Land unter bei den Kryptowährungen: Auch heute setzt sich der Ausverkauf fort, auf Sicht von sieben Tagen liegen fast alle Top 10-Coins um gut 30 Prozent im Minus. Die Marktkapitalisierung erreicht mit rund 190 Mrd. Dollar ein neues Verlaufstief, nur Bitcoin hält sich noch vergleichsweise stabil. Doch auch hier könnten bald die Dämme brechen.
Selbst große Kryptowährungen wie Ethereum gehen langsam in den freien Fall über. Mit 265 Dollar steht der Kurs auf dem tiefsten Niveau seit Ende September, allein seit Monatsbeginn ist der Wert um 40 Prozent gefallen. Gerüchten zufolge lassen sich derzeit viele ICOs auszahlen. Da über Ethereum zahlreiche ICOs durchgeführt wurden, fällt der Verkaufsdruck nun umso kräftiger aus. Doch auch die anderen Kryptos rauschen ungebremst in den Keller, der gesamte Markt steht vor einer Weichenstellung.
Zünglein an der Waage ist nun Bitcoin. Im langfristigen Chart wird besonders gut die schwierige Ausgangslage deutlich.
Die Fakten:
- Positiv bleibt die Tatsache, dass der Kurs bereits mehrfach seit Ende 2017 die Region um 6000 angelaufen hat und hier immer wieder stärkeres Kaufinteresse zu beobachten war.
- Auch die überverkaufte Lage spricht zumindest für eine technische Erholung. Unter dem Kursverlauf ist als Timing-Instrument der Abstand zur 21-Tage-Linie abgetragen. Aktuell steht der Kurs mit minus 16 Prozent ähnlich weit unter dem Monatsdurchschnitt wie nur selten zuvor in diesem Jahr. Lediglich beim Crash Anfang Februar entfernte sich Bitcoin noch weiter nach unten.
- Richtig ist allerdings auch, dass die Erholungen der vergangenen Monate immer schwächer ausfielen. Im Ergebnis zeigt der Chart eine Serie fallender Hochpunkte, die verbunden einen Abwärtstrend (rot) ergeben. Spätestens bei 8000 dürfte daher die nächste Abwärtswelle starten.
- Die Risiken auf der Unterseite sind sehr groß: Fällt Bitcoin per Tagesschluss unter 5600 bis 5800, könnten zahlreiche Stopps aktiviert werden und einen Ausverkauf mit Ziel 4000 einleiten.
Fazit: Solange Bitcoin kein neues Jahrestief ausbildet, besteht noch Grund zur Hoffnung. Aber selbst im Idealfall reicht es nur zu einer Erholung von 25 Prozent, anschließend droht der nächste Rückschlag. Im negativen Szenario sollten Verluste von 30 Prozent in kurzer Zeit einkalkuliert werden.