Von P. Cohen aus dem Englischen übersetzt
USD-Stärke, Euro-Schwäche
Im Gegensatz zu S&P 500 Index, der nicht an seinen Gewinnen festhalten kann, schafft es der Dollar in seiner längsten und größten Rally, seine Gewinne zu halten und sogar zu mehren. Aber natürlich hat er dabei Unterstützung. Zusätzlich zu den Kommentaren Janet Yellens am Dienstag wurde gestern das mit Spannung erwartete Rahmenwerk für den Steuerreformplan Donald Trumps enthüllt. Dies wäre für die Aktien sogar noch förderlicher gewesen als für den Dollar. In den USA registrierte Unternehmen würden 15 Prozent mehr von ihren Gewinnen behalten.
Warum Aktien gestern trotz der bullishen Nachrichten nicht an ihren Gewinnen festhalten konnten sollte den Anlegern zu denken geben. Eine mögliche Erklärung ist, dass Aktienpreise vor dem Hintergrund der höheren Fremdkapitalkosten nicht mehr das Schnäppchen sind, das sie mal waren. Es bleibt die Frage, ob diese Deutungsweise übernommen und welche Auswirkungen sie haben wird.
Während der Dollarkurs ansteigt, fällt die Einheitswährung. Die Schwäche des Euros hat mehrere Ursachen wie etwa die stagnierenden Brexit-Verhandlungen, aber vor allem das Wahlergebnis in Deutschland. Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg sitzt mit AfD eine höchst populistische, extrem rechte Partei im deutschen Bundestag.
Das Wahlergebnis ist auch ein Problem für Angela Merkel, ihr stehen schwierige Koalitionsverhandlungen bevor. Die Instabilität des europäischen Wirtschaftsmotors Deutschland sorgt für Unsicherheit, die wiederum Druck auf den Euro ausübt.
Doppelbruch EUR/USD
Die Dollar-Rally stoppte am oberen Ende des Kanals und damit in dem Bereich, in dem die Währung seit April gehandelt hat. Heute schnellte der Index hoch, blickte über den Kanalrand hinaus und fiel wieder. Der im August erprobte Widerstand von 94,00 wird ein Test für diese Rally sein.
Das Paar EURUSD führte mit einer soliden (komplett von Bären kontrollierten) Kerze einen doppelten Durchbruch aus seinem Kanal und dem H&S-Ausschnitt durch und bewegte sich vollständig aus dem obigen H&S-Muster und dem aufsteigenden Kanal.
Handelsstrategien für den Euro
Konservative Händler sollten auf ein offizielles Umkehrsignal warten, wenn der Preis eine Reihe von zwei Spitzen und Tiefs registriert hat. Gegenwärtig bewegen sich alle Spitzen und Tiefs innerhalb eines Aufstiegstrends. Die erste tiefere Spitze wird erst registriert, nachdem das Tief vom 17. August, 1,1662, durchbrochen wurde.
Gemäßigte Händler sollten auf diesen Durchbruch warten, bevor sie eine Short-Position beziehen.
Aggressive Händler sollten auf eine Rückkehrbewegung zum Ausschnitt warten, bevor sie eine Short-Position beziehen.