Die Aktien des Cannabisanbauers Cronos Group (NASDAQ:CRON) (TSX:CRON) schlossen in der vergangenen Woche trotz unerwartet schwacher Ergebnisse für das erste Quartal im Plus.
Mit den ausgewiesenen Zahlen für die am 31. März zu Ende gegangene Drei-Monats-Periode hat das kanadische Marihuana-Unternehmen am vergangenen Freitag die Erwartungen verfehlt.
Trotz einer Umsatzsteigerung um 50% auf 12,6 Mio. US-Dollar registrierte das Unternehmen einen negativen Saldo auf bereinigter EBITDA-Basis in Höhe von 37,1 Mio. US-Dollar.
Der Cashbestand in Höhe von 1,02 Mrd. US-Dollar konnte jedoch auf einem gesunden Niveau gehalten werden. Diese Zahl liegt aber immer noch 9% unter dem Vorjahresniveau.
Investoren könnten sich schon bald die Frage stellen, warum Cronos mit dem stetigen Wachstum des globalen Cannabismarktes - und insbesondere dem des US-Marktes - nicht Schritt halten kann.
Tilray/Aphria-Fusion unter Dach und Fach
Nachdem die Aktionäre die Fusion von Tilray (NASDAQ:TLRY) und Aphria letzte Woche formell genehmigt hatten, fielen die Aktien von Tilray deutlich. Doch die Talfahrt kam am vergangenen Freitag überraschend zum Stillstand.
Die Tilray-Aktie stieg von einem Tief von rund 13,89 US-Dollar am vergangenen Donnerstag auf ein Hoch von rund 16,98 US-Dollar am Freitag. Aber nach dem Erreichen neuer Tageshochs, gab die Aktie einige dieser Gewinne wieder ab. Die Woche schloss das Papier bei etwa 16,16 US-Dollar.
Auch in dieser Woche rutschten die Titel des Cannabisunternehmens erneut ab und verloren am Montag rund 7%.
Der rasche Kursanstieg letzte Woche war möglicherweise eine Reaktion auf den Optimismus der Analysten für das neue "größte Cannabisunternehmen der Welt". Der Jefferies-Analyst Owen Bennett äußerte sich erneut positiv über die Aussichten des Marihuana-Züchters und stufte die Aktie mit "Buy" ein. Er nannte ein ambitioniertes Kursziel von 23 US-Dollar, was der Aktie ein Aufwärtspotenzial von fast 50% gibt.
Nachdem die Fusion nun endlich durch ist und das Unternehmen in der nächsten Woche seinen neusten Geschäftsbericht vorlegen wird, zählt Tilray für Jefferies zu den Top-Picks im Cannabis-Sektor.
In der Studie von Bennet hieß es, dass Tilray seine Umsätze im kommenden Jahr möglicherweise verdreifachen könnte. Und das noch bevor die USA die Legalisierung von Gras auf Bundesebene in Angriff nehmen.
Alle Augen sind nun auf das neu fusionierte Cannabisunternehmen gerichtet, das mittlerweile auch in Kanada unter dem Ticker TLRY gehandelt wird. Damit lässt es die Zeiten hinter sich, in denen es ausschließlich als kanadisches Unternehmen wahrgenommen wurde, und stellt sich der Herausforderung eines Global Players.
Der neue CEO des Unternehmens, Irwin Simon, machte diese Absicht deutlich, als er sich letzte Woche gegenüber den Medien äußerte. Simon sagte:
"Tilray ist heute auf der ganzen Welt präsent. Wir agieren in einem 100 Milliarden Dollar schweren Markt, der enorme Wachstumschancen rund um unsere Marken und die einzelnen Segmente bietet, in denen wir tätig sind."
Das neue Unternehmen hat Niederlassungen in allen Teilen der Welt, einschließlich in Australien, Deutschland und auch in den USA.
Ein Analyst von Stifel sagte nach Medienberichten:
"Tilray ist derzeit am besten positioniert, seine Führungsposition im kanadischen Markt zu nutzen, um vom Wachstum des globalen Cannabis-Marktes zu profitieren."
Ein Teil dieses Wachstums dürfte im boomenden CBD-Bereich liegen.
Im letzten Jahr hat die Tilray-Aktie um mehr als 105% zugelegt.
Auch Trulieve setzt auf Fusionen
Das in Florida ansässige Cannabisunternehmen Trulieve Cannabis (OTC:TCNNF) (CSE:TRUL) kündigte am Montag einen eigenen Fusionsdeal an, der den in mehreren US-Bundesstaaten erfolgreichen Akteur in einen nationalen Player mit einem größeren operativen Aktionsradius verwandelt und sich so positioniert, dass er von der Legalisierung in den USA voll profitieren kann.
Trulieve übernimmt das in Arizona ansässige Unternehmen Harvest Health (OTC:HRVSF) (CSE:HARV), ein vertikal integriertes Cannabisunternehmen, das in mehreren Bundesstaaten tätig ist. Die Übernahme hat einen Wert von 2,1 Milliarden Dollar und stellt damit die bislang größte Fusion zweier US-Akteure der Branche dar.
"Dieser Zusammenschluss bietet uns die Möglichkeit, die Stärken unserer jeweiligen Standbeine zu nutzen und mit einer unvergleichlichen Plattform das zukünftige Wachstum zu beschleunigen", sagte Trulieve-CEO Kim Rivers in einer Erklärung des Unternehmens.
Die Aktien von Trulieve schlossen am Montag mit einem Minus von 5,65% bei 38,61 US-Dollar. Im letzten Jahr hat die Aktie knapp über 292% zugelegt.
Die Anteile von Harvest Health sprangen dagegen um knapp über 12% nach oben und schlossen mit einem Kurs von 4,01 US-Dollar. Im letzten Jahr hat der Titel um knapp 210% an Wert zugelegt.