Die Nachricht kam überraschend: Der erst seit August 2020 amtierende Aufsichtsratschef der Commerzbank(DE:CBKG), Hans-Jörg Vetter, muss sein Amt aus gesundheitlichen Gründen niederlegen. Am strategischen Kurs der Bank, für den auch der Vorstandschef Manfred Knof steht, sollte das nichts ändern.
Hinter vorgehaltener Hand verweisen Marktteilnehmer auf die Gemengelage zum Amtsantritt von Vetter im August 2020. Damals soll der Investor Ceberus gegen die Personalie gewesen sein. Jedoch setzte sich schließlich der Bund als größter Einzelaktionär durch, der den als Sanierer bekannten Vetter präferierte. Die Vita von Vetter zeigt indes, dass er sich durchaus gegen Kritiker zu behaupten weiß.
Bis ein Nachfolger für Vetter gefunden ist, wird Vetters Stellvertreter und Konzernbetriebsratschef Uwe Tschäge den Aufsichtsrat führen. Am Sparkurs der Bank sollte dies nichts ändern. Bis 2024 ist geplant, die Kosten der Bank um 1,4 Mrd. Euro zu senken. Im Rahmen dessen soll die Zahl der Vollzeitstellen im Konzern bis Ende 2024 auf 32 000 (zuvor: knapp 40 000) fallen. Das Filialnetz wird zudem auf 450 Standorte nahezu halbiert.
Die Aktie, die schon an den Tagen vor Bekanntgabe der Personalie schwächer notierte, hat die Kursabschläge vom Dienstag wieder aufgeholt. Trotz zuletzt gestiegener Anleiherenditen bleibt das Umfeld für die Kreditinstitute herausfordernd. Wir beobachten die weitere Entwicklung bei der Commerzbank.