US-Erdgas-Futures bewegten sich in einem engen Preiskorridor, bevor der Tropensturm Cristobal am Sonntag auf die Golfküste traf. Schon lange vor der Coronavirus-Pandemie geriet der Rohstoff zusammen mit dem Rest des Energiesektors unter massiven Abwärtsdrück. Und die Covid-19-Lockdowns drückten die Preise noch tiefer in den Keller - auf 25-Jahrestiefs.
Die Erholung am Montag deutet jedoch an, dass die Nachfrage der Händler ausreichen könnte, um einen Boden auszubilden.
Der Preis befindet sich seit dem 11. Mai in einem aufsteigenden Dreieck, in dem die Nachfrage aufgrund des Angebots gestiegen ist. Der Preis fiel gestern aus dem Dreieck, schloss aber höher, nachdem er den Verlust aufgeholt hatte.
Die Erholung signalisiert ein so genanntes Rounding Bottom, das sich seit Anfang Januar ausbildet und für einen ganz allmählich nachlassenden Verkaufsdruck steht, bei dem sich Angebot und Nachfrage stabilisieren und anschließend zu einem stetig zunehmenden Kaufdruck führt.
Zunächst beschleunigte die Covid-19-Krise den Erdgas-Absturz, wie im ersten Teil des Chartmusters zu sehen ist. Danach stabilisierte sich der Preis, als einige Volkswirtschaften eine Lockerung der Corona-Regeln ankündigten. Mit Fortschritten bei der Wiedereröffnung der Weltwirtschaft drehte der Preis für Erdgas allmählich wieder gen Norden.
Aus rein technischer Sicht bringt der eintägige Ausbruch am 5. Mai das ansonsten perfekte Muster durcheinander und behindert eine genaue Bestimmung des Musterendes. Wir erwarten immer noch, dass das Hoch der fallenden Gap vom 20. Januar das Ende des Bodens markiert. Händler könnten jedoch auf einen Breakout über das Hoch vom 5. Mai bestehen.
Das implizite Ziel des aufsteigenden Dreiecks - falls es vervollständigt wird - liegt über dem Hoch vom 5. Mai. Es ist jedoch keine Selbstverständlichkeit, dass in jedem Trade ein implizites Ziel erreicht wird, insbesondere wenn ein Konflikt mit einem Widerstand besteht.
Handelsstrategien
Konservative Händler sollten abwarten, bis der Preis das Hoch vom 5. Mai über 2,162 überschreitet.
Moderate Händler könnten auf ein Vordringen auf das 2-Dollar-Niveau wetten, unter dem sich die Preise, abgesehen von einem einzigen Tag, bislang bewegt haben.
Aggressive Händler könnten eine Position beim Ausbruch des Dreiecks über 1,9 USD oder sogar schon jetzt eingehen, mit dem Preis so nahe an der Basis der beiden Muster - solange der Trade einer kohärenten Handelsstrategie folgt, die dem Budget und dem Charakter des Händlers entspricht.
Handelsbeispiel - Sehr aggressive Long-Position
- Einstieg: 1,80 USD
- Stop-Loss: 1,74 USD
- Risiko: 6 Cent
- Ziel: 2,10 USD
- Gewinn: 30 Cent
- Risiko-Gewinn-Verhältnis: 1:5