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Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) steigert den Gewinn und hält so viel Cash wie noch nie. Gleichzeitig werden die potentiellen Übernahmeziele knapp. Im vierten Quartal gab es zudem einige Umstrukturierungen im Portfolio. Ist die Aktie einen Blick wert?
Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2, ISIN: US0846707026), die Investmentholding der Börsenlegende Warren Buffett, legte am Samstag Quartalszahlen sowie Zahlen für das abgelaufene Jahr 2023 vor. Im vierten Quartal wurde demnach ein operativer Gewinn von 8,481 Milliarden USD eingefahren – ein Zuwachs von 28 % gegenüber dem Vorjahr (6,625 Milliarden USD). Das Ergebnis pro Aktie (gemeint sind die A-Aktien), stieg von 4116 USD auf 5.881 USD und übertraf den Konsens der Analystenschätzungen (5.717 USD).
Berkshire Hathaway Aktie; 167,6 Mrd. USD Cash
Zum Ende des Quartals hielt Berkshire Hathaway Barmittel im Umfang von 167,6 Milliarden USD – noch einmal ein Stück mehr als zum Ende des dritten Quartals (157,2 Milliarden USD), als bereits ein Rekordwert vermeldet wurde.
Das Unternehmen sucht nach passenden Anlagemöglichkeiten. Im traditionellen Brief an die Aktionäre bemerkte Buffett allerdings, dass die Größe der Holding sowie die verstärkte Konkurrenz anderer potentieller Käufer die Anzahl der Übernahmeziele eingeschränkt habe. „Es gibt in diesem Land nur noch eine Handvoll Unternehmen, die in der Lage sind, bei Berkshire wirklich etwas zu bewegen“. Beteiligungen außerhalb der USA betrachtet Buffett als nicht sinnvoll.
Im Gesamtjahr stieg der operative Gewinn um 17 % auf 37,35 Milliarden USD (Vorjahr: 30,853 Milliarden USD). Der Gesamtgewinn im Geschäftsjahr 2023 lag sogar bei 96,2 Milliarden USD. Buffett fokussiert traditionell das operative Ergebnis, da die Holding aufgrund der Rechnungslegungsvorschriften auch nicht realisierte Gewinne und Verluste in den Nettogewinn einbeziehen muss. Der Nettogewinn ist damit stark abhängig von den Marktschwankungen.
Die jetzige Geschäftewicklung führt der 93-jährige auf die steigenden Aktienmärkte zurück. Im Gesamtportfolio lassen sich allerdings unterschiedliche Entwicklungen ausmachen. Gut lief das Versicherungsgeschäft von Berkshire. Weniger gut lief es bei der Berkshire-Eisenbahn sowie den Versorgungs- und Energiegeschäften.
Berkshire Aktie: Weniger Apple (NASDAQ:AAPL), Bekenntnis zu Occidental
Berkshire hat Daten aus SEC Dokumenten zufolge die große Position bei Apple im vierten Quartal reduziert. Gleichzeitig wurden die Anteile an Chevron (NYSE:CVX) und Occidental Petroleum (NYSE:OXY) aufgestockt. Die Anteile an Bank of America (NYSE:BAC), American Express (NYSE:AXP) und Coca-Cola (NYSE:KO) blieben im Wesentlichen unverändert.
Die meisten der Schwergewichte im Portfolio legten im vierten Quartal zu. Die Aktien von American Express stiegen um 26 %, Bank of America stiegen um 23 %, Apple legte um 12 % zu und Coca-Cola legte um 5,3 % zu. Die Aktien von Occidental und Chevron hingegen fielen um 8 % bzw. 12 %.
Insbesondere Occidental Petroleum hat es Buffett offensichtlich angetan. Ende 2023 hielt Berkshire 27,8 % der Aktien. Zusätzlich besitzt die Holding Optionsscheine, mit der sich der Anteil noch erhöhen lässt. Buffett zufolge wird Berkshire die Position „voraussichtlich auf unbestimmte Zeit“ beibehalten. Es stehe aber nicht zur Debatte, den Öl- und Gasproduzenten vollständig zu übernehmen.
Die Aktionäre der Legende aus Omaha jedenfalls können sich über einen Höhenflug der Papiere freuen. Die Aktien der Klasse B haben in diesem Jahr um 17 % zugelegt, verglichen mit einem Plus von 6,7 % beim S&P 500. Sowohl die Aktien der Klasse A als auch der Klasse B schlossen am Freitag auf Rekordniveau.
Im Rahmen der Bekanntgabe der Zahlen äußerte sich Buffett auch zu seinem im November verstorbenen Kollegen Charlie Munger und verzeichnete diesen als „Architekt von Berkshire Hathaway“.
Ist die Aktie weiterhin ein Kauf? Für alle, die an die Expertise von Warren Buffett und seinem Team glauben, lohnt sich der Einstieg bei Berkshire Hathaway in der langfristigen Perspektive. Die Gewinne sollen in den kommenden Jahren weiter moderat steigen. Die durch das Wall Street Journal beobachteten Analysten sind allerdings weitgehend zuversichtlich. Es gibt eine Kaufempfehlung bei einmal „overweight“ und dreimal „hold“.