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Bergbau: Sechs spannende Machbarkeitsstudien im Juli 2024

Veröffentlicht am 06.08.2024, 09:31
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Machbarkeitsstudien trennen im Bergbau die Spreu vom Weizen und bringen Projekte auf den Weg zur Produktion. Auch im Juli gab es wieder mehrere Rohstoff Explorer, die spannende Studien zu ihren Projekten vorgelegt haben.

Mit dabei: Ein Goldprojekt in der Elfenbeinküste, das kurz vor dem Antrag auf eine Bergbaulizenz steht und bald 207 koz pro Jahr produzieren könnte. Ein brasilianisches Lithiumprojekt mit Milliarden-NPV, das nur einen Bruchteil des Projektgebietes abdeckt. Ein ebenfalls in Brasilien ansässiges Nickelprojekt, das sogar im aktuellen Marktumfeld profitabel sein könnte. Ein Goldprojekt in Burkina Faso mit 258 koz in den ersten fünf Jahren und AISC unter 1.200 USD. Ein Multimetallprojekt in Ecuador mit guten DFS-Daten und viel verbleibendem Explorationspotenzial. Und ein Seltenerdprojekt in Malawi, das im untersten Kostenquartil landen dürfte. Sechs spannende Machbarkeitsstudien aus dem Juli 2024 im Überblick.

Centamin (LON:CEY) bei Doropo: NPV 426 Mio. USD, IRR 34 %

Centamin (WKN: A1JPZ6, ISIN: JE00B5TT1872) stellte am 18. Juli die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie (NI43-101) für das Doropo Goldprojekt im Nordosten der Elfenbeinküste vor.

Die Studie taxiert die Lagerstätte auf geschätzte Mineralreserven von 1,88 Millionen Unzen mit einem Durchschnittsgehalt von 1,53 Gramm pro Tonne Gold, was eine Lebensdauer der Mine von 10 Jahren ermöglicht. Spätere Erweiterungen sind möglich.

Die Machbarkeitsstudie erwartet eine durchschnittliche jährliche Goldproduktion von 167koz über die LOM, mit einem Durchschnitt von 207 koz in den ersten fünf Jahren. Die AISC werden auf 1.047 USD pro verkaufter Unze über die LOM, mit durchschnittlichen AISC von 971 USD pro Unze für die ersten fünf Jahre bei einem Goldpreis von 1.900 USD geschätzt.

Daraus ergibt sich ein Nettogegenwartswert nach Steuern von 426 Millionen USD, ein IRR von 34 % und eine Amortisationszeit von 2,1 Jahren bei einem Abzinsungssatz von 8 % und einem Goldpreis von 1.900 USD.

Die Gesamtinvestitionen für den Bau (Capex) werden auf 373 Millionen USD taxiert, was einem Anstieg von weniger als 7 % gegenüber der PFS 2023 entspricht.

CEO Martin Horgan kommentierte: "Die DFS hat zu einem Plan geführt, der im Vergleich zur PFS ein deutlich geringeres Ausführungsrisiko aufweist, was eine Neukonfiguration des Projekts widerspiegelt". Centamin wolle "in Kürze" den Antrag auf eine Bergbaulizenz einreichen. Die Finanzierungsoptionen für das Projekt seien "weit fortgeschritten".

Lithium Ionic bei Bandeira: NPV 1,3 Mrd. USD, IRR 40 %

Lithium Ionic (WKN: A3DMVV, ISIN: CA53680V1076) informierte am 11. Juli über die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie (NI43-101) für das Bandeira-Lithiumprojekt im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais. Die Studie war erstmals im Mai vorgestellt worden und wurde nun durch die Einreichung des technischen Berichts bestätigt.

Die Machbarkeitsstudie attestiert das Potenzial für einen 14-jährigen Untertagebergbaubetrieb mit durchschnittlich 178.000 t hochwertigem Spodumenkonzentrat pro Jahr mit einem Gehalt von 5,5 % Li2O.

Veranschlagt wird ein Nettogegenwartswert nach Steuern (NPV8%) von 1,3 Milliarden US-Dollar und interner Zinsfuß nach Steuern (IRR) von 40 % (ausgehend von einem durchschnittlichen SC5.5-Preis von 2.277 US-Dollar/t). Die Betriebskosten (OPEX) sollen über die gesamte Minenlebensdauer bei 444 USD/t SC5.5 liegen.

Lithium Ionic CEO Blake Hylands kommentierte: "Obwohl wir mit den Ergebnissen der Studie sehr zufrieden sind, beabsichtigt das Unternehmen, die Projektplanung in die grundlegende Planungsphase zu überführen, in der ein Wertschöpfungsprozess stattfinden wird, um die Kapital- und Betriebskosten weiter zu optimieren und zu rationalisieren. Mehrere in der Machbarkeitsphase identifizierte Möglichkeiten werden Kompromissstudien unterzogen, bevor die detaillierte Planungsphase beginnt".

Die Bandeira-Claims erstrecken sich über 157 Hektar, was etwa 1 % des 14.182 Hektar großen Landpakets von Lithium Ionic im brasilianischen "Lithium Valley" entspricht.

Centaurus Metals bei Jaguar: NPV 663 Mio. USD, IRR 31 %

Centaurus Metals (WKN: A1CWRB, ISIN: AU000000CTM4) berichtete am 02. Juli über den Abschluss einer positiven Machbarkeitsstudie für die Erschließung des Nickel-Sulfid-Projekts Jaguar in der Mineralprovinz Carajás im Norden Brasiliens.

In der Machbarkeitsstudie wird nur Nickelsulfiderz im Tagebau über eine anfängliche Lebensdauer der Mine von 18 Jahren betrachtet.

Die Studie sieht die Möglichkeit für eine Nickelproduktion von durchschnittlich 18.700 Tonnen pro Jahr an enthaltenem Nickelmetall.

Die JORC-Mineralressourcenschätzung (MRE) geht von 109,2 Mio. Tonnen mit 0,87 % Nickel für 948.900 Tonnen enthaltenen Nickels aus.

Es gibt erste nachgewiesene und wahrscheinliche JORC-Erzreserven im Tagebau von 63,0 Mio. t bei 0,73 % Ni für 459.200 t enthaltenes Nickel.

Die Studie taxiert die C1-Betriebskosten für die gesamte Lebensdauer der Mine (LOM) auf 2,30 USD/lb und die AISC auf 3,57 USD/lb (auf Basis des enthaltenen Nickels).

Die Investitionen (Capex) werden auf 371 Mio. USD geschätzt. Der Nettogegenwartswert (NPV 8%) wird auf 663 Mio. USD taxiert, der IRR auf 31 % pro Jahr. Ausgehend von der aktuellen Marktsituation mit einem Nickelpreis von 17.000 USD/t und einem USD/BRL Wechselkurs von 5,45 ergibt sich ein Nettogegenwartswert von 407 Mio. USD und ein IRR von 23 % pro Jahr.

Centaurus Managing Director Darren Gordon kommentierte die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie: "Ein wesentliches Merkmal der soliden Wirtschaftlichkeit des Projekts Jaguar sind die Betriebskosten (…) und die damit verbundenen freien Cashflows". Er sei "sehr zuversichtlich, dass Jaguar in jedem zukünftigen Nickelpreisumfeld finanziell lebensfähig sein" könne.

West African Resources bei Kiaka: NPV 1,183 Mrd. USD, IRR 27 %

West African Resources (WKN: A1CZBT, ISIN: AU000000WAF6) lieferte am 02. Juli ein Update zur Machbarkeitsstudie für das Kiaka Gold-Projekt in Burkina Faso 45 km südlich des westafrikanischen Betriebs Sanbrado Gold Operations und etwa 110 km südöstlich der Hauptstadt Ouagadougou.

Die Aktualisierung der Machbarkeitsstudie für 2024 bestätigt die starken Cashflows, die von Kiaka erwartet werden, und beinhaltet Verbesserungen gegenüber der ersten Studie aus dem August 2022.

Die wahrscheinliche Erzreserve wurde auf 4,8 Mio. Unzen Gold erhöht (164 Mio. Tonnen bei 0,9 g/t Gold und 1400 US$/Unze). Die Mineralressourcenschätzung geht weiterhin von 7,9 Mio. Unzen Gold aus (285 Mio. Tonnen bei 0,9 g/t, Grubenbeschränkung bei 2000 US$/Unze), wie bereits am 28. Februar 2024 gemeldet.

Es wird eine durchschnittliche jährliche Goldproduktion von 258.000 Unzen in den ersten fünf Jahren und 234.000 Unzen pro Jahr während der 20-jährigen Lebensdauer der Mine angestrebt. Dies entspricht einer Steigerung der Goldproduktion um 25koz pro Jahr in den Jahren 1 bis 5.

Auf Basis dieser Daten und ausgehend von einem Goldpreis von 2100 USD pro Feinunze rechnet die Studie mit einem NPV nach Steuern (5 % Abzinsungsrate) von 1,183 Mrd. USD und einem IRR von 27 %. Ein Blick auf die Gesamtkosten: Laut Studie betragen die AISC 1.172 USD/oz in den ersten fünf Jahren und 1.196 USD/oz über die gesamte Lebensdauer der Mine.

West African Resources Executive Chairman und CEO Richard Hyde kommentierte: "Unser Plan, den Eigenabbau mit größeren 140-Tonnen-Nutzlastwagen in Kombination mit 230-Tonnen-Baggern durchzuführen, erhöht die Abbaurate um 14 % (3,3 Mio. Tonnen pro Jahr), was zu geschätzten Einsparungen bei den Abbaukosten über die gesamte Lebensdauer der Mine in Höhe von 293 Mio. USD führen wird”.

Atico Mining bei La Plata: NPV 93 Mio. USD, IRR 25,1 %

Atico Mining (WKN: A1JVJW, ISIN: CA0475591099) stellte am 02. Juli den NI-42-101-konformen Abschluss der Machbarkeitsstudie für das La Plata-Projekt in Ecuador vor. Das Projekt befindet sich im Distrikt Toachi rund 100 km südwestlich von Quito. Die Lagerstätte enthält Gold, Kupfer, Silber, Blei und Zink.

Die anfänglichen wahrscheinlichen Mineralreserven für das La Plata-Projekt betragen der Studie zufolge 2,51 Mt mit einem Durchschnittsgehalt von 1,59 % Cu, 2,28 g/t Au, 30,41 g/t Ag und 2,18 % Zn. Es gibt zudem aktualisierte angezeigte Ressourcen von 2,345 Mt mit einem Durchschnittsgehalt von 2,13 % Cu, 2,98 g/t Au, 40 g/t Ag, 3,05 % Zn und abgeleitete Ressourcen von 380 Kt mit einem Durchschnittsgehalt von 0,96 % Cu, 1,75 g/t Au, 38 g/t Ag, 2,29 % Zn.

Die DFS hält eine durchschnittliche Jahresproduktion von 9,71 Millionen Pfund Cu, 15.929 Unzen Au, 226.299 Unzen Ag und 13,25 Millionen Pfund Zn in Konzentraten über eine Minenlebensdauer von 8,1 Jahren für möglich.

Die anfänglichen Investitionsausgaben taxiert die Studie auf 91 Mio. USD. Erwartet werden durchschnittliche AISC von 2,70 US-Dollar pro zahlbarem Pfund Cu-Äquivalent über die LOM. Den NPV (5%) nach Steuern taxiert die DFS auf 93 Mio. USD, den IRR auf 25,1 %.

Fernando E. Ganoza, CEO und Direktor von Atico Mining, kommentierte: "Die aktuellen Reserven und Ressourcen des La Plata-Projekts sind ein guter Ausgangspunkt. Historische und kürzlich durchgeführte Explorationsarbeiten zeigen uns jedoch, dass diese Gebiete noch erhebliches Explorationspotenzial bieten. Wir beabsichtigen, diese Hypothese in naher Zukunft zu testen".

Lindian Resources bei Kangankunde: NPV 555 Mio. USD, IRR 80 %

Lindian Resources (WKN: A0LEHB, ISIN: AU000000LIN6) präsentierte am 01. Juli die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie für Phase 1 der Erschließung des Seltenerdprojekts Kangankunde in Malawi 90 Kilometer nördlich der Stadt Blantyre.

Die Studie attestiert Erzreserven von 23,7 Millionen Tonnen mit 2,9% TREO, die eine Lebensdauer der Mine in Phase 1 von 45 Jahren ermöglichen. Stufe 1 soll ein durchschnittliches jährliches Premium-Konzentrat von ~15.300 tpa mit einem TREO-Gehalt von 55 % produzieren.

Die Kapitalkosten im Vorfeld der Produktion werden auf 40 Mio. USD taxiert. Die Studie schätzt due durchschnittlichen Betriebskosten auf 2,92 USD pro kg TREO, womit sich Kangankunde im untersten Kostenquartil der weltweiten Seltene Erden-Industrie befindet.

Der Nettogegenwartswert (NPV 8 %) der Stufe 1 nach Steuern liegt bei 555 Mio. USD, der IRR bei 80 % und das durchschnittliche jährliche EBITDA bei 84 Mio. USD.

Executive Chairman Asimwe Kabunga kommentierte: "Wir sind zuversichtlich, eine hervorragende Finanzierungslösung zu finden, die die Verwässerung für die Aktionäre minimiert".

Der Erschließungszeitplan zielt darauf ab, die Finanzierungsbestätigung im dritten Quartal 2024 zu erhalten, mit dem Bau der Anlage im vierten Quartal 2024 zu beginnen und die Verarbeitungsanlage im vierten Quartal 2025 in Betrieb zu nehmen.

"Die niedrige Kostenstruktur bedeutet, dass das Stage 1-Projekt eines der wenigen Seltene Erden-Projekte weltweit sein wird, das bei den derzeit niedrigen Preisen für Seltene Erden ein positives jährliches EBITDA erzielen kann", heißt es in der Pressemitteilung.

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