Der Januar brachte für die großen Anlageklassen einen erfreulichen Start ins Jahr und markierte nach einem durchwachsenen Dezember eine deutliche Erholung.
Die durchweg positiven Ergebnisse des Monats ließen zunächst hoffen, dass 2025 ein starkes Jahr für die Märkte werden könnte. Doch diese optimistische Stimmung kippte schnell, als Präsident Trump neue umfassende Zölle auf Kanada, Mexiko und China ankündigte. Diese Maßnahmen könnten nicht nur die Inflation anheizen und das Wirtschaftswachstum bremsen, sondern auch das globale Handelssystem durcheinanderbringen – mit potenziell weitreichenden Folgen für die Märkte.
Wie die Zahlen für den Februar ausfallen werden, ist aktuell schwer abzuschätzen. Der beginnende globale Handelskonflikt sorgt für wachsende Unsicherheit und könnte die Märkte vor neue Herausforderungen stellen. In einer möglicherweise veränderten Weltordnung des globalen Handels werden sich Anleger auf neue Rahmenbedingungen einstellen müssen. "Der Markt muss die Risikoprämie für den Handelskrieg strukturell und signifikant neu bewerten", meint George Saravelos, Head of FX Research bei der Deutschen Bank.
Für den Moment wollen wir jedoch noch einmal einen Blick auf die alte Weltordnung werfen und die Entwicklung der wichtigsten Anlageklassen anhand ausgewählter ETFs betrachten.
Die Spitzenreiter im Januar waren die Aktienmärkte der Industrieländer außerhalb der USA (VEA), die um 4,4 % zulegten. Bemerkenswert: Alle wichtigen Segmente der globalen Märkte verzeichneten im vergangenen Monat Zugewinne – der erste Monat mit durchgehend positiven Erträgen seit fast drei Jahren.
Tabelle der Gesamterträge:
Der Global Market Index (GMI) legte im Januar wieder zu, nachdem er im Dezember nachgegeben hatte, und startete mit einem soliden Plus von 2,8 % ins Jahr 2025.
Der GMI, veröffentlicht von CapitalSpectator.com, ist eine nicht verwaltete Benchmark, die alle wichtigen Anlageklassen (mit Ausnahme von Barmitteln) in marktgewichteten ETFs abbildet. Damit dient er als wertvoller Vergleichsmaßstab für Multi-Asset-Portfolios und bietet einen umfassenden Überblick über die globale Marktentwicklung.
Ein Blick auf die Performance des GMI im Vergleich zu US-Aktien (VTI) und US-Anleihen (BND) über das vergangene Jahr zeigt jedoch eine eher durchwachsene Entwicklung.
Rückblicke sind immer mit Vorsicht zu genießen – besonders, wenn es um kurze Zeiträume geht. Diese Einschätzung gewinnt aktuell an Bedeutung, da die Welt versucht, die Auswirkungen eines von den USA angeführten Zollkriegs auf Märkte und Volkswirtschaften einzuschätzen.
Tobin Marcus, Head of U.S. Policy and Politics Research bei Wolfe, bringt es in einer Research-Note auf den Punkt: "Die Märkte müssen die verbleibende Zollagenda von Trump jetzt vielleicht nicht nur ernst nehmen, sondern wörtlich." Er warnt weiter: "Wenn dieses neue Maß an Ernsthaftigkeit plötzlich eingepreist wird, könnte es für die Märkte eine harte Woche werden."