognose auch die Daten aus dem Vorjahr heran.

Die Wachstumsrate für das Dezemberquartal in diesem Jahr lässt sich schwieriger mit der vom letzten Jahr vergleichen. Die Zahlen für das Märzquartal sind viel leichter zu vergleichen. Dadurch wirkt die Optik für dieses Jahr besser.

So betrug zum Beispiel die Wachstumsrate für das Dezemberquartal im letzten Jahr 1,7 Prozent. Das Märzquartal brach dagegen auf -12,8 Prozent ein. Wir vergleichen also diese -12,8 oder fast 15 Prozent im März mit Dezember.

Die zweijährige Rate fiel im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls von 31,2 Prozent im Dezember auf 14,2 Prozent im März. In diesem Jahr hat März einen um 17 Prozent leichteren Vergleich, zieht man die letzten zwei Jahre in Betracht.

Angesichts der Dynamik von iPhone 7 und Dienstleistungen gehen wir davon aus, dass die Zahlen von Apple von diesen leichteren Vergleichen profitieren werden.

Im nachfolgenden Modell sehen Sie, dass das Juniquartal ebenfalls leichter wird.

Umsatzstarke iPhone-Einheiten

Zunächst sehen wir uns die iPhone-Vergleiche für das vergangene Jahr an. Die Wachstumsraten werden angesichts der „leichten Vergleiche“ einfacher herauszufinden sein. (Vergleiche: Herangezogene Daten.)

Dies ist wichtig, weil das iPhone gegenwärtig das wichtigste Produkt von Apple darstellt. Leichtere Vergleiche zum Vorjahr und ein robustes Geschäft in diesem Jahr könnten den Weg zu starken Ergebnissen in den nächsten Quartalen ebnen.

Sehen wir es uns genauer an:

iPhone Units Growth

Im Dezemberquartal verzeichnete das iPhone eine Stückwachstumsrate von 4 Prozent. Für das Märzquartal sehen wir -16,3 Prozent. In diesem Jahr muss das Märzquartal eine viel kleinere Hürde überspringen, um Wachstum auszuweisen. Das Gleiche gilt für Juni.

Im Zweijahresvergleich wies Dezember eine Stückwachstumsrate von 46,4 Prozent aus, gegenwärtig sehen wir 23,6 Prozent. In diesem Märzquartal wird es im Zweijahresvergleich viel leichter.

Diese leichten Vergleiche führen uns auf einen Weg, der von Quartal zu Quartal mehr Dynamik entwickeln und dann voraussichtlich im September in der Markteinführung von iPhone 8 münden wird.

Industrie- und Verbrauchertrends zeigen eine gleichbleibende zugrundeliegende Nachfrage. Die leichteren Vergleiche lassen die Berichte in diesem Jahr besser aussehen. Das Wachstum kann weiter zulegen und eine Hausse auslösen.

Darüber hinaus freut sich das Unternehmen über die Dynamik von 7 und 7+, die auch in den kommenden Quartalen andauern könnte, insbesondere vor dem Hintergrund der leichteren Vergleiche. Wie gesagt, diese Dynamik trägt uns bis zur Markteinführung von iPhone 8. Klingt ganz gut, oder?

Normalerweise pausiert das Wachstum vor einer neuen Markteinführung. Dieses Mal kaschieren die leichteren Vergleiche diese Pause und lassen die Zahlen in diesem Jahr optisch besser aussehen.

Hört man sich die Unternehmensführung bei der Telefonkonferenz zu Finanzergebnissen an, so klangen sie mehr als erfreut über die Nachfrage nach dem iPhone. Tatsächlich überstieg sie sogar das Angebot. Das iPhone ist ihr Baby und sie halten keine Bestandspositionen. Übrigens gilt dies für alle Unternehmen, für die Sie sich interessieren: Wenn man von einer Sache nicht genug haben kann, dann ist das immer ein bullishes Signal. Und wenn diese Sache ein iPhone ist, dann ist das sehr aufregend.

In seinem wichtigsten Quartal konnte Apple die Nachfrage nach iPhone 7 nicht bedienen. Die kommenden Quartale fallen kleiner aus, deshalb können die im letzten Quartal entgangenen Umsätze in diesem Quartal aufgeholt werden. Es ist auch eine gute Ausgangsstellung. Umsätze, die von dem großen Dezemberquartal in das kleinere Märzquartal verschoben werden, lassen die Zahlen ebenfalls besser aussehen. Dieses Aufholen dürfte die Berichte in diesem Quartal ebenfalls aufpolieren.

Man kann nicht mehr von einem Unternehmen erwarten, dessen Verkaufsschlager restlos vergriffen wurde.

Dienstleistungen werden immer wichtiger

Wachsen der Ansicht einiger Pessimisten nach Apps schneller als das gesamte Dienstleistungssegment, so deutet das auf ein langsameres Wachstum der übrigen Servicebereiche hin. Wen interessiert das schon? Wirklich.

Wenn Apps den Großteil Ihrer Dienstleistungen ausmachen und am schnellsten wachsen und die größten Margen aufweisen, dann ist das eine großartige Ausgangsposition für das Servicesegment. Und eine weitere bullishe Geschichte für Apple.

Wie bullish ist Apple gegenüber Dienstleistungen? Sehr bullish. Sie sind sehr bullish.

Woher wir das wissen? Sie sind bullish genug, um längerfristige Vorgaben bekannt zu geben. Diese basieren auf ihrer aktuellen Begeisterung. Diese Begeisterung dürfte sich in starken kurzfristigen Trends niederschlagen, die ihr Selbstvertrauen rechtfertigen und soweit stärken sollten, auch längere Vorgaben anzubieten.

Das Dienstleistungssegment konnte sich im letzten Quartal ebenfalls behaupten. Führen wir hier den gleichen Vergleich durch:

Apple Services Growth

Oben sehen Sie das Dienstleistungssegment. Im Dezemberquartal wurde ein Wachstum von 18,4 gegenüber 26,2 Prozent verzeichnet, kein erheblicher Rückgang. Tatsächlich stieg die Wachstumsrate im Zweijahresvergleich.

Wir sind der Ansicht, dass Apple aus diesem Grund selbstbewusst genug war, längerfristige Vorgaben zu liefern. Das Servicesegment begann damit, die Vergleiche zu vergleichen. Sie wählten einen längeren Zeitraum und konnten trotzdem einen Anstieg der Wachstumsrate vorweisen. Sie haben den Test bestanden.

Anstatt der üblichen 13 Wochen bestand das Quartal aus 14 Wochen. Wenn Sie also meinen, die extra Woche hat zu dem Ergebnis beigetragen, dann ist das nur fair. Diese bedeutete zusätzliche 7 Prozent. Dennoch gab es bei der Zweijahresrate keinen Abstieg und das nächste Quartal hat einen um ca. 7 Prozent leichteren Vergleich. Der Trend geht also weiter.

Das Servicesegment ist im Vergleich viel linearer, d. h., es ist weniger saisonbedingten Schwankungen unterworfen als das iPhone. Das deutet darauf hin, dass das kleinere Märzquartal mehr von den höheren Margen und dem schnelleren Wachstum des Servicesegments profitieren sollte. Dadurch wird ein höherer Anteil der Umsätze im März hochmargigen Services ausgesetzt. Das kann den kurzfristigen Ergebnissen nur helfen.

Risiken: China

China steht im Weg. Die Währung wirkt sich nachteilig auf die Einheiten des Unternehmens aus, da sie im Preis angehoben werden müssen, um ihre Margen halten zu können.

Allerdings werden die Vergleiche hier ebenfalls leichter. Lässt die Performance des Unternehmens allerdings zu wünschen übrig, nutzen auch die Vergleiche nichts. Dieser Geschäftsbereich profitiert möglicherweise weniger von den leichteren Vergleichen, auch wenn diese den negativen Effekt abschwächen können.

Das übrige Ertragsmodell

Faktoren für Bruttomargen

Der Dollar sorgt für Gegenwind bei der Preisgebung. Apple will an seinen Margen festhalten und ist daher gezwungen, seine Preise dem steigenden Wert des Dollars anzupassen. Das wirkt sich nachteilig auf sein Stückwachstum aus.

Nach einer sorgfältigen Analyse des Dollarkurses kamen wir jedoch zu dem Schluss, dass sich das Ergebnis gegenüber dem Vorquartal nicht entscheidend verschlechtern dürfte. Die Vergleiche für Bruttomargen werden ebenfalls immer leichter.

Blau gekennzeichnet im Modell: Dezember wies eine Bruttomargenveränderung von 0,23 Prozent aus, März dagegen ist mit -1,38 Prozent viel leichter. Dadurch gestalten sich die in diesem Jahr berichteten Zahlen leichter.

Der Dollarkurs veranlasst das Unternehmen zu einer konservativen Position, das macht für uns jedoch keinen Sinn. Wir sehen leichtere Vergleiche und eine höhere Wachstumsrate bei den Services als bei den übrigen Segmenten und viel höhere Bruttomargen. Die Margen sollten gegenüber den Erwartungen des Unternehmens und des Marktes eine positive Entwicklung zeigen.

Zusätzliche Quartale

Das letzte Quartal hat die Erwartungen der Straße bei Weitem übertroffen. Für alle Quartale in diesem Jahr erwarten wir positive Ergebnisse. Bis zur Markteinführung des iPhone 8 (schwarz gekennzeichnet) ist damit für gute Sichtbarkeit gesorgt.

Was wir sehen, ist eine Aneinanderreihung von robusten Quartalen bis zur nächsten großen Markteinführung. Das ist bullish.

Das Modell

Apple Model

Bewertung und Vorgabe

Wir sind dynamikorientierte Anleger und können uns daher immer für positive Ergebnisse und große Produktreihen begeistern. Allerdings spielt es nicht wirklich eine Rolle, ob die Ergebnisse um das 15- oder das 16-fache angestiegen sind, für den Aktienpreis von aktuell 139 $ wird es keine große Bewegung nach oben geben. Die Aktie handelt mit 15xKG bei unseren Ergebnissen für dieses Jahr. Für einen Anstieg von 14 Prozent auf 157 $ brauchen wir im nächsten Jahr 16xKG.

Üblicherweise warten wir auf einen Anstieg um 20 Prozent, bevor wir in eine Aktie einsteigen. Gegenwärtig liefert die Aktie rund 10 Prozent Anstieg, wenn wir unsere Vorgaben für dieses und nächstes Jahr mitteln.

Nichtsdestotrotz, wenn Sie ein Bulle sind, sollten Sie Apple kaufen. Wenn Sie ein Bär sind, dann sollten Sie bereit sein, auf guten Ergebnissen zu decken.

Sollte die Aktie unter 120 $ fallen und kämen wir näher an unsere Vorgabe von 20 Prozent Anstieg heran, wäre die Aktie eine bessere langfristige Anlage. Kurzfristig denken wir jedoch, dass sich der Aufwärtstrend fortsetzen wird.

Schlussfolgerung

Das größte Risiko für das Unternehmen ist eigener Aussage nach der starke Dollar. Unsere Berechnungen ergaben, dass der Greenback-Kurs kein wirklich schwerwiegendes Problem darstellt. Auf der anderen Seite überwiegen die leichteren Vergleiche in fast allen Geschäftsbereichen und Ertragsmodell-Einzelpositionen. Das wichtigste Produkt, das iPhone, ist ein Verkaufsschlager. Mehr kann man nicht erwarten.

Darüber hinaus werden die Dienstleistungen in kleineren Quartalen immer wichtiger. Sie helfen dem gesamten Margenmix, die Erträge nach oben zu treiben. Ein Anstieg von 20 Prozent ist zwar noch nicht erreicht, aber wir gehen davon aus, dass die Dynamik ausreicht, um die Bullen glücklich zu machen und die Bären weiter beim Decken der Positionen zu halten.

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