Während man gar nicht mehr drum herum kommt, immer wieder neue Paukenschläge aus dem Trumpschen Spektakel zu hören, rücken andere Nachrichten gar in den Hintergrund. Dabei blickt der Markt zur Zeit gespannt auf die neuesten Quartalszahlen. Am Donnerstag öffnet Daimler (DE:DAIGn) seine Bücher und es wird sich zeigen wie die Stuttgarter im Abgasskandal abschneiden. Wir empfehlen den Daimler-Bonus TR39J3 mit einer Rendite von knapp 10 Prozent. Bullen greifen zum Turbo mit der WKN MF5P7T mit einem moderaten Hebel bei 3,2.
Auch Volkswagen (DE:VOWG) hat mit dem Abgasskandal zu kämpfen und tut sich aktuell schwer bei dem Thema, da wegen der strengeren Prüfverfahren WLTP vermutlich bald erste Fahrzeuge zwischengelagert werden müssen.
Elon Musk sollte beim Thema Abgase keine Probleme haben, jedoch machen ihm seine Produktion und der Absatz weiterhin einen Strich durch die Rechnung. Die Investmentbank Needham & Co. veröffentlichte einen Bericht laut dem Tesla (NASDAQ:TSLA) seit Juli 2017 knapp 24 Prozent der eingegangenen Bestellungen stornieren musste. Musk betitelte dies als “Schwachsinn” und reagierte mit einem Tweet und der Veröffentlichung wöchentlicher Absatzzahlen. Doch damit schoss er sich vermutlich selbst ins Bein, da nun Unstimmigkeiten auftraten, die vermuten lassen, dass mehr Reservierungen zurückgezogen wurden als bekannt ist oder zuvor herausgegebene Zahlen von Tesla falsch waren. Das Handwerkszeug auf den Elektroautobauer sind der Turbo-Bull TR28MR und der Turbo-Bear CY8HBA.
Wem am Aktienmarkt gerade zu viel Unsicherheit herrscht, der schaut sich die Analyse der Commerzbank-Experten zum Öl- und Goldmarkt an:
Energie – Brentölpreis unter Druck
Brent handelt zum Wochenauftakt wenig verändert bei 73 US-Dollar je Barrel, WTI nach dem Kontraktwechsel bei 68 US-Dollar. Die Ölpreise reagieren damit erstaunlich gelassen auf die verbale Eskalation zwischen dem iranischen Präsidenten Ruhani und US-Präsident Trump am Wochenende. Ruhani hatte die USA „vor der Mutter aller Kriege“ gewarnt, gleichzeitig aber auch die Bereitschaft des Iran zu einem Friedensabkommen mit den USA signalisiert. Trump antwortete daraufhin wie üblich via Twitter mit martialischen Worten: „Drohen Sie den USA niemals wieder oder Sie werden Konsequenzen erleiden, wie nur wenige im Laufe der Geschichte…“ Auch die Warnung des geistlichen Führers des Iran, Ajatollah Khamenei, die Ölexporte aus der Golfregion zu blockieren, verhallten ungehört. Denn es gibt derzeit neutralisierend wirkende Faktoren. Zu nennen sind die Sorge vor einer Eskalation des globalen Handelskonflikts mit möglichen negativen Auswirkungen auf die Ölnachfrage und die steigende Ölproduktion in Saudi-Arabien, Libyen und Russland.
Der Einbruch der Ölpreise um mehr als 8 Prozent in der Woche zum 17. Juli ging mit einem massiven Rückzug der spekulativen Finanzanleger einher. Die Netto-Long-Positionen bei Brent fielen in der Berichtswoche um knapp 85 Tsd. Kontrakte, bei WTI um 39 Tsd. Kontrakte. Die Netto-Long-Positionen bei Brent liegen auf einem 12-Monatstief und wieder in der Nähe des langjährigen Durchschnitts. Damit hat sich die spekulative Übertreibung der letzten Monate zumindest im Falle von Brent weitgehend abgebaut.
Edelmetalle - Spekulative Finanzinvestoren bei Gold extrem pessimistisch
US-Präsident Donald Trump hat nach seiner Kritik an der US-Notenbank Fed nachgelegt. Per Twitter warf er der EU und China vor, ihre Währungen zu manipulieren, um einen unfairen Wettbewerbsvorteil zu erzielen. Dies hat zu einer weiteren Abwertung des US-Dollar geführt, was wiederum den Goldpreis stützte. Gold verteuert sich daher zum Wochenauftakt auf 1.230 US-Dollar je Feinunze. Wegen der Währungsentwicklung zieht Gold in Euro gerechnet nur unterproportional mit. Es notiert bei 1.050 EUR. Der Preisrückgang von Gold auf ein Jahrestief in der letzten Woche wurde durch die spekulativen Finanzinvestoren verstärkt. Diese haben laut CFTC-Statistik ihre Netto-Short-Positionen in der Woche zum 17. Juli massiv auf 26,4 Tsd. Kontrakte ausgeweitet. Sie befinden sich damit nahe dem Rekordhoch von Ende 2015.
Die spekulativen Marktteilnehmer handeln häufig sehr zyklisch. Eine solch extreme Positionierung war in der Vergangenheit oftmals ein Indikator für eine baldige starke Gegenbewegung. Auf die sehr negative Marktpositionierung Ende 2015 folgte im ersten Halbjahr 2016 ein Anstieg des Goldpreises um etwa 300 US-Dollar. Auch bei den anderen Edelmetallen zeigen sich die spekulativen Finanzanleger sehr pessimistisch. Im Falle von Silber ist die Positionierung mittlerweile wieder netto-short, im Falle von Platin liegen die Netto-Short-Positionen sogar auf einem Rekordniveau. Bei Palladium bestehen die niedrigsten Netto-Long-Positionen seit sechs Jahren.
Quelle: Commerzbank (DE:CBKG), eigene Recherche