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Asien kommt - Geopolitische Probleme belasten - Merkel/Corona

Veröffentlicht am 31.08.2020, 10:09

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1906 (06:22 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1867 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 105.58 In der Folge notiert EUR-JPY bei 125,72. EUR-CHF oszilliert bei 1,0765.

Zu Wochenbeginn dominiert leichte Risikofreude. Freundliche Aktienmärkte in Asien dank positiver Wirtschaftsdaten (siehe Datenpotpourri) liefern die Grundlage für eine freundliche Eröffnung der europäischen Märkte im Frühhandel. Auch hier wird anekdotisch deutlich, dass der euroasiatische Raum Impulsgeber für die Weltwirtschaft ist (nicht die USA!). Der USD neigt insgesamt zur Schwäche. Das zeigt sich gegenüber dem JPY, dem Euro und auch den Edelmetallen. 

Potential für Risikoaversion ist jedoch latent gegeben. Dabei spielt Geopolitik eine dominante Rolle.

    • Die letzten drei Jahre lehren, dass jede Phase der Entspannung im Machtkonflikt der USA mit China in einer neuen US-Aggression mündete.
    • In Belarus ist die Situation nach wie vor kritisch. Positiv ist anzumerken, dass der Westen nicht so unverblümt agiert wie in der Ukrainekrise. Der Westen fordert von Russland keine Einmischung. Das ist verständlich und grundsätzlich richtig. Hält sich der Westen in Minsk eigentlich vollständig raus (Sanktionen)?
  • Der Konflikt Türkei/Griechenland spitzt sich zu. Dabei geht es um Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer. Erdogan droht faktisch mit Krieg. Die Türkei sei bereit, zu kämpfen. Hier handelt es sich nicht nur um ein bilaterales Dilemma, sondern auch um ein Nato-Problem größeren Ausmaßes. Während die Türkei mit den USA Seemanöver abhält, erfreut sich Athen der Solidarität Frankreichs bei einer identischen Seeveranstaltung. Eine Lösung dieses Konflikts ist nicht in Sichtweite.
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Merkel/Corona

Seit April lebt Deutschland im Corona-Ausnahmezustand. Nie zuvor gab es seit 1949 so starke Einschränkungen bis tief in den privaten Bereich mit so dramatischen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und haushaltstechnischen Folgen. 

Wir haben den Lockdown in diesem Report frühzeitig gefordert, um in der Lage zu sein, die Situation wieder zu kontrollieren. Das Risiko Kontrollverlust war real. Dieses Ziel, Kontrolle zu gewährleisten, ist längst erreicht. Die Umwidmungen der Bedingungen für nachhaltige Lockerungen seitens der Politik werfen markante Frage auf. 

Es ist die Pflicht des Deutschen Bundestages, latent zu prüfen, ob die kritische Corona-Lage weiter gegeben ist. Dabei ging es zu Beginn nur darum, dass das Gesundheitssystem im Zuge dieser Pandemie nicht überlastet würde. 

Derzeit sind 246 von 30.509 Intensivbetten (aktuell insgesamt 21.057 belegt) durch Corona-Patienten belegt. Zu größten Teilen weisen die positiv getesteten Personen keine oder wenige Krankheitssymptome auf. Die getroffenen Maßnahmen haben erfolgreich dazu beigetragen, dass in Deutschland kaum noch jemand an Corona stirbt. Mehr gibt es hier nicht zu sagen. 

Aber es gibt auch die dunklen Seiten der Maßnahmen. Wie viele Kleinunternehmen scheitern ohne eigenes Verschulden (z. B. Hotels, Restaurants)? Wie viele Menschen vereinsamen, werden depressiv, nehmen sich das Leben? Wie viele Kinder verlieren Bildungsanschluss? Wie viele Kulturschaffende sind existentiellem Druck ausgeliefert? Wie viel Schulden kann man der kommenden Generation aufbürden? Diese Liste könnte man fortsetzen …  

Seit April 2020 ist durch die Politik ein Ausnahmezustand verfügt, den die Verfassung nicht vorsieht. Findet dort für alle Bürger erkennbar ein Güterabwägungsprozess, der bitter notwendig ist, statt oder gibt es Kreativität, um Einschränkungen fortzuschreiben? 

Es ist die unverzichtbare Pflicht des Bundestages, laufend zu prüfen, ob die „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ weiter vorliegt. Die FDP-Fraktion ist die einzige Fraktion, eine Überprüfung einzufordern und die Rückkehr zur Grundgesetznormalität zu verlangen. Dafür bedanken wir uns bei der FDP-Fraktion!

Bundeskanzlerin Merkel hat am Freitag Deutschland auf weitere harte Monate in der Corona-Krise eingestimmt. Sie verwies auf die gestiegenen Zahlen an Neuinfektionen. 

Wir verweisen auf unsere Einlassungen im 4. und 5. Absatz dieses Kommentars!

Man werde zudem angesichts fehlender Medikamente noch länger mit dem Virus leben müssen. 

Ja, Frau Merkel, hier liegen sie richtig. Aber der Ausblick ist vielversprechend.

Frau Merkel ist optimistisch, dass der Staat die finanziellen Möglichkeiten habe, diese Krise zu meistern. 

Ja, die Betonung liegt aber auf dem Wort „noch“.

Sie forderte, dass es im Herbst neben der Reduzierung der Zahlen der Neuinfektionen drei Prioritäten in der Corona-Politik geben müsse (Wirtschaftserholung, Kinder dürfen nicht Opfer der Pandemie sein, größerer Zusammenhalt in der Gesellschaft).

Ja, aber es fehlt Bedeutendes, die Freiheit darf nicht Corona-Opfer werden!

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: Weiter auf Erholungskurs

Der Economic Sentiment Index der Eurozone stieg per August von zuvor 82,4 (revidiert von 82,3) auf 87,7 Punkte (Prognose 85,0) und markierte den höchsten Wert seit März 2020 (März 94,50, Tiefpunkt April 67,0).

In Italien legte der Geschäftsklimaindex für das Verarbeitende Gewerbe per August von zuvor 85,3 auf 86,1 Zähler zu. Der Index des Verbrauchervertrauens nahm von 100,1 auf 100,8 Punkte zu.

In Portugal stieg der Geschäftsklimaindex per August von -2,90 auf -1,30 Zähler, während der Index des Verbrauchervertrauens von -28,3 auf -26,0 Punkte zulegte.

Einzelhandelsumsätze verzeichneten in Spanien einen Rückgang im Jahresvergleich um -3,9% nach zuvor -4,7%. 

Einzelhandelsumsätze legten in den Niederlanden im Jahresvergleich per Juli um 12,0% nach 10,5% zu.

Frankreichs BIP sank laut finaler Berechnung per 2. Quartal 2020 erwartungsgemäß im Quartalsvergleich um 13,8%. Im Jahresvergleich ergab sich ein Rückgang um 19%.

Verbraucherausgaben nahmen in Frankreich per Juli im Monatsvergleich um 0,5% nach zuvor 10,3% (revidiert von 9,0%) zu.

Schweiz: Massiver Anstieg bei Frühindikator

Der KOF-Indikator (Composite Leading Indicator) stieg per August massiv von zuvor 86,0 auf 110,2 Punkte (Prognose 90,0, Höchstwert seit Dezember 2017).

USA: Überwiegend positiv

Persönliche Einkommen stiegen per Berichtsmonat Juli im Monatsvergleich um 0,4% (Prognose -0,2%) nach zuvor -1,0% (revidiert von -1,1%). Persönliche Ausgaben legten um 1,9% (Prognose 1,5%) nach zuvor 6,2% (revidiert von 5,6%) zu. Das US-Verbrauchervertrauen nach Lesart der Universität Michigan stieg gemäß finaler Berechnung per August von zuvor 72,8 auf 74,1 Punkte (Prognose 72,8). Der Einkaufsmanagerindex aus Chicago sank per August von 51,9n auf 51,2 Zähler (Prognose 52,0).

China: Bestätigung des Aufschwungs 

Laut NBS legte der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor per August von 54.2 auf 55,2 Zähler zu (Höchstwert seit Januar 2018). Dagegen sank der PMI für das Verarbeitende Gewerbe geringfügig von 51,1 auf 51,0 Zähler. In der Folge stieg der Composite Index von 54,1 auf 54,5 Punkte (Höchstwert seit Mai 2018).

Japan: Überwiegend positive Daten

Einzelhandelsumsätze sanken per Juli im Jahresvergleich um 2,8% (Prognose -1,7%). Jedoch wurde der Vormonatswert von -1,2% auf +3,9% revidiert (positiver Überraschungswert bei +4,0% in Zweimonatsperiode). Die Industrieproduktion legte im Monatsvergleich per Juli um 8,0% (Prognose 5,8%) nach zuvor 1,9% zu. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 15,7% nach zuvor -21,0%. Der Index des Verbrauchervertrauens verzeichnete per August einen geringfügigen Rückgang von 29,5 auf 29,3 Punkte.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.1400 - 30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.  

Bleiben Sie gesund, viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer 
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH

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