In Deutschland darf wohl bald legal gekifft werden! Zumindest, wenn man über 18 Jahre alt ist. So wurde gestern der Vorschlag von Gesundheitsminister Karl Lauterbach vom Bundeskabinett angenommen. Der Gesetzesentwurf beinhaltet, dass in Deutschland zukünftig pro Person bis zu 25 Gramm Cannabis straffrei sein sollen, darüber hinaus soll es erlaubt sein, eigenes Cannabis anzubauen. Hierbei darf jedoch die Grenze von drei Pflanzen pro Person nicht überschritten werden. Darüber hinaus ist es vorgesehen, dass sich Vereine mit bis zu 500 Mitgliedern formieren dürfen, um gemeinsam Cannabis für den privaten Gebrauch anzubauen. Bis zu 25 Gramm des Rauschmittels sollen Mitglieder dieser Vereine pro Tag erwerben dürfen, wobei die Abgabe auf 50 Gramm je Monat beschränkt ist. Ob solche Gruppierungen zugelassen werden, sollen laut Gesetzesentwurf aber die Bundesländer selbst entscheiden. Ebenfalls interessant für Cannabis-Konsumenten: Verkehrsminister Wissing ließ bereits verlauten, dass er in naher Zukunft einen Entwurf zu etwaigen Obergrenzen beim Autofahren auf den Weg bringen werde.
Die CDU spricht vom „kompletten Kontrollverlust“
Nach der Verabschiedung seitens des Kabinetts muss das Gesetz nun noch von Bundestag und Bundesrat abgesegnet werden. Das Gesundheitsministerium geht davon aus, dass es noch in diesem Jahr zur Realisierung der Pläne kommen wird. In den vergangenen Wochen und Monaten wurde der Vorstoß Lauterbachs bereits von unterschiedlichen Stellen kritisiert. CDU-Politiker Schuster, seinerseits Innenminister Sachsens, befürchtet einen „kompletten Kontrollverlust“, den das Gesetz mit sich bringe. Für die Union ist Cannabis die „Einstiegsdroge“ schlechthin, vor allen Dingen jüngeren Menschen würde durch die Teil-Legalisierung eine gewisse „Harmlosigkeit“ des Rauschmittels suggeriert. Da das menschliche Gehirn in der Regel erst mit 25 Jahren voll entwickelt sei, würden jungen Menschen gesundheitliche Schäden durch den Konsum von Cannabis drohen.
Dementgegen stehen die Befürworter des Gesetzes, die unter anderem eine milliardenschwere Entlastung für Gerichte und Strafverfolgungsbehörden prognostizieren. Zudem habe die Drogenpolitik der vergangenen Jahrzehnte laut Justizminister Buschmann „den Konsum nicht eingedämmt“, sondern vielmehr „unzählige Menschen in die Kriminalität gedrängt und einen blühenden Schwarzmarkt geschaffen“. Darüber hinaus würde eine Legalisierung Unmengen an Steuergeldern in die Staatskasse fließen lassen. In einer Sache sind sich sowohl die Unterstützer der Gesetzesvorlage als auch deren Gegner übrigens einig: Es müsse umfangreiche Präventionsmaßnahmen geben, die Jugendliche und Heranwachsende über die möglichen Risiken von Cannabiskonsum aufklären.
SynBiotic Group: Aktie mit massivem Anstieg
Abschließend möchten wir noch auf die SynBiotic Group (ETR:SBXn) eingehen, deren Aktie wir im Rahmen unseres Cannabis-Aktienpakets auf wöchentlicher Basis für unsere Kunden analysieren. Das deutsche Unternehmen betreibt Cannabinoid-Produktions- und Extraktionsanlagen und hat sich zu einem der führenden Hanfverarbeiter in Deutschland entwickelt. Das Wertpapier des Unternehmens setzte gestern Vormittag zu einem massiven Sprung nach oben an, in der Spitze ging es seit Wochenbeginn rund 80 Prozent in den Norden. Seither gab der Titel zwar wieder zweistellig nach, notiert aber immer noch weit oberhalb des Kurses vom Dienstag. Wir hatten eben solche Kurszuwächse prognostiziert – wie so oft, wussten wir natürlich auch hier im Vorfeld nicht, ob ein fundamentales Ereignis als Katalysator für die erwarteten Anstiege fungieren würde, und falls ja, welches. Nun war es eben die potenzielle Teil-Legalisierung in Deutschland.
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