Der S&P 500 Index ging gestern auf Tauchfahrt und erlitt seinen höchsten Tagesverlust in mehr als einem Monat. Die Abwärtsbewegung wurde von Finanzwerten angeführt, nachdem ein Rückgang der Renditen angedeutet hatte, dass die Leitzinsen, die das Grundgeschäft von Banken bestimmen, nicht schneller als graduell ansteigen werden, was auch vom jüngsten Fed-Protokoll bestätigt wurde. Weiterer Gegenwind für den Finanzsektor kam von der Schuldenkrise in Europa, die auf andere Teile der Welt überzugreifen droht.
Mehr schlechte Nachrichten für die US-Märkte gab es, als die Vereinigten Staaten China überrumpelten, indem sie ihre Absicht kundtaten, weitere Zölle auf Importe aus China zu erheben, Technologietransfers aus den USA zu beschränken und die Visa für einige chinesische Staatsbürger zu verkürzen, nur zehn Tage nachdem US-Finanzminister Steven Mnuchin gesagt hatte, die USA und China hätten ihren Handelskrieg vorübergehend auf Eis gelegt.
Die Chinesen antworteten darauf, sie würden sich verteidigen und drohten einen handelspolitische Gegenangriff an.
Der gestrige, höchste Rückgang in mehr als einem Monat brachte den Index unter die Obergrenze eines symmetrischen Dreiecks und in die Nähe der 50-Tagelinie (grün). Allerdings lag er zu Handelsende wieder komfortabel über dem Muster.
Die 200-Tagelinie (rot) eilte ihrem 'Vize', der 50-Tagelinie zu Hilfe. Während der Rückgang als nicht mehr als eine Korrektur angesehen werden kann, als Teil eines Rücksetzers nach einem Ausbruch, mit einer 1,2 prozentigen Penetration nach oben, kann sie nur einen aggressiven Filter zur Vermeidung einer Bullenfalle passieren.
Wir haben hier schon einmal die Möglichkeit eines Ausbruchs nach oben in einen Wimpel diskutiert. Dieser scheiterte allerdings. Wie sollten die Händler jetzt weitermachen?
Handelsstrategien - Long Position
Konservative Händler sollten sich auf einen eindeutigen Ausbruch nach oben, der einen konservative 3% Filter genügt gedulden, bevor sie ein Engagement in Betracht ziehen.
Moderate Händler können sich mit einem Schlusskurs über dem Hoch vom Mai von 2.740 zufrieden geben, als Anzeichen, dass die Nachfrage das gesamte Angebot bei diesen Kursniveaus aufgesaugt hat, was Widerstand in Unterstützung umwandelt.
Aggressive Händler könnten jetzt eine Long-Position aufmachen, sofern sie einen Stop-Loss unter der 50-Tageslinie bei 2.670 verkraften können, die sich gestern als Unterstützung herausstellte oder alternativ auf einen Absacker für einen günstigeren Einstieg warten. Oder sie nehmen das Risiko eines Verlusts der Position in kauf.