Die Commerzbank (DE:CBKG) hat eine weitere Emission für zusätzliches Kernkapital (Additional-Tier-1-Kapital) erfolgreich platziert. Die an der Börse in Luxemburg gelistete Anleihe besitzt ein Volumen von 500 Mio. Euro und bietet Anlegern einen Kupon von 6,5 Prozent im Jahr.
Nach Unternehmensangaben war auch die zweite Platzierung aus dem Emissionsprogramm von Ende Mai 2020 mit mehr als 2,4 Mrd. Euro mehrfach überzeichnet. Mit der geglückten Ausgabe der Anleihe stärkt die Commerzbank ihre Kapitalstruktur weiter. Durch die neue Emission sinkt die Anforderung an das harte Kernkapital der Commerzbank pro forma per Ende Juni 2020 um 27 Basispunkte auf 9,82 Prozent.
Ende Juli 2020 hatte die Europäische Zentralbank (EZB) in einer umfassenden Analyse ihre Befürchtung geäußert, dass sich die Kapitalausstattung der Institute bei einer Verschärfung der Pandemie deutlich verschlechtern wird. Gleichwohl sahen die Währungshüter aber den Bankensektor im Euro-Raum entsprechend gut aufgestellt, um der Krise zu widerstehen. In der Folge beließ die EZB bei ihren Sitzungen im bisherigen Jahresverlauf 2020 den Leitzins für den Euro-Raum auf dem historischen Tief von 0 Prozent.
Dennoch stehen die Zins- und Provisionsmargen der Geschäftsbanken aufgrund des Zinsumfelds unverändert unter Druck. Wir sehen die hohe Nachfrage bei der erneuten Anleiheemission und die daraus gesunkene Anforderung an das harte Kernkapital bei der Commerzbank positiv, halten ein grundsätzliches Engagement aber noch für verfrüht.