China - Betonung auf Stabilität (von Peter Rosenstreich)
Asien belastet weiter die Risikostimmung. Dies folgt auf die starke Aktienrallye vom Freitag, nachdem die BoJ überraschend negative Zinsen festgesetzt hatte. Doch der schwache chinesische PMI für das verarbeitende Gewerbe brachte die Risikorallye zum Versiegen. Doch trotz zusätzlich enttäuschender Daten aus Südkorea (Exporte fielen um 18,6% im Jahresvergleich, der schwächste Wert seit 2009), konnte sich mit Ausnahme von China der Großteil Asiens, inkl. Indonesien und Thailand, erholen. Der chinesische Shanghai Composite fiel um 1,78%. Der chinesische NBS PMI für das verarbeitende Gewerbe fiel im Januar von vorher 49,7 auf 49,4 und unter die Erwartungen (das nicht verarbeitende Gewerbe fiel von 54,4 auf 53,5, zwar weniger relevant, aber weiter eine positive Zahl), womit sich nachhaltige Vorbehalte für die Prognosen zeigen. Der USD/CNY war mit 6,5790 im Grunde unverändert, was vermuten lässt, dass sich die PBoC nun für Stabilität statt Wirtschaftswachstum entschieden hat. Der berüchtigte "chinesische Todeshauch" baut wieder Momentum und Größe auf, was zeigt, dass der Markt ein sehr kurzes Gedächtnis hat. Heute war das Fixing des RMB leicht niedriger, nachdem es sechs aufeinander folgende Tage fest notiert hatte. Unsere CNY-Prognosen stehen im Gegensatz zu dem Konsens, denn wir haben nur eine begrenzte Erwartung an eine weitere deutliche Abwertung. Die Kapitalabflüsse sind destabilisierend geworden, und die Erwartungen an eine weitere CNY-Schwäche werden die Flucht nur noch beschleunigen. Dennoch gehen wir mit der weiter schwachen Nachfrage davon aus, dass es beim Leitzins in diesem Jahr zu zwei weiteren Senkungen von jeweils 25 Basispunkten kommen wird und zu zwei abgestimmten Anpassungen des Mindestreservesatzes. Wir bleiben zu den asiatischen Carry-Trades positiv, da weitere monetäre Lockerungsmaßnahmen seitens der BoJ und eine mögliche Akkomodation durch die PBoC die regionale Risikobereitschaft unterstützen werden. Mit nachlassender Volatilität sollten die hochverzinslichen Währungen eine Outperformance zeigen. Vor dem Hintergrund dieser Zinsunterschiede sollte der JPY weiter im Aufwind sein.
USA: Schwache Daten erwartet (von Yann Quelenn)
Nachdem das FOMC letzte Woche die Zinsen unverändert bei 0,5% belassen hat, warten die Märkte auf die Veröffentlichung der persönlichen Einkommen und Ausgaben. Beide Daten sollten gegenüber der letzten Veröffentlichung vom November schwächer ausfallen. Eine Bloomberg-Umfrage sieht beide Daten bei ca. 0,2% im Monatsvergleich. Das BIP für das 4. Quartal in der letzten Woche hat uns mit schwachen 0,7% im Quartalsvergleich nicht überrascht. Damit tut sich die US-Wirtschaft weiter schwer, einen Pfad des nachhaltigen Wachstums einzuschlagen.
Schwache US-Daten werden die Straffungsstrategie der Fed dieses Jahr weiter in Frage stellen. Alle anderen Zentralbanken führen aktuell Lockerungsmaßnahmen durch (mit Ausnahme der Bank of Mexiko, die sorgfältig dem Zinspfad der USA folgt, um Kapitalabflüsse aufgrund eines verkleinerten Zinsunterschieds zu vermeiden). Die Fed steht somit alleine da. Wir glauben, dass eine zu frühe Anhebung der Zinsen massive Auswirkungen auf die amerikanische Wirtschaft haben würde und sie wieder in die Rezession treiben würde. Doch die ungeheure Anhäufung von US-Schulden erfordert es nachgerade, dass die Inflation langfristig gesenkt wird. Sollte es nicht dazu kommen, scheuen wir uns nicht davor, eine QE4 in Aussicht zu stellen. In Kenntnis der Situation der Fed, wäre dies sehr widersprüchlich. Wir glauben, dass die Zinsen angehoben wurden, weil die Zentralbank zeigen musste, dass sie weiter die Kontrolle über die Situation hat.
EURUSD Der EUR/USD bewegt sich innerhalb des Abwärtstrendkanals. Ein Stundenwiderstand kann bei 1,1096 (Tief vom 28. 10. 2015) gefunden werden, und eine Stundenunterstützung liegt bei 1,0524 (3. 12. 2015). Die mittelfristige technische Struktur ist eindeutig negativ. Doch erwarten Sie sehr kurzfristig weiteren Anstieg. Langfristig unterstützt die technische Struktur eine bärische Tendenz, so lange der Widerstand hält. Ein Schlüsselwiderstand liegt in der Region von 1,1453 (Bereichshoch), und die Schwelle bei 1,1640 (Tief vom 11. 11. 2005) wird wahrscheinlich jede weitere Aufwärtsentwicklung begrenzen. Die derzeitige Verschlechterung der technischen Situation spricht für einen allmählichen Rückgang in Richtung der Unterstützung bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003).
GBPUSD Der GBP/USD hat den Aufwärtstrendkanal verlassen. Ein Stundenwiderstand findet sich bei 1,4413 (Hoch vom 26. 1. 2016). Ein weiterer Widerstand liegt bei 1,4969 (Hoch vom 27. 12. 2015). Eine Stundenunterstützung findet sich bei 1,4081 (Tief vom 21. 1. 2015). Erwarten Sie einen weiteren Anstieg. Das langfristige technische Muster ist negativ und spricht für einen weiteren Rückgang in Richtung der Schlüsselunterstützung bei 1,3503 (Tief vom 23. 1. 2009), zumindest so lange die Kurse unterhalb des Widerstands von 1,5340/64 verharren (Tief vom 4. 11. 2015, achten Sie auch auf die 200er DMA). Doch die allgemein überverkauften Bedingungen und die jüngste Zunahme des Kaufinteresses sollten eine Erholung ermöglichen.
USDJPY Der USD/JPY konsolidiert nun, nachdem er in der letzten Woche deutlich zulegen konnte. Das Paar handelt bereichsgebunden. Ein Stundenwiderstand liegt bei 123,76 (Hoch vom 18. 11. 2015). Eine Stundenunterstützung liegt bei 115,98 (Tief vom 20. 1. 2016). Erwarten Sie einen weiteren Anstieg bis zum Widerstand bei 123,76. Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die starke Unterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) hält. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) wird daher favorisiert. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich bei 116,18 (Tief vom 24. 8. 2015).
USDCHF Der USD/CHF bewegt sich weiter in seinem Aufwärtstrendkanal. Eine Stundenunterstützung zeigt sich bei 0,9876 (Tief vom 14. 12. 2015). Der Stundenwiderstand bei 1,0199 (Hoch vom 26. 1. 2015) wurde gebrochen. Ein stärkerer Widerstand findet sich bei 1,0328 (Hoch vom 27. 11. 2015). Erwarten Sie weitere Stärke. Langfristig hat das Paar den Widerstand bei 0,9448 und den Schlüsselwiderstand bei 0,9957 gebrochen, was auf eine weitere Aufwärtsbewegung hinweist. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Solange diese Niveaus halten, wird langfristig eine bullische Tendenz favorisiert.