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China will Kooperation mit Afrika ausbauen und 45 Mrd. EUR bereitstellen

Veröffentlicht am 06.09.2024, 09:41
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Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,1114 (05:20 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1077 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 143,16. In der Folge notiert EUR-JPY bei 159,08. EUR-CHF oszilliert bei 0,9371.

Märkte: Fokus auf US-Arbeitsmarktdaten

An den Finanzmärkten setzt sich die Orientierungsphase weiter fort. Reagiert der Markt maßgeblich zinssensitiv oder konjunktursensitiv?

Gestern lieferte das Datenpotpourri divergente Signale. Der US ADP-Beschäftigungsreport war schwach. Der europäische Einzelhandel überzeugte nicht. Die PMIs der Baubranche der Eurozone bewegen sich auf prekären Niveau, anders der Index des UK. Deutsche Arbeitsmarktdaten signalisieren Schwäche (siehe unten). Nach dem IfW dampften jetzt auch das IFO, IWH und RWI die deutschen BIP-Prognosen ein.

Positiv stach der Auftragseingang der deutsche Industrie ins Auge, der dank Großaufträgen (nicht extrapolierbar) den 2. Monat deutlich zulegen konnte. Zwei "Schwalben" machen aber noch keinen Sommer. Besonders positiv war die Entwicklung der Arbeitslosenquote Griechenlands, die auf das tiefste Niveau seit 2009 sank (Aristoteles/Reform). Heute sind alle diese Daten Makulatur, denn der Finanzmarkt ist fokussiert auf die Veröffentlichung der offiziellen US-Arbeitsmarktdaten per Berichtsmonat August. Auch wenn die Datenqualität (letzte massive Revision der Jahresdaten!) als anfällig definiert werden muss, ist und bleibt dieser Datensatz ein Schwergewicht.

Für "Freunde" des historischen Kontexts empfehle ich heute Jeffrey Sachs, der über seine Rolle im Verhältnis USA und Russland zurückgehend bis 1989 tiefe Einblicks seiner Tätigkeit im bilateralen Verhältnis auf höchsten Ebenen gibt (Link). Stichworte :Wissen und Fakten, keine Narrative. Aktienmärkte: Late Dax +0,14%. EuroStoxx 50 -0,53%, S&P 500 -0,28%, Dow Jones -0,49%, US Tech 100 +0,08%

Aktienmärkte in Fernost Stand 05:50 Uhr: Nikkei (Japan) -0,24%, CSI 300 (China) -0,27%, Hangseng (Hongkong) -0,08%, Sensex (Indien) -0,25% und Kospi (Südkorea) -0,72%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,21% (Vortag 2,22%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 3,72% (Vortag 3,76%) abwirft.

Devisenmärkte: Der USD hat gegenüber dem EUR an Boden verloren. Gold und Silber konnten deutlich gegenüber dem USD zulegen.

Deutschland: Zahl der offenen Stellen laut IAB um circa 23% gesunken

Der Arbeitsmarkt kühlt sich laut IAB ab. Die Zahl der offenen Stellen lag im Frühjahr 2024 bei 1,34 Millionen und sank zum Vorjahresquartal um circa 23%. Im Vergleich zum Jahresanfang 2024 gab es einen Rückgang um 15%. Am Arbeitsmarkt zeige sich das 6. Quartal in Folge ein Rückgang der offenen Stellen, so das IAB.

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Kommentar: Der Arbeitsmarkten sind nachlaufende Wirtschaftsindikatoren. Die Schwäche der deutschen Konjunktur erreicht den Arbeitsmarkt immer stärker. Je schneller der Kapitalstock (Summe aller Unternehmen) sich weiter verringert (aktuelle Tendenz!), desto schmerzhafter wird es am Arbeitsmarkt. Auch bei einer nicht absehbaren Trendwende der Politik und in der Folge der Konjunkturlage, wird sich der negative Trend am Arbeitsmarkt zunächst fortsetzen, denn der Arbeitsmarkt reagiert nachlaufend.

Aus der Aktualität heraus verweise ich heute auf ein inhaltsschweres Interview von Professor Dr. Sinn. Wir waren nicht immer einer Meinung (Griechenland), an dieser Stelle sind wir es, ohne "Wenn" und ohne "Aber"! Link Titel: «Deutschland richtet seine eigene Industrie zugrunde. Das werden andere Länder begrüßen, aber nicht kopieren»

China will Kooperation mit Afrika ausbauen und 45 Mrd. EUR bereitstellen

Präsident Xi sagte auf dem 9. China-Afrika-Gipfel: (50 Staaten Afrikas anwesend): "China ist bereit, die Zusammenarbeit in den Bereichen Industrie, Landwirtschaft, Infrastruktur, Handel und Investitionen zu vertiefen."

Kommentar: Der Westen (circa 30% des Welt-BIP, fallende Tendenz, Basis KKP) zieht es vor, eine Deglobalisierung zu etablieren, während der Globale Süden (70%) weiter globalisiert und daraus Wachstumsdividenden generiert. Ist das Ausdruck westlicher Stärke oder Schwäche (Konkurrenz)? Was ist smarter? Wo steht Europa, auf der Gewinner- oder der Verliererseite?

Xi schlug ein China-Afrika-Netzwerk vor, das Land- und Seewege und eine koordinierte Entwicklung bieten solle. Xi versprach, durch die Initiative würden eine Million Arbeitsplatze in Afrika entstehen. Er stellte 30 Projekte für saubere Energie in Aussicht und bot an, im Bereich der Nukleartechnologie zu kooperieren (zu geringe Energieerzeugung in Afrika, die Industrialisierung und Entwicklung hemmt).

Kommentar: Wir leben in einem energetischen Zeitalter. Wer auf nachhaltige Versorgungssicherheit und auf preisliche Konkurrenzfähigkeit der Energie verzichtet, ist der Verlierer von heute und morgen! Deutschland ist bestes Beispiel (BIP im Vergleich!). Die Verbände weisen auf dieses Manko hin (wenn auch erst sehr spät – meine liebe Frau Conny will mit mir den Begriff Opportunismus unserer „Eliten“ und dessen Historie diskutieren!).

Auf dem Gipfel wurde ein Dreijahres-Programm für China und alle afrikanischen Staaten ex Estawini (Swasiland) festgelegt.

Kommentar: Programme sind Basis von Strukturen (Hand und Fuß) – Aristoteles lässt grüßen

Energiepreisvergleich Europa/USA:. Gaspreise im Fünfjahresvergleich

Nachfolgende Grafiken belegen, dass Europa im Sektor Gas (korreliert in teilen mit Strom) keine ansatzweise Konkurrenzfähigkeit hat (Deutschland noch energieintensivster Standort!). Europa +315,9% versus USA -10%! Wachen Brüssel und Berlin auf (Konkurrenzfähigkeit!)?

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Europa: Chart © finanzen.net

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USA: Chart © finanzen.net

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: PMIs der Baubranche für Deutschland und Frankreich prekär!

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Die Einzelhandelsumsätze der Eurozone verzeichneten per Juli einen Anstieg um 0,1% (Prognose 0,1%) im Monatsvergleich (Vormonat revidiert von -0,3% auf -0,4%). Im Jahresvergleich ergab sich ein Rückgang um 0,1% (Prognose +0,1%) nach zuvor -0,4% (revidiert von -0,3%).

Deutschland: Der Auftragseingang der Industrie legte dank Großaufträgen per Juli unerwartet im Monatsvergleich um 2,9% (Prognose -1,5%) zu. Zudem wurde der Vormonatswert von +3,9% auf +4,6% revidiert. Im Jahresvergleich kam es zu einer Zunahme um 4,5% nach zuvor -10,8%.

Griechenland: Per 2. Quartal 2024 sank die Arbeitslosenquote auf 9,8% und markierte den tiefsten Stand seit 3. Quartal 2009 (Allzeittief bei 7,2%, 3. Quartal 2008).

USA: ADP-Beschäftigungsreport enttäuscht!

Gemäß ADP-Beschäftigungsreport wurden in der Privatwirtschaft (ex Staat) per August 99.000 neue Jobs generiert (Prognose 145.000, Vormonatswert revidiert von 122.000 auf 111.000).

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Die Arbeitslosenerstanträge stellten sich per 31. August auf 227.000 (Prognose 230.000) nach zuvor 232.000 (revidiert von 231.000). Die Produktivität stellte sich per 2. Quartal laut Revision auf 2,5% (Prognose 2,5%) nach vorläufig 2,3%.

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Japan: Ausgaben der privaten Haushalte verfehlen Erwartungen

Die privaten Haushaltsausgaben verzeichneten per Juli im Monatsvergleich einen Rückgang um 1,7% (Prognose -0,2%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 0,1% (Prognose 1,2%) nach zuvor-1,4%.

Russland: Reserven kaum verändert

Die Devisenreserven lagen per 30.August bei 613,5 Mrd. USD (Vorwoche 614,5 Mrd. USD).

Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine positive Tendenz. Ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.0880 – 1,0910 negiert dieses Szenario.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe

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