Nach der Rallye vom Mittwoch sollten die europäischen Märkte weiterhin gut unterstützt bleiben. In den USA wurde derweil der Unabhängigkeitstag gefeiert. Nach der jüngsten Konsolidierung sieht es so aus, als ob der deutsche DAX-Index den Grundstein für eine neue Rallye gelegt hat. Die Sorgen um die Wahlen in Frankreich haben etwas nachgelassen, und die Anleger scheinen zuversichtlicher zu sein, dass die Fed im September die Zinsen senken wird.
Welche Faktoren treiben die Märkte derzeit an?
In Großbritannien haben die Anleger ihre Stimme bei den Parlamentswahlen abgegeben, deren Ergebnis mit einem Sieg der Labour-Partei und einer Niederlage der Konservativen bereits im Vorfeld feststand. In Europa richtet sich der Fokus auf den zweiten Wahlgang in Frankreich.
Vor den Parlamentswahlen am Sonntag verstärken die Parteien ihre Anstrengungen, die Machtübernahme der rechtsextremen Partei Rassemblement National von Marine Le Pen zu verhindern. Prominente Politiker warnten die Wähler vor den weitreichenden Folgen ihrer Entscheidung für Frankreich und die Eurozone.
Nach der Erholung des Euros und der Börsen in den letzten Tagen zu urteilen, scheinen die Anleger zuversichtlich zu sein, dass der RN nicht die volle Macht übernehmen wird. Darüber hinaus steht heute der Arbeitsmarktbericht für Juni im Mittelpunkt des Interesses, nachdem eine Reihe makroökonomischer Daten aus den USA die Erwartungen enttäuscht und die Wetten auf eine Zinssenkung der Fed im September verstärkt haben.
Technische Analyse und Handelsideen für den DAX
Am Mittwoch erholte sich der DAX und brach aus einem absteigenden Dreiecksmuster, in dem er sich in den letzten Wochen befand, nach oben aus. Dabei durchbrach er mindestens zwei wichtige Niveaus, nämlich das Hoch vom Dienstag bei 18286 und den Widerstand bei 18350. Innerhalb dieser Spanne von 18286-18350 Punkten konvergierte der Widerstand des Dreiecksmusters mit dem exponentiellen gleitenden 21-Tage-Durchschnitt.
Da mehrere technische Indikatoren um den Bereich 18286-18350 konvergieren, handelt es sich hierbei um eine wichtige Unterstützungszone. Diese sollte bei einem möglichen Rückfall in diesen Bereich zumindest für einen Bounce Trade im Auge behalten werden. Zu den Zielen auf dem Weg nach oben gehören 18651 - das letzte Hoch vor dem jüngsten Rückgang - und die Liquidität oberhalb des Allzeithochs bei etwa 18900.
Trotz der anhaltenden makroökonomischen Sorgen sind Long-Positionen bei fallenden Kursen auch im Jahr 2024 der bevorzugte Trade, der sich bisher gut ausgezahlt hat. Und das gilt nicht nur für den DAX, sondern auch für die großen US-Indizes, insbesondere den technologielastigen Nasdaq 100. Als Trader sollte man Trends möglichst ausnutzen und nicht gegen sie ankämpfen.
Die längerfristigen technischen Aussichten für den DAX bleiben optimistisch, zumal er sich deutlich über seinem 200-Tage-Durchschnitt und um seinen kurzfristigen 21-Tage-Durschnitt konsolidiert hat. Der minimale Rücksetzer von dem im Mai erreichten Allzeithoch und die anschließende Konsolidierung bedeuten, dass der DAX nun potenziell bereit ist, wieder durchzustarten, auch weil die Konsolidierung es den Oszillatoren des Index, wie dem RSI, ermöglicht hat, ihren überkauften Zustand abzubauen, und zwar eher über die Zeit als über den Kurs, was immer ein Zeichen für einen gesunden Aufwärtstrend ist.
Sollte die Unterstützung im Bereich 18286-18350 nicht halten, könnte es zu einem weiteren Rückgang bis zur wichtigen Unterstützung im Bereich 18000-18050 kommen. Angesichts des optimistischen Ausbruchs in dieser Woche ist dies jedoch nicht mein Basisszenario.
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