Der Goldpreis mag heute gefallen sein, nachdem Trump gesagt hatte, dass China die Handelsgespräche wiederaufnehmen will. Da die Charttechnik signalisiert, dass das Edelmetall auf dem Weg nach oben ist, glauben wir, dass dies eine seltene Kaufgelegenheit ist, unbeachtlich davon, was die Fed entscheidet oder was im Handelskrieg geschieht.
Haken wir zunächst das Offensichtliche ab: Ein weiterer Präsidententweet könnte den aktuellen Markt jederzeit auf den Kopf stellen. Aktien könnten wieder einmal ausverkauft werden und die Nachfrage nach krisensicheren Wertanlagen steigen.
Und dennoch, selbst wenn es diesmal tatsächlich anders läuft und die Streitpunkte im Handel diesmal tatsächlich geklärt werden, dürfte Gold dennoch aller Wahrscheinlichkeit nach gegenüber einem fallenden Dollar weiter ansteigen. Und, dass die Rendite der US-Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit zur Zeit bei 1,5% oder darunter auf dem Tagestief herum krebst, ihrem niedrigsten Niveau seit Juli 2016, zeigt, dass institutionelle Anleger die neue wundersame Wende im Handelskonflikt nicht kaufen.
Und natürlich ist das Makroumfeld weiter launisch. Heute stärkte China den Yuan mehr als erwartet, eine Absichtsbekundung an US-Präsident Donald Trump, der sich irritiert zeigt, wenn der Yuan schwächer wird. Die Fed bleibt gespalten und unklar über ihren nächsten Schritt.
Kein Wunder also, dass Wirtschaft und Märkte so volatil sind. Vermutlich wird der Fortschritt beim Handel die Märkte und die Stimmung verbessern, aber wenn Trump nicht offen eine Kehrtwende macht und plötzlich keine gemischten Signale mehr aussendet, mag es schon zu spät sein, um vor den Präsidentschaftswahlen 2020 einen Bärenmarkt zu vermeiden.
Wir fanden es besonders interessant, dass trotz Chinas Anruf bei Trump, um die Verhandlungen wieder aufzunehmen und der Erklärung am Markt, dass der US-Präsident am Wochenende seine Handelsposition umgedreht hat, wie sein Versprecher enthüllt habe, dass er seine harte Linie in Handelsfragen bereut, Gold dennoch über seinem Hoch vom August weiter stark gekauft wurde.
Die Nachfrage auf diesem Niveau ist eng mit der umgedrehten Marktdynamik verbunden, die sich inmitten des gescheiterten kleinen aufrechten H&S-Gipfels abspielt. Ein Short-Squeeze löste führte zu weiteren Long-Käufen und Spekulanten steigen in den Ritt im Aufwärtskanal ein.
Und schließlich verzeichnete der Preis ein neues Hoch, was den Aufwärtstrend verlängerte und ihn auf den höchsten Stand seit April 2013 brachte.
Handelsstrategien – Long Position
Konservative Händler würden eine eindeutige Abwärtskorrektur in Richtung 1.350 USD abwarten, durch einen Rücksetzer auf einen massiven 6-Jahresboden. Der 13 prozentige Preisanstieg an diesem Punkt und der 20 prozentige Preissprung der letzten vier Monate macht den Trade einfach zu riskant für diese Art von Händlern.
Moderate Händler sollten abwarten, um zu sehen, ob Trump seine Position im Handelsstreit mit China abmildern wird und ob die Preise sich in dieser Woche über 1.500 USD behaupten können.
Aggressive Händler könnten sofort long gehen und dabei auf die Unterstützung durch die August-Hochs bauen.
Beispielposition
- Einstieg: 1.530 USD
- Stop-Loss: 1.525 USD
- Risiko: 5 USD
- Ziel: 1.545 USD, unter dem heutigen Tageshoch
- Gewinn: 15 USD
- Risiko-Gewinn-Verhältnis: 1:3