…dann wäre die Sache ganz einfach. Man könnte sagen, der DAX ist in einer Unterstützungszone angekommen und die Indikatoren stehen vor Kaufsignalen. Der CCI-Indikator hat eine Divergenz gebildet und steht ebenfalls kurz davor ein Kaufsignal zu generieren. Die Umsätze sind entsprechend einer Ausverkaufssituation recht hoch. Somit dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis eine kräftige Gegenbewegung startet.
Soweit die Theorie der Technischen Analyse. In einer Situation, wie sie sich derzeit darstellt, ist es aber nicht so einfach. Natürlich werden im Chart immer wieder Punkte zu beobachten sein, an denen der Index Halt macht oder auch zu Wenden nach oben ansetzt. Alles in allem muss derzeit aber von dem berühmten fallenden Messer ausgegangen werden, in welches man nicht hineingreifen sollte. Solange der Konflikt um die Ukraine anhält, werden zumindest die europäischen Börsen, und damit auch der DAX, nicht zur Ruhe kommen. Ob die untere Trendkanalbegrenzung als Haltepunkt dienen oder sogar die Aufwärtstrendlinie noch einmal getestet wird, hängt ganz davon ab, wie schnell es zu einer Lösung im Konflikt um die Ukraine kommt.
Dow Jones – Trotzt dem Krieg
Ein weiterhin viel besseres Bild gibt der US-Markt ab. Hier konnte sich der Dow Jones-Index knapp über der unteren Unterstützung der Seitwärtsrange halten. Auch zum Wochenschluss wurden die anfänglichen Tagesverluste wieder aufgeholt. Allerdings sind die Kaufsignale bei den Indikatoren zunächst verpufft. Lediglich der MACD-Indikator steht kurz vor einem neuen Kaufsignal und könnte somit etwas Unterstützung bieten, um einen Aufwärtsschub zu generieren. Die Umsätze deuten darauf hin, dass die Angst vor einer Kriegsausweitung in den USA bei weitem nicht so ausgeprägt ist, wie in Europa. Somit hat sich der deutsche Markt deutlich sichtbar vom US-Markt abgekoppelt.
Gold – bleibt weiter die Fluchtwährung Nummer eins
Anders als von den Kryptowährungsanhängern prognostiziert, ist Gold in Krisenzeiten immer noch der sichere Hafen zur Wertaufbewahrung von Vermögen. Dies zeigt sich einmal mehr in diesen schwierigen Zeiten. Zuletzt zog der Goldpreis kräftig an und ist zum Wochenschluss in den Bereich der Tops vom Herbst 2020 gestiegen. So steil wie sich der aktuelle Verlauf darstellt, kann dieser mit einer solchen Dynamik dauerhaft nicht durchgehalten werden. Gleichwohl dürfte Gold solange gefragt bleiben, wie der Konflikt in der Ukraine nicht gelöst ist. Bei weiteren Eskalationen ist damit zu rechnen, dass schnell das Rekordhoch von 2020 wieder erreicht wird. Im Sinne des Friedens sollten wir hoffen, dass Gold aus anderen Gründen anzieht, als durch diesen Krieg.
Euro – ist auch vom Krieg betroffen
Der Euro bricht regelrecht zusammen. Auch dies ist ein Ausdruck dessen, was sich derzeit in Europa ereignet. Am Freitag ist die europäische Gemeinschaftswährung unter die Marke von 1,10 USD gefallen. Damit wurde der Bodenbildungsversuch endgültig beendet. Auch wenn die Indikatoren mit Divergenzen und Kaufsignalen aufwarten, dürfte hier das Momentum gegen eine schnelle Erholungsbewegung sprechen.
Öl – der Preis steigt und kaum einer tut etwas dagegen.
Es wäre ein leichtes Unterfangen für die OPEC-Staaten, den Ölhahn etwas aufzudrehen und damit dem steigenden Öl-Preis zumindest ein wenig entgegenzuwirken. Derzeit ist dafür aber kein gesteigertes Interesse zu verspüren. Von der technischen Seite her ist weiterhin ein intakter Aufwärtstrend zu attestieren. Dieser hat sich zuletzt beschleunigt und damit den Trend noch einmal dynamisiert. Auch wenn diese Dynamik kaum durchzuhalten sein wird, dürfte die anschließende Reaktion kaum weiter als bis zur aktuellen Aufwärtstrendlinie führen.
Quelle Charts: ProRealTime.com