Der dramatische Kurseinbruch von 20 Prozent bei der Bayer-Aktie (ETR:BAYGN) verdeutlicht, dass das Vertrauen der Investoren aufgrund zahlreicher Fehlentwicklungen der vergangenen Jahre erheblich erschüttert ist. Dieser Vertrauensverlust zwingt das Unternehmen zu drastischen Maßnahmen, da der aktuelle Status quo der Konzernstruktur kaum noch aufrechterhalten werden kann.
Die Glyphosatklagen belasten Bayer weiterhin erheblich, und die notwendigen finanziellen Aufwendungen für deren Beilegung könnten noch weiter steigen. Die Investoren sind sich dieser Herausforderung bewusst und haben aufgrund der zuletzt unsicheren Wachstumsperspektiven im operativen Geschäft zunehmend Zweifel geäußert. Insbesondere die weitreichende Einstellung des potenziellen Schlaganfallpräparats Asundexian verstärkt diese Bedenken.
Der neu ernannte CEO Bill Anderson steht vor der anspruchsvollen Aufgabe, das Unternehmen schnellstmöglich aus dieser strategischen Falle zu führen. Sein Handlungsspielraum ist jedoch begrenzt, und eine bloße interne Umstrukturierung von Bayer wird nicht mehr ausreichen.
Auf dem Kapitalmarkttag im März 2024 wird Anderson den Investoren voraussichtlich mehr bieten müssen, da die Erwartungen nach dem jüngsten Kurseinbruch gestiegen sind. Zwar wird eine vollständige Aufspaltung des Bayer-Konzerns in drei Teile vorerst nicht unmittelbar erfolgen, jedoch ist die Beibehaltung des aktuellen Status quo keine realistische Option mehr.
Eine Abspaltung des Agrargeschäfts erscheint aufgrund der anhaltenden rechtlichen Belastungen als zu risikoreich. Gleiches gilt für die Pharmasparte, die momentan als eigenständige Einheit aufgrund des begrenzten Zukunftspotenzials betrachtet wird.
Die wahrscheinlichste Option könnte daher eine rasche Trennung von der dritten Division sein, die sich auf verschreibungsfreie Arzneimittel rund um Aspirin konzentriert. Ein Verkauf oder ein Börsengang dieser Sparte könnte Bayer die benötigten finanziellen Mittel verschaffen, um die Pharmaabteilung zu stärken und Schulden abzubauen. Auch wenn dies für Bayer schmerzhaft wäre, erscheint diese Maßnahme nun wahrscheinlicher denn je.
Und wie sehen wir die Aktie von Bayer?
Wir haben es angekündigt, dass Bayer die Chance hat, zwischen 30,84€ und 16,29€ eine Trendwende zu vollziehen. 30,22€ hat Bayer im letzten Tief schon erreicht. Wir denken, das Idealziel der Abwärtsbewegung liegt bei 24,35€. Allerdings sehen wir eine deutliche Gefahr für zwei weitere Szenarien.
Einmal könnte der Kurs noch tiefer abrutschen bis auf 8,43€, oder – und das rückt nun leider näher – der Konzern wird umgebaut und damit Teile herausgelöst, was zu weiteren Börsenplatzierungen führen kann und sicher dazu, dass die Bayer-Aktie einer Neubewertung unterzogen wird.
Das würden wir begrüßen, denn durch Unterschreiten der 34,80€ hat Bayer ein riesiges Problem aufgeworfen, das charttechnisch sogar auf einen Verfall hindeutet. Diese These ist kühn, das wissen wir, aber ein Konzernumbau könnte die einzige Lösung sein, um aus diesem Dilemma herauszukommen.
Wir können es nur nochmals betonen: Wir befinden uns in einem sehr starken Bullenmarkt. Viele Aktien werden in den kommenden Wochen reif sein für sehr gewinnbringende Einstiege. Niemand sollte diese Chancen verpassen, sonst werden viele nächstes Jahr sagen: „Hätte ich nur!“.
Dagegen können wir jetzt etwas tun! Das gilt leider (noch) nicht für Bayer.
Eine detaillierte Chartanalyse zu Bayer findest du auf unserem Kanal auf YouTube.
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