An der Wall Street gaben die großen Aktienindizes am Freitag nach. Der Benchmark-Index S&P 500 Index fiel die zweite Woche in Folge, als die Anleger mit Spannung auf den Zeitplan der US-Notenbank Federal Reserve für die Drosselung der Wertpapierkäufe warten.
Diese Woche ist gespickt mit relevanten Wirtschaftsdaten, wie zum Beispiel die wichtige geldpolitische Sitzung der US-Notenbank Fed, sowie weitere Quartalszahlen von Unternehmen wie Nike (NYSE:NKE), FedEx (NYSE:FDX) und Costco (NASDAQ:COST), weshalb die Woche sehr geschäftig werden dürfte.
Ganz gleich, wohin der Gesamtmarkt geht, stellen wir nachfolgend eine Aktie vor, die in den kommenden Tagen gefragt sein dürfte, und eine andere, der weitere Verluste ins Haus drohen.
Zur Erinnerung: Unsere Prognose gilt nur für die kommende Woche.
Kaufempfehlung: Adobe Systems
Adobe Systems (NASDAQ:ADBE) rückt in dieser Woche in den Fokus. Die Anleger warten auf die neuesten Finanzergebnisse des hochfliegenden Softwareriesen, der am Dienstag, den 21. September, nach Börsenschluss seine Ergebnisse für das dritte Quartal veröffentlichen wird.
Der Tech-Gigant hat die Gewinn- und Umsatzschätzungen der Wall Street in neun der letzten zehn Quartale seit dem vierten Quartal 2018 übertroffen. Grund dafür ist die boomende Nachfrage nach seinem umfangreichen Angebot an abonnementbasierten Software-Tools im Bereich digitale Medien und Marketing.
Die Konsenserwartungen gehen von einem Gewinn pro Aktie (EPS) von 3,01 US-Dollar aus, was einer Verbesserung von etwa 18 % gegenüber dem EPS von 2,57 US-Dollar im Vorjahreszeitraum entspricht. Der Umsatz soll im Jahresvergleich um rund 21 % auf 3,9 Milliarden US-Dollar steigen, worin sich das starke Wachstum in den wichtigsten Geschäftsbereichen widerspiegelt.
Abgesehen von den Umsatz- und Gewinnzahlen werden die Anleger die Aussichten von Adobe für das laufende Quartal und darüber hinaus aufmerksam verfolgen, denn das derzeitige Geschäftsumfeld bietet dem Cloud-basierten Technologieunternehmen ideale Voraussetzungen für eine positive Entwicklung.
Die Aktien des in San Jose, Kalifornien, ansässigen Software-as-a-Service-Unternehmens, die dank der steigenden Digitalausgaben der Unternehmen während der COVID-Pandemie im Jahr 2020 um 52 % zulegen konnten, haben im Jahr 2021 um weitere 31 % zugelegt.
ADBE, das am 3. September ein Allzeithoch von 673,88 US-Dollar erreichte, bevor es einen Rücksetzer hinnehmen musste, beendete den Handel am Freitag bei 654,48 US-Dollar, womit das führende Softwareunternehmen mit 311,8 Milliarden US-Dollar bewertet wird.
Verkaufsempfehlung: Alibaba
Für die Aktien der Alibaba Group Holdings (NYSE:BABA) steht eine weitere schwierige Woche bevor, angesichts der Besorgnis über die negativen Auswirkungen der anhaltenden Maßnahmen der chinesischen Behörden, die gegen ihre Tech-Giganten vorgehen. Alibaba ist der größte Online-Händler des Landes und wird oft als das "Amazon (NASDAQ:AMZN) von China" bezeichnet.
Zuletzt hatte Chinas oberste Wertpapieraufsichtsbehörde bei einem privaten Treffen mit Führungskräften der Wall Street Pekings hartes Durchgreifen gegen den Technologiesektor des Landes verteidigt. Der stellvertretende Vorsitzende der chinesischen Wertpapieraufsichtsbehörde (China Securities Regulatory Commission, CSRC), Fang Xinghai, sagte während des Treffens, das letzten Donnerstag stattfand, dass das harte Durchgreifen darauf abziele, die Vorschriften für Unternehmen mit verbrauchernahen Plattformen zu verschärfen und den Datenschutz zu verbessern.
An dem dreistündigen Treffen nahmen der Leiter der People's Bank of China sowie Führungskräfte von Goldman Sachs (NYSE:GS), Citadel und anderen Wall Street Firmen teil. In Anbetracht dessen dürften die BABA-Aktien in dieser Woche in der Defensive bleiben, zumal sich das Unternehmen weiterhin einem regulatorischen Minenfeld gegenübersieht.
Die BABA-Aktie, die seit Jahresbeginn um 31 % gefallen ist, schloss am Freitag bei 160,05 US-Dollar und damit nicht weit von ihrem jüngsten Zweijahrestief von 152,80 US-Dollar entfernt, das am 23. August erreicht wurde. Die Aktien liegen jetzt etwa 50 % unter ihrem Rekordhoch von 319,32 US-Dollar, das im Oktober 2020 erreicht wurde.
Auf dem aktuellen Niveau hat der in Hangzhou, China, ansässige Tech-Riese eine Marktkapitalisierung von 433,9 Milliarden US-Dollar.