Die globalen Finanzmärkte gingen diese Woche auf Achterbahnfahrt, als die Wall Street am 27. Januar ihren heftigsten Ausverkauf in etwa vier Monaten erlitt, als die Befürchtungen über den Ausbruch des Coronavirus im chinesischen Wuhan zunahm.
Die Zahl der bestätigten Fälle in China stieg bis Dienstag auf 4.515 und dürfte sich weiter erhöhen, da die Fähigkeit des Virus zur Ausbreitung nach Angaben der chinesischen Gesundheitskommission zunimmt. Es gibt mittlerweile 106 bestätigte Todesfälle durch das Coronavirus, von ihnen allerdings noch keiner außerhalb Chinas.
Eine kleine Zahl von Fällen im Zusammenhang mit Personen, die aus Wuhan angereist sind, wurde in mehr als 10 Ländern bestätigt, darunter in den USA, Kanada, Frankreich, Japan und Südkorea.
Während das Virus sich ausbreitet, nehmen die Sorgen über die möglichen Folgen für die globale Reiseindustrie zu. Im Zusammenhang stehen Aktien aus den Branchen Flugverkehr, Kreuzfahrtanbieter, Casinos und Hotels sind bereits deutlich gesunken.
Seit dem 21. Januar sind die Aktien von Wynn Resorts (NASDAQ:WYNN und Las Vegas Sands (NYSE:LVS), die stark in China vertreten sind, um 12,30% bzw. 7,35% gefallen. Und die Aktie von United Airlines (NASDAQ:UAL) brach am 21. Januar um 12,32% ein.
Unternehmen, die Sicherheitsausrüstung für Hochrisikopersonal und Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten herstellen, dürften jedoch kurzfristig zulegen, als die Nachfrage nach diesen Produkten in die Höhe schießt.
Eine weitere Eskalation des Ausbruchs würde den Bedarf an Sicherheitsausrüstung und Impfstoffe noch stärker erhöhen. Hier sind 3 Branchenführer, die besonders profitieren können:
1. Lakeland Industries: Führender Hersteller von Schutzanzügen
Lakeland Industries (NASDAQ:LAKE) mit Sitz in Ronkonkoma, New York, stellt Infektionsschutzausrüstung wie Feuerwehr- und Hitzeschutzkleidung, Einwegschutzkleidung sowie Chemikalienschutz-, Reinraum- und Schutzanzüge her.
Das Unternehmen verzeichnete einen Anstieg seiner Aktien um 27,6%, seit die Nachricht vom Virusausbruch am 21. Januar Schockwellen an den Finanzmärkten auslöste. Die Aktie, die in diesem Jahr bislang um 30% zugelegt hat, während der S&P 500 nur 1,4% höher steht, beendete den Handel am Dienstag zu 14,00 USD mit einer Marktkapitalisierung von 112,1 Mio. USD.
Die Aktie erreichte am Montag ein neues 52-Wochen-Hoch von 16,28 USD und verzeichnete Ende 2014 einen ähnlichen Ausschlag nach oben, als ein Ebola-Ausbruch in Afrika eine Panik verursachte.
Als das Coronavirus droht, zu einer ausgewachsenen Epidemie zu werden, könnte die Nachfrage nach Produkten dieses Herstellers medizinischer Schutzausrüstung zunehmen.
Zu den Kunden zählen hauptsächlich Industrieunternehmen und Regierungen aus 40 Ländern, darunter China, die USA, Kanada und Europa. Darüber hinaus ist der Schutzkleidungsanbieter ein Lieferant für Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen wie das US-Verteidigungsministerium, das US-Heimatschutzministerium und die Zentren für die Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention (Centers for Disease Control, CDC).
2. Alpha Pro Tech: Erste Adresse für Atemschutzmasken
Alpha Pro Tech (NYSE:APT) befasst sich mit dem Schutz von Menschen, Produkten und Umgebungen. Das Unternehmen, das nur in den USA tätig ist, aber den Weltmarkt beliefert, fertigt Schutzanzüge für Reinräume, Infektionsschutzmittel und Gesichtsmasken zur Luftfilterung, die auf den Straßen Chinas zum alltäglichen Anblick geworden sind.
Die Aktien sind seit dem 21. Januar um satte 62,8% gestiegen und haben am Montag ein 52-Wochenhoch von 7,86 USD erreicht. Die Kurs, der gestern zu Handelsschluss auf 5,70 USD lag, ist in diesem Jahr um 66% gestiegen, womit das Unternehmen jetzt an der Börse 74,2 Mio. USD wert ist. Ähnlich wie in Lakeland stieg auch der Kurs von Alpha Pro Tech Ende 2014 aufgrund der Besorgnis über den Ebola-Ausbruch in Afrika.
Alpha Pro Tech hat sich während des SARS, des Middle-East Respiratory Syndrome (MERS) und der Ebola-Ausbrüche einen Namen gemacht und ist in Zeiten globaler Gesundheitskrisen der erste Ansprechpartner. Wir haben bereits gesehen, dass der Mangel an Atemschutzmasken auf der ganzen Welt immer häufiger wird. Die Nachfrage nach Augenschutz und Schuhüberzügen für Angehörige der Gesundheitsberufe in China, die infizierten Patienten ausgesetzt sind, hat ebenfalls zugenommen.
3. Vir Biotechnology: Aussicht auf Impfstoff treibt Kurs in die Höhe
Vir Biotechnology (NASDAQ:VIR) ist ein immunologisches Unternehmen, das sich darauf konzentriert, immunologische Erkenntnisse mit modernsten Technologien zur Behandlung und Vorbeugung schwerer Infektionskrankheiten zu kombinieren.
Das in San Francisco ansässige Biotech-Unternehmen, das im Oktober 2019 an die Börse ging, ist seit dem 21. Januar um 30% gestiegen. Die Aktie notierte gestern bei 21,31 USD, was ihm eine Marktkapitalisierung von 2,34 Mrd. USD verschafft. Aktien, die seit Jahresbeginn um fast 70% gestiegen sind, erreichten am Montag ein Allzeithoch von 27,48 USD.
Vir Biotech ist gut positioniert, um vom Ausbruch des Coronavirus zu profitieren, da es über vier Technologieplattformen verfügt, die es zur Entwicklung von Therapien für Infektionskrankheiten wie Influenza und Tuberkulose nutzt. Investoren gehen davon aus, dass das Unternehmen möglicherweise einen Impfstoff entwickeln kann, da es bereits in der Vergangenheit Antikörper für andere Coronavirus-Stämme bereitgestellt hat.