Ark Invest, das Investmentunternehmen der renommierten US-Investorin Cathie Wood, hat einen neuen Vertriebsleiter für den deutschsprachigen Raum ernannt, um den Markteintritt der beliebten Technologie-ETFs von Ark in Europa vorzubereiten.
Der US-amerikanische ETF-Anbieter Ark Invest bereitet sich darauf vor, seine ETFs in Deutschland, Österreich und der Schweiz einzuführen. Zu diesem Zweck hat Ark Invest Europe die Position eines Vertriebsleiters für den deutschsprachigen Raum geschaffen. Diese Rolle wurde am 01. Januar mit Florian Berberich besetzt. Zuvor war Berberich stellvertretender Direktor bei Rize-ETF und für den DACH-Raum zuständig. Rize wurde im vergangenen Jahr von Ark übernommen.
Florian Berberich, der neue Leiter für den DACH-Raum, verfügt über umfangreiche Erfahrung in der strategischen Geschäftsentwicklung und ein fundiertes Verständnis für den Markt und die Bedürfnisse der Kunden in dieser Region. Berberich profitiert auch von seiner früheren Tätigkeit für den Finanzinformationsdienstleister Bloomberg. James Thomas, der Gesamtvertriebschef von Ark, betont, dass Berberichs Ernennung einen bedeutenden Schritt darstellt, um das Engagement von Ark im deutschsprachigen Europa zu stärken und den Ausbau der europäischen Plattform voranzutreiben.
Cathie Wood ist bekannt für ihre aktive Präsenz in den sozialen Medien und ihre Rolle als gefragte Gesprächspartnerin in der internationalen Finanzpresse. Sie fördert den Bitcoin und prognostiziert einen Anstieg des Kurses auf 1,5 Millionen Dollar bis zum Ende des Jahrzehnts. Sie lobt Tesla und macht gewagte Vorhersagen über disruptive Innovationen, die die Menschheit verbessern und die Anleger ihrer börsengehandelten Indexfonds (ETFs) reich machen sollen.
In Forschungsberichten wird das beeindruckende Renditepotenzial maßgeschneiderter Gentherapien, Robotaxis und wiederverwendbarer Raketen hervorgehoben. Für viele europäische Privatanleger könnte daher die Versuchung groß sein, in die aktiv verwalteten Fonds zu investieren, sobald sie verfügbar sind.
Im ersten Jahr der Corona-Pandemie hat Wood sich einen Ruf als geschickte Fondsmanagerin erarbeitet. Ihr Flaggschiff-ETF Ark Innovation (NYSE:ARKK) mit dem Symbol "ARKK" verzeichnete 2020 einen Wertzuwachs von über 150 Prozent und wurde zum größten aktiv verwalteten ETF der Welt, wobei er den breit angelegten S&P-500-Index deutlich übertraf. Insofern ist es kein Wunder, dass Cathie Wood als Starinvestorin bezeichnet wird.
Aber, auf hohe Gewinne folgen oft hohe Verluste. Trotz der beeindruckenden Performance des Ark-Innovation-ETFs, der von der Auflegung im Jahr 2014 bis zum Allzeithoch im Februar 2021 um über 690 % zugelegt hat, sollte man beachten, dass sich der Fonds seitdem in einem fast gar freien Fall befindet. Der Kurs ist vom Allzeithoch bis zum bisherigen tiefsten Tief um über 81 % eingebrochen.
In den letzten fünf Jahren hätte ein ETF auf den S&P 500 deutlich mehr gebracht als der ARK Innovation ETF von Cathie Wood, wie wir auf dem folgenden Vergleichschart sehen (eine Langzeitbetrachtung folgt im Video am Ende des Artikels). Dort sehen wir aber auch, dass er im Vergleich zu Alternativen (Benchmarks) nahezu gleichauf liegt:
Quelle: InvestingPro
Hat Cathie Wood ihre besten Zeiten bereits hinter sich?
Mit Aktien wie Tesla und Zoom erzielte Wood kurzfristig enorme Gewinne, zog Milliarden von Anlegergeldern an, aber diese Gewinne verpufften schnell. Die Tesla-Aktien (NASDAQ:TSLA) sind heute weniger als halb so viel wert wie im November 2021, und bei Zoom ist es sogar noch weniger.
Die großen Kursschwankungen sind nicht überraschend, wenn man genauer hinsieht: Es handelt sich bei den Ark-Fonds um thematische ETFs, die in eine Branche oder ein bestimmtes Feld investieren. Diese Bereiche sind vielversprechend, aber wenn es ihnen schlecht geht oder sich das Marktumfeld verschlechtert, können die Fonds stark an Wert verlieren, da der Diversifikationseffekt eines breiteren und vor allem branchenunabhängigen Portfolios fehlt. In einem guten Portfolio stecken viele unterschiedliche Branchen, die sich nicht wechselseitig beeinflussen. Geht es einer Branche schlecht, gleicht das die andere aus.
Des Weiteren investiert Wood bevorzugt in kleinere, noch nicht profitable Unternehmen mit überschaubarer Marktkapitalisierung, von denen sie glaubt, dass sie dereinst das nächste Google oder Apple (NASDAQ:AAPL) werden könnten. Das Risiko ist also nicht nur auf wenige Firmen konzentriert, sondern zudem noch auf grundsätzlich risikoreichere Unternehmen.
Die Aktien von Coinbase (NASDAQ:COIN), Tesla, Roku (NASDAQ:ROKU), Zoom und Uipath machen derzeit fast 40 Prozent des gesamten Fonds aus. Abgesehen von Tesla handelt es sich um Unternehmen mit vergleichsweise geringer Marktkapitalisierung im Gegensatz zu Tech-Schwergewichten wie Amazon (NASDAQ:AMZN), Alphabet (NASDAQ:GOOGL), Apple, Meta (NASDAQ:META) oder Microsoft (NASDAQ:MSFT). Die Kurse dieser kleineren Unternehmen reagieren deutlich stärker, wenn zum Beispiel ein einzelner Großaktionär erhebliche Mengen an Aktien abstößt.
"Managed by Cathie Wood" - so wirbt Ark Invest für seinen größten Fonds. Der Personenkult um die Gründerin gehört zur Marketingstrategie.
Müssen Anleger also vorsichtig sein?
Wir wollen uns nicht einreihen weder auf die eine Seite, die Wood hochlobt als die beste Investorin der Welt, noch wollen wir einstimmen in den Verriss, dass Wood halsbrecherische Fonds betreiben würde. Es gehört wahrscheinlich zum Pressegeschäft dazu, dass man Helden macht, die man anderntags niedermacht, nur weil vielleicht ein kleiner Fehler begangen worden ist. Diese Extreme bringen zwar deutlich mehr Klicks, aber sie sind nicht objektiv und schon gar keine redliche Auseinandersetzung mit Fakten.
Wir stehen für Letzteres. Wir wollen es genau wissen. Und dazu ist und bleibt das erste und beste Mittel der Wahl der Preischart. Schauen wir uns an, wo der ARK Innovation ETF jetzt steht, wo er herkommt und vor allem, wohin er gehen wird:
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