Der US-Dollar ist heute wieder am Fallen, am dritten Handelstag in Folge. Die Fundamentalkräfte hinter dem derzeitigen Kursverfall sind schwer auszumachen.
Es könnte an den Bemerkungen von Fed-Chef Jerome Powell am Freitag auf dem Zentralbanksymposium in Jackson Hole liegen, in denen er die Einschätzung der Fed für ein weiteres weiteres Wirtschaftswachstum in den USA wiederholte, mit dem die Zinssätze graduell, wenn auch stetig, ansteigen sollten. Die Händler haben eine Zinserhöhung bei der nächsten Zentralbanksitzung im nächsten Monat voll eingepreist. Es ist allerdings möglich, dass der Subtext von Powells Bemerkungen, der geringere Chancen auf eine vierte Zinserhöhung in diesem Jahr signalisierte, den Kurs der Währung belastet haben könnte.
Ein mögliches weiteres fundamentales Ereignis kam gestern, als US-Präsident Donald Trump meinte, es sei nicht die richtige Zeit mit China zu Handelsfragen zu verhandeln. Was auch immer der Grund, der Dollar ist im Rutschen und hat dabei mehrere technische Signale ausglöst.
Der Dollar hat seinen Rückgang fortgesetzt, nachdem er unter seine seit dem 14. Mai bestehende Aufwärtstrendlinie und einen seit dem 30. Mai anhaltenden Aufwärtskanal gefallen ist. Als die globale Reservewährung unter die Aufwärtstrendlinie/ den Kanalboden fiel, durchbrach sie auch die 50-Tagelinie (grün), nachdem diese an vier Handelstagen Unterstützung gegeben hatte.
Die erfolglose Unterstützung durch den gleitenden Durchschnitt, dem das Scheitern der Aufwärtstrendlinie folgte, demonstriert, dass das Angebot die Nachfrage überstieg und letzten Endes erstickte. Der andauernde Sinkflug ist das Resultat von Verkäufern, die den Angebotskurs absenken, um überhaupt noch Käufer zu finden.
Sollte dieses Momentum anhalten, dann würden die Verkäufer fortfahren ihre Angebotspreise zu senken, als sie zusehends verzweifelt versuchen, ihre Positionen zu räumen. Leerverkäufer würden die Balance aus Angebot und Nachfrage weiter aus dem Lot bringen und den Druck auf die US-Währung erhöhen.
Das zunehmende Momentum hinter dem Kursverfall des Dollar kann auf zwei verschiedenen Wegen im RSI beobachtet werden. Das klarere Signal ist, dass der Indikator unter die seit dem 6. Juli bestehende Unterstützung bei 45,9 gefallen ist, was nahelegt, dass der Kurs ebenfalls unter ihr Tief vom 6. Juli von 93,71 fallen könnte.
Das zweite, weniger offensichtliche Signal ist eine negative Abweichung. Beachten Sie, dass während der Kurs innerhalb einen Aufwärtskanals zulegte, das Momentum zur gleichen Zeit in einem Abwärtskanal fiel. Diese Schwäche war ein Vorzeichen, dass den Bullen die Kräfte ausgehen könnten.
Außerdem gibt der MACD ein Verkaufssignal, wenn die gleitende Durchschnittslinie mit der kürzeren Periode unter die mit der längeren fällt, also die neueren Kursdaten hinter den älteren zurückbleiben.
Handelsstrategien - Short Position
Konservative Händler sollten auf eine offizielle Trendwende warten, mit zwei absinkende Gipfeln und Tälern, nachdem der Kurs unter das Tief vom 6. Juli gefallen ist.
Moderate Händler könnten eine Short-Position riskieren, wenn der Kurs zurück auf 95 springt und auf Widerstand stößt, mit zumindest einer langen, roten Kerze, die eine grüne oder eine kurze Kerze gleich welcher Farbe vollständig umschließt.
Aggressive Händler können einsteigen, vorausgesetzt sie planen ihre Vermögensverwaltung so, dass sie ihre Handelsaktivitäten komplementiert und erreichen zudem ein minimales Risiko-Gewinn-Verhältnis von 1:3.
Beispielposition:
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Einstieg: 94,50
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Stop-Loss: 95,00, runde Zahl
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Risiko: 50 pips
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Ziel: 93,00, über dem Julitief
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Gewinn: 150 pips
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Risiko-Gewinn-Verhältnis: 1:3