von Robert Zach
Was heute wichtig wird
- US-Präsident Donald Trump wird voraussichtlich heute um 16:30 Uhr deutscher Zeit Strafzölle auf Stahl und Aluminum per Gesetz erlassen. Der Präsident behauptet, dass Handelskriege gut sind, und einfach zu gewinnen. Die wirtschaftlichen Folgen lässt er allerdings außer acht. Denn der wirtschaftliche Aufschwung basiert vor allem auf der Konsumfreude der privaten Haushalte. Angesichts steigender Preise dürfte das die Nachfrage dämpfen und so das Wirtschaftswachstum verlangsamen.
- Die Vertreter aus der Europäischen Union und China kündigen Gegenmaßnahmen an und veröffentlichten gestern eine vorläufige Liste mit Strafzöllen für US-Produkte.
- Die drohenden Strafzölle werden wohl auch Thema bei der Pressekonferenz nach der EZB-Sitzung sein. Die jüngsten Entwicklungen werden sich wahrscheinlich aber noch nicht in den makroökonomischen Projektionen widerspiegeln.
Marktbewegende Wirtschaftsereignisse am Donnerstag
- Die australische Handelsbilanz erreichte per Berichtsmonat Januar einen Überschuss von 1,055 Milliarden australische Dollar.
- Das japanische Bruttoinlandsprodukt stieg im Schlussquartal 2017 überraschend um 0,4 Prozent und übertraf damit die Konsensschätzungen.
- Die chinesische Handelsbilanz erreichte einen Überschuss von 33,7 Milliarden Dollar im Februar. Im Januar lag dieser Wert noch bei 20,7 Milliarden Dollar.
- Die Europäische Zentralbank wird die Leitzinsen auf der heutigen Sitzung unverändert belassen. Veränderungen bei der Forward Guidance werden angesichts der jüngsten Entwicklungen rund um den Handel nicht erwartet. Die Pressekonferenz von EZB-Präsident Mario Draghi beginnt um 14:30 Uhr deutscher Zeit.
- Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung steigt in der Woche zum 2. März laut Experten auf 220.000.
- Die kanadischen Baugenehmigungen könnten nach Experteneinschätzung auf 1,3 Prozent im Januar steigen.
- Der kanadische Notenbankchef Stephen Poloz spricht heute in Halifax und stellt die neue 10$ Banknote vor.
- Der stellvertretende Chef der kanadischen Notenbank, Timothy Lane, wird sich um 21:50 Uhr deutscher Zeit zur geldpolitischen Entscheidung der Bank of Canada vom Vortag äußern.
FX-Universum: Gewinner und Verlierer
- Der kanadische Dollar (CAD) verlor auf breiter Front an Wert, nachdem US-Präsident Donald Trump sagte, dass die Strafzölle kommen werden. Im Vergleich zum US-Dollar fiel der Loonie erstmals seit sechs Monaten auf 1,3000.
- Der Euro steht angesichts der bevorstehenden EZB-Sitzung im Fokus. Marktteilnehmer werden sich vor allem auf die Pressekonferenz von EZB-Präsident Mario Draghi konzentrieren. Veränderungen bei der Geldpolitik oder Forward Guidance werden nicht erwartet.
Rückblick auf Mittwoch
- Das australische Bruttoinlandsprodukt verfehlte die Konsensschätzungen deutlich für das Schlussquartal.
- Das Defizit der französischen Handelsbilanz stieg im Januar auf minus 5,6 Milliarden Euro.
- Das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone stieg wie erwartet um 0,6 Prozent im Quartalsvergleich und 2,7 Prozent im Jahresvergleich.
- Die Beschäftigung im US-Privatsektor stieg gemäß ADP um 235.000 im Februar und übertraf damit die Markterwartungen.
- Das Defizit der US-Handelsbilanz stieg auf 56,6 Milliarden Dollar im Januar.
- Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft stagnierte im Quartalsvergleich, während die Arbeitskosten im Schlussquartal um 2,5 Prozent zulegten.
- Die Bank of Canada beließ ihren Leitzins im März unverändert bei 1,25 Prozent. Betont Unsicherheiten bezüglich NAFTA und Strafzölle.