(DailyFX) – Dass es mit dem Wochenschlusskurs nahezu am Wochentief und unterhalb der 8.900 letzten Freitag im DAX weiter turbulent werden würde, hatte sich abgezeichnet. Und dass es dabei bleibt, dafür stehen die Chancen tatsächlich sehr gut, im Fokus dürfte in der kommenden Woche die 8.900er Region stehen.
Die Volatilitätsindizes (=Angstbarometer) dies- und jenseits des Atlantiks sind auf ihre Jahreshöchststände gestiegen, haben in der Spitze so hoch notiert wie zuletzt Mitte 2012. Zwar erholen sich diese zum Wochenschluss nun ein wenig, sprich: die Nervosität nimmt ab. Dennoch gehe ich davon aus, dass die Chance auf einen erneuten Test des Jahrestiefs und eine Attacke auf die 8.100er Marke relativ hoch ist.
Auf den ersten Blick mutet es so an, als wäre die initialzündung für die Korrekturbewegung ausgehend von den Donnerstag-Tiefs durch die Andeutung James Bullards, die FED könnte weiter auf dem geldpolitischen Gaspedal stehen bleiben (anders: QE4 ist eine Option, springt die US-Wirtschaft nicht vollends an), zu suchen.
Sollte ich mit dieser Annahme Recht haben, gehe ich davon aus, dass dieser Rückenwind schnell wieder abebben dürfte, eventuell gar ins Gegenteil umschlägt und einen nochmaligen, scharfen Anstieg der Unsicherheit katalysieren könnte. Als Grund würde ich ins Feld führen, dass es ein stückweit auch immer um die Glaubwürdigkeit der FED geht, die bereits jetzt in Erklärungsnot kommen dürfte, weshalb sie noch keinen klaren Plan für einen bevorstehenden Zinserhöhungszyklus kommuniziert hat. Und das obwohl QE3 diesen Monat ausläuft und die „Tightening“-Grenze einer Arbeitslosenquote von 6,5%, ab welcher man über eine Straffung der Geldpolitik zu diskutieren beginnen wollte mit 5,9% deutlich unterschritten ist.
Auf dieser Diskussion und Spekulation dürfte in der kommenden Woche der Hauptfokus liegen, die Verbraucherpreise aus den USA am Mittwoch und auch die Quartalszahlen von Apple am Montag dürften kaum Beachtung fnden und größere Impulse begünstigen:
Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender
Technisch liegt mein Hauptfokus im DAX auf der Oberseite auf der 8.900er Marke, dem Ausbruchslevel der vorigen Woche, welches ich als klassischen Short-Trigger sehe. Ein Abprall an dieser Marke und Unterschreiten der 8.350er Marke zielt zunächst auf die 8.100er Region, ein Bruch führte den DAX gar unter die 8.000er Marke in den Bereich um 7.660 / 730 Punkte.
Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope