Datenanalyse: Warum der Einzelhandel besser läuft als gedacht

Veröffentlicht am 21.03.2025, 21:52

Innerhalb der Gesamtdaten zu den Einzelhandelsumsätzen gibt es einen weniger beachteten, aber wichtigen Teil: die sogenannte Kontrollgruppe der Einzelhandelsumsätze. Beide Zahlen zu beobachten ist entscheidend – auch wenn die Gesamtsumme oft im Mittelpunkt steht, ist es letztlich die Kontrollgruppe, die in die Berechnung des BIP einfließt.

Während die Einzelhandelsumsätze am Montag nur um 0,2 % im Monatsvergleich zulegten, stieg die Kontrollgruppe deutlich stärker – nämlich um 1 %. Gleichzeitig gingen die Gesamtumsätze in den ersten beiden Monaten des Jahres 2025 um 0,5 % zurück, während sich die Kontrollgruppe stabil zeigte – sie blieb bei 0 %. Im nächsten Schritt schauen wir uns an, worin genau der Unterschied zwischen diesen beiden Kennzahlen liegt.

Die gesamten Einzelhandelsumsätze beinhalten sämtliche Einzelhandelskategorien – dazu zählen unter anderem Autohäuser und -teilehändler, Tankstellen, Supermärkte, Bekleidungsgeschäfte und Elektronikhändler. Diese Zahl liefert also einen umfassenden Überblick über die Verbraucherausgaben in der Wirtschaft. Allerdings ist sie anfällig für Schwankungen durch besonders volatile Bereiche wie Autoverkäufe, Benzinpreise oder größere Anschaffungen.

Die Kontrollgruppe dagegen liefert ein klareres Bild über den zugrunde liegenden Konsum. Sie ist enger gefasst und filtert die volatilsten Kategorien bewusst heraus, um die Kernnachfrage der Verbraucher präziser abzubilden:

  • Baumaterialien und Gartengeräte (die eher der Bautätigkeit als den täglichen Ausgaben zuzuordnen sind).
  • Kraftfahrzeug- und Teilehändler (eher große, seltene Käufe).
  • Tankstellen (reagieren empfindlicher auf Preisschwankungen als auf die Verbrauchsmengen).

Gesamtdaten der Einzelhandelumsätze vs. Kontrollgruppe

Trading Update

Heute könnte sich eine neue Chance durch eine mögliche Rotation zurück in US-Aktien ergeben – vor allem vor dem Hintergrund der zuletzt eher zurückhaltenden (dovishen) Haltung der Fed. Die langsame Abkehr von der quantitativen Straffung sowie die zunehmenden Erwartungen an Zinssenkungen deuten auf eine Rückkehr zu einer akkommodierenden Geldpolitik hin. Auch wenn dieser Kurswechsel bislang nur in Ansätzen erkennbar war, verlieh er den Aktienmärkten am Mittwoch und Donnerstag spürbaren Rückenwind. Noch auffälliger war jedoch die Reaktion am Anleihemarkt, wo die Aussicht auf die Fed als potenziellen Käufer eine regelrechte Rallye auslöste. Diese neue Unterstützung bot Investoren einen willkommenen Anlass, wieder in den Markt einzusteigen.

Wie bereits erwähnt, befindet sich der Markt seit Ende Februar unter dem Einfluss eines wichtigen Momentum-Verkaufssignals. Der darauffolgende Rückgang hat die zuvor überkauften Bedingungen weitgehend abgebaut – und wir nähern uns nun dem Ende dieser risikoaversen Phase. Die Marktdynamik zeigt bereits Anzeichen einer Erholung und steht kurz davor, ein Kaufsignal zu generieren. Auch die relative Stärke beginnt sich zu verbessern.

Darüber hinaus hat der Markt ein typisches 23,6 %-Retracement der Aufwärtsbewegung seit den Tiefstständen des Vorjahres vollzogen – ein durchaus normaler Korrekturverlauf. Entscheidend wird nun sein, ob der Widerstand an der 200-Tage-Linie (200-DMA) überwunden werden kann. Angesichts der zuletzt positiven Tendenzen könnte ein Durchbruch über diese Marke das Eindecken von Short-Positionen auslösen – und damit für zusätzlichen Aufwärtsdruck bei den Preisen sorgen. Kommt es dazu, dürften sowohl Privatanleger als auch institutionelle Investoren beginnen, der Bewegung hinterherzulaufen, was den Weg zurück in Richtung der 50-DMA ebnen könnte.

Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf die aktuelle Marktdynamik empfehlen wir, eine solche Erholungsrallye zu nutzen, um Risiken gezielt zu reduzieren und die Portfolios strategisch neu auszurichten.

S&P 500

Goldman-Analyse: Aufwärtspotenzial für US-Aktien wächst

Laut Brian Garrett, Trader bei Goldman Sachs (NYSE:GS), zeigt das Risikoprofil für US-Aktien in den kommenden Wochen klar nach oben. Seine Einschätzung basiert auf der aktuellen Positionierung systematischer Handelsmodelle (CTAs) im US-Aktienmarkt, die zuletzt deutlich an Risiko abgebaut haben.

Wie die erste Grafik unten zeigt, haben sich die CTA-Positionen rasch verschoben – von einer Netto-Long-Position von rund 50 Mrd. USD auf eine Netto-Short-Position von etwa 30 Mrd. USD. Auf Basis dieser veränderten Positionierung gehen die Modelle von Goldman davon aus, dass das Abwärtspotenzial für US-Aktien im nächsten Monat eher begrenzt ist.

Garrett schätzt, dass systematische CTAs im Falle fallender Kurse lediglich rund 3 Mrd. USD an SPX verkaufen müssten. Deutlich höher fällt dagegen das Aufholpotenzial aus: Bei einem zwei-Sigma-Anstieg im selben Zeitraum müssten CTAs laut seiner Berechnung Aktien im Wert von rund 45 Mrd. USD zukaufen.

Zudem verweist er auf ein bemerkenswertes Signal: Die aktuelle einmonatige Terminnachfrage ist die höchste seit 2023 und die dritthöchste seit Beginn der COVID-Pandemie. Sollte sich der Markt nach dem heutigen Optionsverfall stärker an dieser Nachfrage orientieren, könnten wir eine abrupte Erholung erleben – ein Zeitpunkt, der sich für viele Anleger eignen dürfte, um Risiken im Portfolio zu reduzieren.

CTA-Positionierung


CTA-Schätzungen von Goldman Sachs

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