Die australischen Behörden haben über die Entwicklung der Explorationsausgaben im Land informiert. Der langfristige Trend zu höheren Explorationsausgaben setzte sich im dritten Quartal weitgehend fort.
Wie das Australiern Bureau of Statistics Anfang Dezember mitteilte, stiegen die Ausgaben für Explorationsarbeiten im Bergbau im dritten Quartal um 12,1 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf nunmehr 1,031 Milliarden AUD. Gegenüber dem Vorquartal ergab sich ein Anstieg um 2 %.
Trend zu höheren Explorationsausgaben setzt sich fort
Die Ausgaben für Exploration steigen seit Jahren deutlich. Im Septemberquartal 2021 investierten Unternehmen noch 919,5 Millionen AUD in die in die Erkundung von Abbaustätten. Im dritten Quartal 2020 waren es 698,1 Millionen AUD, im dritten Quartal 2019 686,7 Millionen AUD. 2018 waren im dritten Quartal noch 554 Millionen AUD in Exploration investiert worden.
Ein genauerer Blick auf die Zahlen belegt, dass Bergbaufirmen sowohl in bestehende Lagerstätten als auch in neuer Abbaugebiete investieren. Zwar ergab sich für bestehende Lagerstätten im dritten Quartal ein geringfügiger Rückgang um 0,4 %.
Verglichen mit den Ausgaben im Jahr 2019 liegen die Investitionen jedoch fast doppelt so hoch – auch hier zeigt sich ein deutlicher Aufwärtstrend. Die Explorationsausgaben bei neuen Lagerstätten stiegen im dritten Quartal um 9,7 % an und lagen damit höher als in allen anderen Berichtszeiträumen seit 2014.
Mehr Basismetalle, weniger Gold
Die Statistik schlüsselt auch auf, nach welchen Rohstoffen Explorationsgesellschaften suchen. Der größte Anstieg um 36,6 % auf nunmehr 140,7 Millionen AUD ergab sich demnach bei „anderen Mineralien“. Dazu gehören zum Beispiel Mineralsande, Uran, Diamanten und weitere Rohstoffe wie Lithium. Die Explorationsausgaben im Bereich der Basismetalle lagen mit 267 Mio. AUD ebenfalls sichtbar über dem Vorjahresniveau.
Deutlich mehr wurde auch für die Exploration von Eisenerz investiert (200,1 Millionen AUD im Vergleich zu 174,6 Millionen AUD ein Jahr zuvor). Rückläufig waren dagegen die Explorationsausgaben im Goldbereich (-9,3 % auf 382,3 Millionen AUD). Auch in die Exploration von Kohle wurde weniger investiert.
Auf Gold entfällt jedoch immer noch mehr als ein Drittel der Ausgaben für Exploration. In den letzten Monaten gab es entgegen dem kurzfristigen Gesamttrend auch Meldungen über neue Funde und den Ausbau der Produktion.
So vermeldete etwa der australische Goldproduzent Kaiser Reef Ltd. (ASX: KAU, WKN: A2P4AV, ISIN: AU0000072506) für das A1 Projekt im Bundesstaat Victoria Bohrergebnisse mit hochgradigen Goldgehalten und die Produktion des 100. Goldbarrens.
Allerdings wurden weniger Bohrmeter zurückgelegt als in der Vergangenheit – hier ergibt sich eine Pause in einem mehrjährigen Aufwärtstrend. So wurden 2856,3 km durch Bohrungen zurückgelegt – ein Rückgang um 2,9 %. Die bislang meisten Bohrungen waren im zweiten Quartal 2021 vermeldet worden. Zuletzt lag die Anzahl der Bohrmeter aber immer noch rund doppelt so hoch wie im Sommer 2015.
Bei bestehenden Lagerstätten wurden im dritten Quartal demnach 5,9 % weniger Bohrmeter zurückgelegt (2101,7 km). In neuen Lagerstätten legten Explorationsgesellschaften 9 % mehr Meter (947,1 km) zurück. Im langfristigen Trend haben Bohrungen in bestehenden Abbaugebieten jedoch stärker zugelegt.
Keine starken Auswirkungen durch Pandemie
Die Statistikbehörde hatte Anfang 2020 Trendreihen ausgesetzt und Bereinigungsfaktoren eingeführt, um die Auswirkungen der Corona Pandemie möglichst sachgerecht abzubilden. Nun wurde mitgeteilt, dass die Corona Pandemie in den letzten zwei Jahren keine abrupten Änderungen bei den Explorationsdaten herbeigeführt habe. Offenbar ist es Unternehmen gelungen, die durch Lockdowns und Reiseverbote entstehenden Schwierigkeiten im Zeitverlauf weitgehend auszugleichen.
Australien ist einer der wichtigsten Rohstofflieferanten weltweit. Wie die Deutsche Rohstoffagentur – eine Abteilung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe – schätzt, verfügte das Land 2015 über die weltweit größten Reserven an Eisenerz, Blei, Zink, Nickel, Tantal und Gold sowie an Rutil und Zirkon. Außerdem werden die zweit- und drittgrößten Reserven der Welt bei Bauxit, Kupfer, Kobalt, Ilmenit, Tantal, Silber und Seltenen Erden in Down Under vermutet.