Die Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone und Großbritannien überraschten nach oben und sowohl das Pfund Sterling als auch der Euro legten daraufhin deutlich zu. Das Cable testete sogar die psychologisch bedeutende Marke von 1,40 Dollar, während der GBP/CHF mein langfristiges Kursziel von 1,25 Franken erreichte.
Mein Fokus richtet sich nun auf den Euro, der kurz vor einem Breakout stehen könnte und möglicherweise als nächstes den Bereich um 1,25 ansteuert.
Nachdem der GBP/USD den ersten Schritt gemacht hat, ist es meiner Meinung nach nun sehr gut möglich, dass der EUR/USD nachzieht und als nächstes den entsprechenden Meilenstein bei 1,25 in Angriff nimmt. Das liegt daran, dass diese Währungspaare eine starke positive Korrelation zueinander haben, wie Sie unten sehen können:
Neben dieser einfachen Korrelationsmatrix gibt es natürlich noch eine Reihe anderer Gründe, zu denen sowohl makroökonomische als auch technische Aspekte gehören, warum ich für die Gemeinschaftswährung bullisch eingestellt bin.
Aus makroökonomischer Sicht bin ich unter anderem aus den folgenden Gründen positiv für den EUR/USD gestimmt:
- Der Optimismus hinsichtlich einer starken Erholung der Weltwirtschaft infolge der laufenden Impfkampagnen dürfte dafür sorgen, dass ausländische Währungen, darunter auch der EUR, gegenüber Fluchtwährungen wie dem USD, dem JPY und dem CHF gut unterstützt bleiben - was bedeutet, dass ich derzeit bullisch gegenüber dem EUR/USD, dem EUR/JPY und dem EUR/CHF eingestellt bin.
- Die Tatsache, dass ein No-Deal-Brexit zum Ende des letzten Jahres erfolgreich abgewendet werden konnte, sollte nicht nur für Großbritannien, sondern auch für die Wirtschaft der Eurozone eine gute Nachricht sein und die langfristigen Risiken weiter verringern.
- Die EZB wird wohl keine weiteren Stimulus-Maßnahmen auf den Weg bringen, was bedeutet, dass die Anleiherenditen der Eurozone steigen sollten, sobald die Erholung Gestalt annimmt.
Vielmehr sind es aber die Charts und die aktuelle Kursentwicklung - also die Reflexion der Gedanken und Handlungen aller Marktteilnehmer -, die mich für den EUR/USD übermäßig optimistisch stimmen.
Im Tageschart des EUR/USD ist ein klarer Aufwärtstrend mit ansteigenden gleitenden Durchschnitten zu erkennen. Der Kurs konsolidiert sich weiterhin innerhalb eines bullischen Flaggenmusters, nachdem er sich über dem wichtigen Unterstützungsniveau von 1,20 behaupten konnte:
Was ich aus der Sicht der Bullen als nächstes sehen möchte, wäre ein Breakout über den schattierten Widerstandsbereich zwischen 1,2150 und 1,2200. Ein sauberer Ausbruch über diese Zone sollte eine gute Kaufgelegenheit bieten, die uns möglicherweise zu neuen Jahreshochs führt.
Die vielversprechende Ausgangslage spiegelt sich auch im Monatschart wider: der langfristige Abwärtstrend wurde bereits 2020 überwunden und die Kurse halten sich nun gestiegen und halten sich nun oberhalb der Marke von 1,20:
Dass der EUR/USD nun wieder über das Tief vom Januar 2021 gestiegen ist, bedeutet, dass die Bären, die auf einen Rutsch unter 1,20 gewartet haben, vielleicht schon in die Falle gegangen sind. Falls die Bären tatsächlich bereits in ihren Positionen gefangen sind, was meiner Meinung nach der Fall ist, dann ist eine schnelle Rallye über die Januar-Range bei 1,2350 gut möglich, wo sicherlich eine Reihe von Stop-Orders der Bären liegen werden. Insofern könnten wir bereits in der kommenden Woche eine schnelle Bewegung nach oben in Richtung 1,25 sehen.
In diesem langfristigen Timeframe scheint der EUR/USD auch dem Pfad der Rallye von 2017-18 zu folgen, als die Kurse Anfang des Jahres in die Höhe schnellten, bevor sie einige Monate in einer Konsolidierung zubrachten, bevor sie zu Beginn des Jahres 2018 weiter anzogen. Seit März letzten Jahres hat sich der EUR/USD in ähnlicher Weise entwickelt. Sollte sich das Paar an den Fahrplan halten, so könnte als nächstes eine Rallye in Richtung 1,25 und möglicherweise darüber hinaus anstehen.
Die Charts in EUR/USD sehen also recht bullisch aus. Ich würde daher eher nach Kauf- als nach Verkaufsgelegenheiten Ausschau halten, solange die Charts nicht etwas anderes nahelegen.