Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine am 24. Februar sieht die Zukunft für den Kurs von Lockheed Martin (NYSE:LMT), den weltweit größten Rüstungskonzern, optimistischer aus, während die USA und andere Länder ihre militärischen Ressourcen aufstocken. Jeder weiß, wann ein Krieg beginnt, bedauerlicherweise weiß aber niemand, wann er wohl enden wird. Das steigert den Bedarf an Sicherheitsdienstleistungen und Luft- und Raumfahrttechnik von LMT zunehmend.
Und obwohl die Befürchtung besteht, dass diese Aggression zu dem eskalieren könnte, was manche als Dritten Weltkrieg bezeichnen, möchten vermutlich nicht einmal die Aktionäre von LMT das erleben, ungeachtet des dramatischen Anstiegs, den ein solcher Flächenbrand für die Aktien des Unternehmens bringen könnte.
Lockheed Martin legt am Dienstag, den 19. April vor Börsenbeginn die Ergebnisse des 1. Quartals 2022 vor. Analysten erwarten einen Gewinn pro Aktie von 6,21 USD bei einem Umsatz von 15,64 Mrd. USD. Obwohl diese Zahlen unter denen des Vorjahresquartals (Gewinn je Aktie von 6,56 USD bei einem Umsatz von 16,26 Mrd. USD) liegen, wird der Bericht für das 1. Quartal kaum einen Umsatzanstieg durch den Konflikt in Osteuropa widerspiegeln.
Die Aktien von Lockheed Martin haben seit ihrem Tiefstand vom 29. März um 7 % angezogen und sind gegenüber dem Jahresanfang 2022 um satte 32 % gestiegen. Darüber hinaus deuten die technischen Daten darauf hin, dass die Aktie ihren Aufwärtstrend fortsetzen wird.
Der Kurs vervollständigte ein Symmetrical Triangle, das nach dem Anstieg um fast 25 % innerhalb von nur neun Sitzungen bullisch zu interpretieren ist. Händler, die Anfang März ihren Augen nicht trauten, nahmen rasch ihre Gewinne mit und drückten die Aktie bis zum 16. März um 14,3 % nach unten.
Dann stieg der Kurs wieder, bevor er zurückging, dabei war aber jede weitere Bewegung kleiner - wie eine Feder, die sich aufzieht. Selbst nach einem weiteren Kurssprung zeigte die anhaltende Nachfrage, dass Rückgänge nach den Kursgewinnen keine Anzeichen für Pessimismus waren, sondern lediglich durch Gewinnmitnahmen ausgelöst wurden. Der Ausbruch nach oben beweist, dass die Nachfrage tatsächlich das Angebot überwiegt.
Wir stehen der Symmetrical-Triangle-Konstellation jedoch etwas zwiespältig gegenüber. Wir hätten es vorgezogen, wenn der Ausbruch etwa beim Erreichen von zwei Dritteln des Musters erfolgt wäre. Die Flucht durch die Spitze des Dreiecks könnte einige der dynamischen Effekte, die wir nach dem übergeschäftigen Handelsgeschehen mit einem Käufer- versus Verkäufer-Patt erwartet hätten, zunichte gemacht haben.
Wir konnten auch nicht die Art von explosionsartigem Volumen beobachten, das einen so starken Ausbruch unterstützt hätte. Vielleicht verschafft die längere Sicht mehr Klarheit für diese Aktie.
Auf dem Monatschart, der einen anhaltenden, sechsmonatigen Anstieg in Folge zeigt (zum ersten Mal seit Mitte 2016), könnte sich zwischen Dezember 2018 und Januar 2022 ein symmetrischen Dreiecks gebildet haben. Der Ausbruch nach oben signalisierte die Wiederaufnahme des langfristigen zugrunde liegenden Aufwärtstrends.
Allerdings könnten die Bullen nun Probleme haben, das Top eines seit 2018 bestehenden Aufwärtskanals zu durchdringen. Die Volumenspitzen haben konstant abgenommen, was für eine Rückkehr in Richtung 400 USD spricht, um die Unterstützung des Musters erneut zu testen.
Anders könnte es laufen, wenn sich die russische Aggression weiter beschleunigt und eine zusätzliche globale militärische Nachfrage auslöst, die sich in dem Symmetrical Triangle widerspiegelt. Dies könnte der Auslöser für einen Durchbruch des Tops des Rising Channels sein und würde einen steileren Anstieg mit sich bringen.
Handelsstrategien
Konservative Trader sollten die monatliche Rückkehrbewegung oder den Durchbruch des Rising Channel abwarten.
Moderate Trader würden abwarten, bis der Kurs die Integrität des Symmetrical Triangle (auf Tagesbasis) bestätigt.
Aggressive Trader könnten einen konträren Handel eingehen. Dabei könnten sie auf eine potenzielle Umkehrbewegung zum Symmetrischen Dreieck (auf Tagesbasis) spekulieren. Ausgelöst würde der Trade bei einem Test der Oberseite des Handelskanals auf monatlicher Basis.
Je aggressiver der Trade ist, desto mehr hängt sein Erfolg von einem strikten Geldmanagement ab. Nachfolgend ein einfaches Beispiel, das die wichtigsten Punkte des Plans veranschaulicht. Wir verwenden ganze Zahlen, damit das Beispiel einfach und übersichtlich ist
Beispiel für einen Trade - Contrarian Short
- Einstieg: 470 USD
- Stop-Loss: 475 USD
- Risiko: 5 USD
- Ziel: 450 USD
- Ertrag: 20 USD
- Risiko-Ertrags-Verhältnis: 1:4