Fundamental stimmt etwas nicht mit diesem Markt. In einem gesunden Markt besteht zwischen Aktien und Anleihen eine negative Korrelation. Wenn Aktien steigen, fallen die Anleihekurse und umgekehrt.
Die Logik ist einfach. Wenn die Investoren auf Wachstum aus sind, dann sind sie willens das Risiko von Aktien zu akzeptieren; wollen sie Sicherheit, dann kaufen sie Anleihen. Was in jüngster Zeit geschieht, scheint allerdings dem gesunden Menschenverstand zuwiderzulaufen, als ein Ausverkauf beider Anlagetypen stattfindet.
Das muss bedeuten, dass Investoren eher auf die Folgen höherer Kreditkosten fokussiert sind, da die Zinssätze steigen, was negativ ist, anstatt das Wirtschaftswachstum zu betonen, das positiv ist. Dieser Paradigmenwechsel, bei dem sowohl Aktien als auch Anleihen gemeinsam fallen, lässt Investoren im Regen stehen, da Diversifikationsstrategien nicht greifen, die Verluste in einem Markt im jeweils anderen absichern sollen.
Daher könnten diese Investoren ihre Positionen aufgeben und beide Anlageklassen verkaufen. Darüber hinaus macht der Ausblick auf noch höhere Zinsen die gegenwärtigen längerfristigen Renditen relativ unattraktiv. Ein guter Weg aus diesem seltsamen Markt Gewinn zu schlagen, läuft über den iPath US Treasury 10-Year Bear ETN (NASDAQ:DTYS).
DTYS ist ein Kontrakt, der es Händler erlaubt, die zugrundeliegende 10-jährige US-Staatsanleihe zu shorten. Eine andere Sichtweise ist, dass dieser ETN (börsengehandelte Fonds) Renditen nachvollzieht, die eine inverse Relation zu ihren Anleihekursen besitzen.
Die 10-jährigen Papiere haben sich aus einem H&S (head & shoulder, Kopf & Schulter) Muster katapultiert. Das spiegelt die Wende bei den Renditen wieder, zusammen mit dem ETN, der diese abbildet, als die Händler versuchten ihre Positionen aufzulösen und umzukehren. Nach einem dreitägigen Rückzug, fand der ETN Unterstützung bei dem Hoch von Mitte Mai, der gescheiterte Kopf des Musters.
Die 50-Tagelinie ist wieder über die 100-Tagelinie zurückgekehrt und ist eine Bullenformation eingegangen, in der die kürzere Durchschnittslinie, die höheren neueren Kurse reflektiert.
Der RSI stieg über die negative Korrelation zum Kurs, mit divergenten Gipfel im Februar und Mai. Die Momentumkennzahl hat die gebrochene Abwärtstrendlinie in diesem Monat erneut getestet und ist zurückgekommen auf ein neues Hoch, womit sie einen RSI-Aufwärtstrend geformt hat.
Handelsstrategien - Long Position
Konservative Händler sollten eine Rückkehr auf 24,55 abwarten, was eine dreifache Unterstützung gäbe: (1) runde psychologische Zahl, (2) steigende Trendlinie und (3) Gipfel von Ende September. Dann auf eine Konsolidierung warten, mit zumindest einer langen grünen Kerze.
Beispielposition:
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Einstieg: 25,00, nach einer langen grünen Kerze
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Stop-Loss: 24,45
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Risiko: 0,55
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Ziel: 25,75
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Risiko-Gewinn-Verhältnis: 1:3
Moderate Händler könnten einen Rücksetzer auf 24,55 für einen besseren Einstiegskurs abwarten, der aber nicht notwendig für die Bestätigung des Aufwärtstrends ist.
Beispielposition:
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Einstieg: 24,55
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Stop-Loss: 24,45
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Risiko: 0,10
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Ziel: 25,75, unter dem Widerstand des Hochs vom Freitag
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Gewinn: 1,20
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Risiko-Gewinn-Verhältnis: 1:12
Fazit: Der moderate Händler geht ein höheres Risiko als der konservative ein, da er keine Trendbestätigung hat. Daher hat er auch ein höheres Gewinnpotential.
Aggressive Händler könnten sofort einen Long-Position aufmachen, mit einem nahen Stop-Loss.
Beispielposition:
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Einsteig: 25,10
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Stop-Loss: 25,00
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Risiko: 0,10
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Ziel: 25,75
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Gewinn: 0,65
- Risiko-Gewinn-Verhältnis: 1:6,5
Fazit: Der aggressive Händler hat ein geringeres Gewinnpotential als sein moderater Kollege, da er nicht auf einen möglicherweise tiefere Korrektur warten würde, aus Angst sich die Chance entgehen zu lassen, sollte diese ausbleiben.