Arbeitsmarkt in den USA überrascht Analysten

Veröffentlicht am 08.03.2014, 10:05
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Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft stieg in den USA im Februar um 175.000. Analysten hatten lediglich mit einem Stellenzuwachs von 152.000 gerechnet. Gleichzeitig wurde auch noch der Wert für den Januar nach oben korrigiert. Hier ist nun ein Plus von 129.000 Stellen nach zuvor gemeldeten 113.000 Stellen zu verzeichnen.
Neugeschaffene Stellen in den USA
Etwas unerwartet stieg die in einer separaten Erhebung ermittelte US-Arbeitslosenquote auf 6,7 Prozent. Analysten hatten hier mit einem Rückgang auf 6,5 Prozent gerechnet, nach 6,6 Prozent zuvor. Die Arbeitslosenquote hat aber mittlerweile (zum Glück) wieder an Bedeutung verloren, da das zweite Kriterium der Fed, die Inflationsrate, noch weit von dem angepeilten Wert von 2 % entfernt ist.

Markt reagiert heftig, aber zunächst falsch

Damit bleibt es beim Blick auf den neu geschaffenen Stellen. Und hier ist die Marktreaktion sehr interessant:
Dax Chart
Zunächst kam es nach der Veröffentlichung zu einem dynamischen 70-Punkte-Anstieg, der jedoch im weiteren Verlauf komplett wieder abverkauft wurde. Aber warum geschieht das nach diesen doch guten Daten?

Das hat wiederum den hier schon mehrfach genannten Grund: Gute Daten von der US-Wirtschaft könnten die Fed dazu bewegen, die vorsichtige Straffung der bisher extrem lockeren Geldpolitik zu beschleunigen. Das gefällt dem Markt nicht, da das billige Geld einer der Hauptreiber der aktuellen Rally ist. Und somit reagiert der Markt auf gute Nachrichten mit eher fallenden Kursen.

Geldverdienen einfach

Und wenn Sie verstehen, wie diese Marktreaktion zustande kommt, ist es vergleichsweise einfach, davon zu profitieren: Zunächst reagieren auf die positive Nachricht die vielen „dummen“ Computerprogramme, aber auch unerfahrenere Trader werden sich eher auf die Käuferseite schlagen. Das führt zu diesem ersten Anstieg. Da gute Nachrichten aber zurzeit schlechte Nachrichten für den Kursverlauf sind, kommt es, sobald der erste Kaufdruck vorbei ist, zu einem Abverkauf. Wenn man das als Daytrader weiß, kann man einige gute Trades in diesem Umfeld realisieren! Das funktioniert allerdings nur so lange, bis der Markt sich auf diese Situation eingestellt hat.

Aber wohin geht die Reise nun?

Die Antwort auf diese Frage fällt immer noch schwer, schließlich stehen die Indizes in der Nähe starker Widerstände. Der DAX zeigt heute schon wieder Schwächetendenzen. Das liegt an einer Vielzahl von Nachrichten, insbesondere aber an der Tatsache, dass es zurzeit keine diplomatische oder politische Lösung im Konflikt mit Russland zu geben scheint. Nutzen wir heute ein weiteres Prognosehilfsmittel, auf das wir im Rahmen des Steffens Daily immer wieder einmal zurückgreifen: die Entwicklung des Open Interests vor den großen Verfallstagen. In diesem Fall geht es um den März-Verfallstag, der am 21.03.2014 stattfindet. Wir sind also noch in einem sehr frühen Stadium für diese Analyse, die Aussagekraft ist entsprechend begrenzt:
Open Interest zum März Verfall
Und es mag genau daran liegen, denn auch hier ist die Lage nicht eindeutig. Wenigstens erkennt man die wichtigsten Rahmenbedingungen: Bei 9.000 Punkten findet sich eine riesige Short-Position. Es ist also davon auszugehen, dass die Stillhalter den Markt oberhalb dieser Marke halten wollen. Nach oben begrenzt die 9.600er-Marke. So können wir grob festhalten, dass der Markt voraussichtlich eine Tendenz entwickelt, sich in den kommenden beiden Wochen innerhalb dieser Zone aufhalten zu wollen. Sollte aber einer dieser Marken nachhaltig brechen, kann es durch Absicherungsgeschäfte zu einer dynamischeren Bewegung im Anschluss kommen – das muss man wissen.

Aber ein Aspekt fehlt in diesem Diagramm: die Wohlfühlzone. Denn zwischen diesen beiden Marken ist kein klares Extrem zu erkennen, das bereits jetzt ein Niveau erkennen lässt, auf dem die Stillhalter abrechnen wollen. Und damit müssen wir abwarten, wie sich dieses Diagramm bis zum 21.03.2014 weiter entwickelt.
Viele Grüße und ein schönes Wochenende

Jochen Steffens

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