Auch wenn US-Präsident Donald Trump zweite Runde von Angriffen auf die Fed den Dollar angeschlagen haben, signalisiert die technische Analyse, dass die globale Reservewährung ihre Aufwärtsbewegung beibehalten wird.
Trump kritisierte gestern die Fed dafür, dass sie die Zinsen anhebt und sagte, er sei "nicht begeistert" von den Zinserhöhungen der Zentralbank und legte nahe, dass die Fed nicht das tut, was am besten für das Land wäre. Er benutzte genau die gleiche Wortwahl am 19. Juli, als er zum ersten Mal seinem Ärger über die Fed Luft machte.
Während der Dollar an jenem Tag etwas weniger stieg, setzte dennoch seine Aufwärtsbewegung fort. Und so dürfte er auch diesmal diese Rhetorik ignorieren.
Es gibt vier Gründe dafür, dass es diesmal anders laufen könnte, als das letzte Mal, als Trump die Stärke des Dollars kritisierte. Damals löste seine Bemerkung, der zu starke Dollar “bringt uns um”, eine 12 prozentige Talfahrt der amerikanische Währung zwischen Januar 2017 und Februar 2018 aus:
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Der USD stand damals auf einem Vierjahreshoch.
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Zu jener Zeit verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum in den USA, während es sich in Europa und China beschleunigte; jetzt hat sich die Situation ins Gegenteil verkehrt.
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Die Zinssätze sind von 0,5% auf 1,75-2,00% gestiegen.
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Im Verlauf der Handelskonflikte ist der Dollar zur vorrangigen Fluchtwährung geworden.
Der Dollarindex bewegt sich seit Ende Mai in einem Aufwärtskanal. Er hat auch schuf einen weiteren Kanal nach oben, als die Bullen das gesamte Angebot aufkauften, dass bei 95,50 zwischen Ende Juni und Anfang August eine Widerstandslinie geformt hatte.
Zum Zeitpunkt des Artikels liegt der Kurs auf 95,65, über der Obergrenze des Aufwärtskanals, was deren Unterstützung bestätigt, nachdem er zeitweilig unter die Obergrenze des Musters gefallen war. Hinzu kommt, selbst wenn der USA unter die Oberkante des Dreiecks fiele, dann könnte dies immer noch als nicht mehr denn eine temporäre Korrektur innerhalb des Aufwärtskanals angesehen werden, wo die 50-Tagelinie Wache hält.
Handelsstrategien - Long Position
Konservative Händler würden ein neues Hoch über dem Niveau von 96,98 vom 15. August abwarten, um eine Bestätigung des Aufwärtstrends zu bekommen.
Moderate Händler könnten nach einer vollen Korrektur auf ein neues Hoch oder eine Rückkehr zum Kanalboden für einen sichereren Einstieg warten. Abhängig von ihrer Risikoneigung könnten sie noch eine Trendbestätigung mit mindestens einer langen grünen Kerze abwarten, die eine vorangehende rote oder eine kleine Kerze egal welcher Farbe vollständig überdeckt.
Aggressive Händler könnten eine Long-Position entweder bei einem Schlusskurs über 95,65 oder nach einer langen grünen Kerze, die die heutige rote überdeckt, aufmachen.
Optimistische Händler könnten sogar bei nur einem Schlusskurs über der Musterobergrenze von 95,53 kaufen.
Beispielposition
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Einstieg: 95,65
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Stop-Loss: 95,40, unter dem heutigen Tagestief
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Risiko: 25 pips
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Ziel: 96,95, unter dem Hoch vom 15. August
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Gewinn: 130 pips
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Risiko-Gewinn-Verhältnis: 1:5