(DailyFX.de) – Auch wenn der Wirtschaftsdatenkalender in der kommenden Woche recht dünn scheint, könnte die Veröffentlichung des FED Sitzungsprotokolls am Donnerstag einiges an Volatilität beinhalten.
Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender
Wie bereits in den letzten Analysen auf DailyFX.de unter der Woche eingefangen, sehe ich ausgehend von der zu erwartenden Ausdehnung der Anleihekäufe durch die EZB deutlich über September 2016 hinaus (und eventuell diesbezüglich startenden Andeutungen ab der Dezember-Sitzung) und eines unweigerlich früher oder später beginnenden FED-Zinserhöhungszyklusses bzw. durch ein sich ausweitendes Zinsdifferential deutscher und US-amerikanischer Schuldtitel einen eher bullishen Verlauf im DAX zum Jahresende.
Vor diesem Hintergrund stellt sich nun selbstverständlich die Frage, wie sich das Sitzungsprotokoll der letzten FED-Sitzung im September darstellt.
Meine Einschätzung ist wie folgt: jegliche Andeutungen, welche die auf der Sitzung und im Statement genutzten „dovishen“ Rhetorik relativiert und einen Zinsschritt im Dezember wahrscheinlicher macht, wäre bullish für den DAX und vice versa.
Besonders vor dem Hintergrund des stark enttäuschenden US-Arbeitsmarktberichts NFPs am Freitag, bei welchem durch die Bank weg die einzelnen Datensätze enttäuscht haben und eine Zinsanhebung in 2015 eigentlich sehr unwahrscheinlich haben werden lassen.
Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender
Aus Sentiment-technischer Sicht ist eher die Short-Seite zu favorisieren, im Euwax-Sentiment der Börse Stuttgart hat sich erneut eine klare Netto-Long-Positionierung auf 1-, 3-Monats- und Jahressicht heraus kristallisiert, was den Vorteil Trading-technisch eher auf der Short-Seite suchen lässt:
Quelle: Euwax | Börse Stuttgart
Aus technischer Sicht bleibt die 9.300er Marke auch in der kommenden Woche im Fokus: an meiner insgesamt positiven Haltung für den DAX und der Erwartung einer Jahresend-Rallye hat sich insgesamt noch nichts geändert. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der deutsche Leitindex nicht unter 9.300 Punkte fällt. Mit einem Rutsch unter 9.100 Punkte wäre der Weg nämlich in Richtung 2014er Jahrestief um 8.350 Punkten geebnet.
Und diese Gefahr bleibt solange bestehen, wie der DAX nicht oberhalb von 10.650 Punkten schließt.
Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de