Am Ende hat es der DAX doch wieder geschafft. Er ist gestern mit einem dynamischen Anstieg in seine alte Seitwärtsrange (gelbes Rechteck im folgenden Chart) zurückgekehrt. Den Startschuss gab dafür die Veröffentlichung des Redetextes von Janet Yellen um 14:30 Uhr. Da darin keine größeren Überraschungen im Zusammenhang mit der Geldpolitik der US-Notenbank Fed zu finden waren, schienen die Bullen erleichtert und gaben wieder richtig Gas.
Dies passt zudem in das historische Muster des DAX. Nach einem leichten Rücksetzer im Juni kommt es im Juli öfters nochmal zu einem neuen Jahreshoch. Erst anschließend setzt die Herbstkorrektur ein.
Der Dow Jones hat dieses Zeil im Juli bereits erreicht. Denn am 3. Juli sprang der Kurs über das Hoch vom 20. Juni bei 20.535 Punkten. Und gestern setzte der Dow Jones nochmal einen drauf und überwand selbst das neue Hoch.
Gegenbewegung beendet und Aufwärtstrend voraus
Aber was befeuert die Aktienmärkte zurzeit? Eine mögliche Antwort ist der Ölpreis. Das die US-Wirtschaft relativ stark vom Ölpreis abhängig ist, hatte ich bereits gestern ausführlicher beschrieben. Und wie im folgenden Chart zu sehen ist, hat der Ölpreis seine Gegenbewegung wohl beendet.
Der Preis der US-Sorte WTI stieg von seinem Tief bei 42,06 USD (siehe untere grüne Linie im Chart) bis auf 47,32 USD (rote horizontale Linie). Anschließend setzte die erwähnte Gegenbewegung ein. Diese scheint ihr Ende bei 43,66 USD (obere grüne Linie) erreicht zu haben. Das bedeutet, dass wir ein höheres Tief markiert haben. Damit sich ein neuer Aufwärtstrend bilden kann, muss der Kurs nun zunächst die Abwärtstrendlinie (rot) durchbrechen. Dann muss er es noch über das Hoch bei 47,32 USD schaffen, damit nicht nur ein höheres Tief, sondern auch ein höheres Hoch vorliegt.
Elliott-Wellen und der Ölpreis
Dieses Szenario könnte dann auch von der Elliott-Wellen-Theorie unterstützt werden. Zuletzt habe ich im Mai eine Elliott-Wellen-Analyse zum Ölpreis verfasst. Zu jener Zeit fiel der Kurs ebenfalls unter 45 USD und rutschte so zeitweise aus der gelben Seitwärtsrange. Anschließend arbeitete er sich aber zurück auf über 50 USD. Wir sollten dazu noch einmal einen Blick auf den dazugehörigen Chart aus der Börse-Intern vom 21. Juni werfen.
Der Ölpreis verlief damals ganz nach den Regeln der Elliott-Wellen-Theorie, als er von rund 44 USD bis auf über 52 USD stieg. Dabei wurden die jeweiligen Aufwärtsbewegungen von zwei ABC-Korrekturen unterbrochen.
Es wäre sehr gut möglich, dass sich der Ölpreis auch im aktuellen Fall ähnlich verhalten wird. Schauen wir dazu auf folgenden Chart:
Die Welle 1 könnte die Aufwärtsbewegung auf 47,32 USD gewesen sein (grüne Ziffer). Nach dieser kam es zu einer ABC-Korrektur (rote Buchstaben) als Welle 2. Und aktuell bildet sich die nächste 5-gliedrige Aufwärtsbewegung der Welle 3. Sollte der Ölpreis in dieser Wellenbewegung weiter nach oben steigen, könnte er auch die Aktienkurse mitziehen.
Damit dieses mögliche Szenario auch bestätigt wird, muss auch hier erst die Abwärtslinie durchbrochen und ein höheres Hoch oberhalb von 47,32 USD erreicht werden.
So kann man aus den Vorgaben Profit schlagen
Dazu nun eine Trading-Idee: Man setzt auf eine Long-Position. Diese sichert man unter dem Tief der Welle C mit einem Stop-Loss ab. Wieso unter der Welle C? Wenn dieses Tief fällt, verliert damit auch das oben skizzierte Elliott-Wellen-Szenario seine Bedeutung
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus