Der Preis für Kupfer gilt als Konjunkturindikator. Der Grund: Kupfer ist Grundstoff für Stahl und Stahl wird vor allem dann gebraucht, wenn Unternehmen und der Staat investieren und die Produktion auf Hochtouren läuft. Mehrere Analysten sehen Kupfer aktuell vor einem Preisanstieg. Sinkende Lagerbestände, in der Vergangenheit dürftige Investitionen in neue Produktion sowie die Entspannung im Handelskrieg zwischen den USA und China könnten den Kupferpreis 2020 befeuern.
Kupfer: Basis bei 6.000 Dollar
Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, sind die Lagerbestände der drei wichtigen internationalen Börsen seit Juli 2019 um 37 Prozent auf knapp 300.000 Tonnen Kupfer gesunken. Die Produktion der Minen ging 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozent zurück. Gleichzeitig sehen Banken wie Citigroup (NYSE:C) die Nachfrage nach Kupfer steigen, insbesondere aus China. Wie die Banker glauben, könnte die chinesische Kupfer-Nachfrage 2020 um 2,6 Prozent klettern. Im Vorjahr gab es dagegen keinen Zuwachs. Als Ursache für die steigende Nachfrage macht die Citigroup wachsende chinesische Investitionen in Stromnetze und die Autoproduktion verantwortlich. Auch die Analysten von Goldman Sachs (NYSE:GS) sind moderat zuversichtlich und rechnen mit einem Kupferpreis von 7.000 Dollar im laufenden Jahr.
Dennoch bleiben Rohstoff-Experten zurückhaltend und wollen zunächst weitere Fortschritte in den Verhandlungen zwischen China und den USA abwarten. Auch verweisen Analysten darauf, dass das Produzierende Gewerbe noch immer schwächle. Beispielhaft ist Deutschlands Industrie zu nennen, die 2019 einer Rezession nahe war. Aktuell sei beim Kupferpreis auf dem Niveau von 6.000 US-Dollar allerdings eine Basis für einen weiteren Anstieg des Industriemetalls gefunden, glaubt man beispielsweise bei BMO Capital Markets.
Junge Unternehmen scharren mit den Hufen
Von der sich aufhellenden Marktstimmung profitieren könnten auch junge Bergbau-Unternehmen, die aktuell noch in der Explorationsphase sind. Stabilisieren sich die Aussichten, wird es für Projektbetreiber und Kapitalgeber leichter, die ökonomischen Rahmenbedingungen für neue Projekte abschätzen zu können. Beispiele für Unternehmen in diesem frühen Stadium sind Cassini Ressources (ASX:CZI) (ASX: CZI; Frankfurt: ICR; WKN: A1JNU6 ISIN: AU000000CZI9) und Oroco Resources (TSXV:OCO) (TSX-V: OCO; WKN: A0Q2HB; ISIN: CA6870331007).
Ersteres Unternehmen sucht in Australien nach Nickel und Kupfer und treibt dort das größte nicht-entwickelte Projekt seiner Art voran. OZ Minerals, Joint-Venture-Partner von Cassini Resources, legte am erst vor kurzem die Vormachbarkeitsstudie (PFS) zur Lagerstätte Nebo-Babel im australischen West-Musgrave-Projekt vor (wir berichteten). Die Resultate sind erfreulich für alle Beteiligten: Reiche Ausbeute an Nickel und Kupfer wartet – und zwar bei niedrigen Betriebskosten und langer Lebensdauer der Mine.
Oroco agiert in Mexiko und ist am aus Sicht der Branchenexperten von RFC Ambrian vielversprechenden Santo-Tomás-Projekt beteiligt. Die Analysten schätzen die Wahrscheinlichkeit einer Übernahme des Projekts als „hoch“ ein. Von insgesamt 19 Kupfer-Projekten sind nur fünf derart bewertet. Als Gründe nennen die Analysten neben den erwarteten Kupfer-Vorkommen die gute Infrastruktur aus Straßen, Eisenbahn, Tiefseehafen und Energieversorgung rund um das Santo-Tomás-Projekt. Zwar sei das Projekt aktuell noch klein, doch könne man auf Sicht von zwei Jahren damit rechnen, dass neue Explorationsergebnisse dessen Bekanntheit steigern.