Es geht weiterhin die Angst vor einer zweiten Infektionswelle in der Corona-Krise um. Auch die Märkte sind davon nicht verschont, auch wenn sich diese Angst noch nicht in rückläufigen Kursen bemerkbar gemacht hat. Eine zweite Welle ganz anderer Art ist dagegen in dieser Woche zu erwarten. Nach der Statistik, sollte es nämlich noch einmal eine positivere Entwicklung geben, bevor dann eine ausge- prägtere Korrektur zu erwarten ist.
Langfristchart DAX
In der vergangenen Woche hat der DAX auf Wochenbasis einen Shooting-Star hinterlassen. Der Bereich des alten Tops konnte zwar fast erreicht werden, mit der Stimmungswende innerhalb der Woche hat sich die Lage aber wieder eingetrübt. Der steile Aufwärtstrend steht nun auf dem Prüfstand. Das Kaufsignal des MACD-Indikators dürfte inzwischen abgearbeitet sein. Ein Ausbruch nach oben, über die alten Tops, sollte kaum mehr zu erreichen sein.
Der Dow Jones konnte zum Wochenschluss den Aufwärtstrend gerade noch halten. Hier verläuft auch die alte Widerstandslinie, die nun zur Unterstützung wird. Die Umsätze haben in den letzten Tagen angezogen, obwohl der Index auf der Stelle getreten hat. Der Stochastik-Indikator hat eine Divergenz gebildet. Somit dürfte eine freundliche Wocheneröffnung nur von kurzer Dauer sein.
Der Nasdaq-Index konnte die Aufwärtstrendlinie nicht halten und ist zum Wochenschluss unter diese Trendlinie gefallen. Auch wenn nach der Dow-Theorie technisch noch nichts negatives passiert ist, sollte die Unterstützung bei ca. 10.000 Punkten be- achtet werden.
Der DAX ist unter die Aufwärtstrendlinie gefallen und hat damit zumindest ein Warnsignal gesetzt. Die Umsätze sind weiterhin rückläufig, was zeigt, dass die Marktteilnehmer dem Trend nicht trauen. Auch wenn wegen der Statistik noch einmal mit einer leichten Anstiegsbewegung zu rechnen ist, sollte ein Ausbruch über das Top vom Februar nicht erwartet werden.
Der Nikkei 225 hat die Woche nahezu unverändert begonnen, was bedeutet, dass die Aufwärtstrendlinie zur Seite verlassen wurde. Die Unterstützungslinie konnte gerade noch verteidigt werden. Diese Entwicklung ist kein Stärkebeweis und zeigt, wie sensibel die Marktteilnehmer reagieren. Ein nachhaltiger Bruch der Trendlinie sollte erwartet werden.
Der Euro-Bund-Future hat gezeigt, dass ein „Aufwärtsdreieck“ nicht immer nach oben aufgelöst wird. Zunächst ist die Aufwärtstrendlinie gebrochen worden. Beide Indikatoren haben Divergenzen gebildet. Somit dürfte das Renten-Barometer zunächst eher nach unten tendieren.
Der Euro hat einen fulminanten Anstieg generiert. Nach dem Ausbruch über den Widerstand bei ca. 1,14 USD legte die Gemeinschaftswährung deutlich zu und hat auf dem Weg nach oben keine Korrekturbewegung vollzogen. Eine solche Korrektur ist für einen stabilen Trend aber unumgänglich. Daher sollte in den kommenden Wochen mit einem Rückgang gerechnet werden.