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Chinesische Kupferproduzenten verlangen eine Lockerung der Qualitätsstandards beim Import. Die Nachfrage nach Kupfer erholt sich im Reich der Mitte allmählich wieder – während die Potenziale des Recyclings vorerst nahezu ausgeschöpft sind. Indische Bergbauunternehmen würden eine Lockerung der seit 2020 geltenden Regelungen begrüßen.
In der vergangenen Woche fand eine Branchenkonferenz in der chinesischen Stadt Nanchang in der Provinz Jiangxi. Mit dabei: Vertreter von Jiangxi Copper, Tongling Nonferrous, China Copper, Jinchuan Group, Zijing Mining, Daye Nonferrous, China Gold, Hechi Nanfang Nonferrous, Zhongtiaoshan Nonferrous und Huludao Nonferrous.
Die Unternehmen wollen offenbar mit der chinesischen Regierung über Anpassungen bei den Einfuhrbeschränkungen für Kupferrohstoffe verhandeln. Der Hintergrund: Seit 2020 erlaubt China den Import von sogenanntem Abfallkupfer nicht mehr. Zugelassen ist nur noch hochreines Altkupfer.
Dies hatte zunächst zu einem Einbruch der Handelsströme geführt, da viele Marktteilnehmer sich nicht sicher waren, ob ihre Ware die Anforderungen der Regulierung erfüllen würde.
Mittlerweile läuft das Geschäft jedoch wieder: 2021 importierte China rund 1,69 Millionen t Kupfer und Kupferlegierungsschrott. 2020 lagen die Importe (auch pandemiebedingt) mit 944.000 t noch deutlich niedriger.
Viele Marktteilnehmer in China bevorzugen Kupferschrott aus Übersee gegenüber einheimischem Material. Neben Qualitätsfragen spielen dabei auch steuerliche Aspekte eine Rolle.
Die chinesischen Hersteller haben sich bei ihrem Treffen zudem darauf verständigt, bis 2025 ein Viertel ihrer Gesamtproduktion aus recyceltem Kupfer zu fertigen. Im vergangenen Jahr wurden in China 10,5 Millionen t raffiniertes Kupfer produziert. Die sogenannte Sekundärkupferproduktion – also die Produktion auf Basis von Recycling – lag bei 2,257 Millionen t. Das anvisierte Ziel ist damit nahezu erreicht.
Anders gelesen bedeuten die Statements der Unternehmen: Beim Recycling ist nicht mehr viel Luft nach oben, die Nachfrage steigt jedoch. Letzteres belegt die jüngste chinesische Zollstatistik. Demnach wurden im September 167.000 t Altkupfer importiert – 7,99 % mehr als im Vormonat und der höchste Stand seit April 2022.
Von Januar bis September wurden 1,36 Millionen t importiert – 9,97 % mehr als im Vorjahreszeitraum, der allerdings stark durch die Pandemie beeinträchtigt war. Insbesondere die Schwäche des chinesischen Immobilienmarktes dämpft die Nachfrage noch.
Für indische Produzenten stellt die chinesische Altkupferpolitik mittlerweile ein Problem dar. Die Bergbauindustrie verlangte kürzlich eine Anhebung der Steuern auf verschiedene Metalle – darunter auch Kupfer.
Die Federation of Indian Mineral Industries (FIMI) monierte, dass große Mengen Kupferschrott in geringer Qualität durch Händler importiert würden, nachdem China und Malaysia diese Qualitätsstufen ihren Ländern verboten hatten.
Die indische Regierung dürfe nicht zulassen, dass China den indischen Markt mit Dumpingpreisen überschwemme, nur weil die chinesische Wirtschaft in Schwierigkeiten sei.
Das globale Angebot an Kupferschrott könnte dabei noch steigen. Das Angebot hängt auch vom Preis ab. Im Juni war der Kupferpreis deutlich eingebrochen. Nach einer monatelangen Seitwärtsbewegung deutet sich nun ein Ende der Konsolidierung an – womöglich auch, weil erste Marktteilnehmer auf ein Ende des Zinserhöhungszyklus wetten.
Langfristig dürfte die Nachfrage nach Kupfer deutlich steigern. Die Weltbank schätzte in ihrem jüngsten Rohstoffbericht ,dass das Metall von der zunehmenden Herstellung von Elektrofahrzeugen profitieren wird. Diese benötigen 2,5-4 Mal so viel Kupfer wie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Auch bei der regenerativen Stromerzeugung sowie dem Bau von Netzen spielt das Metall eine wichtige Rolle.
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