Es war eine sehr intensive Zeit für das GBP. Doch jetzt, da das No-Deal-Risiko wieder auf ein Minimum zurückgegangen ist und der Europäische Rat bereit zu sein scheint, dem Vereinigten Königreich die Zeit einzuräumen, die es zur Erzielung einer Einigung braucht, könnte die Formulierung eher so lauten, dass es um eine "permanente Verlängerung" geht und dass die Frist bis zum 31. Oktober 2019 somit nicht in Stein gemeisselt ist. Das Vereinigte Königreich wird voraussichtlich am 23. Mai 2019 an den EU-Parlamentswahlen teilnehmen, um das derzeitige Austrittsdatum zu bestätigen.
Obwohl sich das GBP-Risiko wieder normalisiert hat, wird immer deutlicher, dass das Risiko für die Realwirtschaft nach wie vor hoch ist. Die Bank of England hat in den letzten 8 Monaten eine abwartende Haltung eingenommen, während die Wirtschaft trotz eines starken Arbeitsmarktes mit erheblichen Störungen bei den Investitionen in Sachanlagen, beimAussenhandel oder bei der Inflation zu kämpfen hatte. Die VPI-Zahlen vom März deuten auf eine Verlangsamung auf 1,90% (vorher: 2%) im Jahresvergleich hin und bleiben auf Monatssicht unverändert (0,20%), während die Erzeugerpreise auf Kurs bleiben (2,40% im Jahresvergleich).
Nach den jüngsten Veröffentlichungen dürfte das GBP in der heutigen Sitzung sinken. Derzeit notiert der EUR/GBP bei 0,86745 und bewegt in Richtung 0,87040.