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Die Wall Street verabschiedet sich aus China

Veröffentlicht am 25.08.2023, 14:44

Dieser Artikel erschien zuerst auf GoldGeldWelt

Die schwache Konjunktur in China und die Verluste an den Aktienmärkten der Volksrepublik veranlassen westliche Asset Manager zum Kapitalabzug. Doch die Ursachen liegen tiefer: Die Entflechtung zwischen China und dem Westen schlägt auf den Finanzsektor durch.

Wie Bloomberg berichtet, haben ausländische Fonds in den vergangenen Wochen 10,7 Mrd. USD aus dem chinesischen Aktienmarkt abgezogen. Mit 13 Tagen war die Periode der Mittelabflüsse damit so lang wie noch nie in der bis 2016 zurückreichenden Datenreihe.

Asset Manager und Hedgefonds flüchten aus China

Besonders stark wurden Aktien des Spirituosenherstellers Moutai, des Anbieters Erneuerbarer Energien LONGi Green energy Technology und der Bank China Merchants verkauft. Asset Manager sorgen sich um die wachsenden wirtschaftlichen Probleme Chinas.

Insbesondere die tiefgreifende Krise auf dem Immobilienmarkt lässt eine baldige Rückkehr zu ausreichend hohen Wachstumsraten nicht erwarten. Die Konsequenz der Verkäufe: Der Aktienindex CSI 300 steht unter Druck und notiert aktuell so niedrig wie zuletzt im November.

Neben klassischen Asset Managern verabschieden sich auch Hedgefonds aus dem Aktienmarkt der Volksrepublik. Goldman Sachs (NYSE:GS) zufolge kam es zu einer der größten Verkaufswellen der letzten fünf Jahre.

Marktteilnehmer zweifeln offenbar daran, dass die Maßnahmen der chinesischen Regierung zur Stimulierung der Konjunktur ausreichend wirksam sein werden. In diesem Kontext hatte sich in dieser Woche bereits der Rohstoffriese BHP (ASX:BHP) besorgt geäußert.

China-Träume an der Wall Street ausgeträumt

Doch es geht nicht nur um Konjunktur. Vielmehr ist eine strukturelle Abkehr westlicher Investoren von Aktivitäten in China zu erkennen. Das Wall Street Journal etwa titelte vor wenigen Tagen: „Die China-Träume der Wall Street verschwinden“.

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Blackrock war 2021 der erste globale Vermögensverwalter mit einem vollen Investmentfondsgeschäft in China. CEO Larry Fink hatte die Volksrepublik damals als „eine der größten Chancen“ eingestuft. Erhofft wurde eine ähnliche Erfolgsstory wie in Nordamerika und Europa: Mit steil wachsendem AUM und parallel dazu anziehenden Einnahmen.

2020 hatte China die Beschränkungen für den Verkauf von Investmentfonds durch US-Vermögensverwalter an einzelne chinesische Anleger sowie die Beschränkungen für ausländische Beteiligungen an inländischen Wertpapierfirmen aufgehoben. US-Akteure, die bis dato nur mit chinesischen Partnern aktiv sein durften, übernahmen die Kontrolle über ihre Tochterunternehmen – darunter auch Goldman Sachs und JP Morgan.

Goldman und Co. gehen bei Deals leer aus

Zwei Jahre später macht sich Ernüchterung breit. Unter den 200 chinesischen Investmentfondsanbietern liegt Blackrock gemessen am AUM auf Platz 145. Anderen US-Firmen geht es nicht besser: Die chinesische Konkurrenz macht das Geschäft, die westlichen Akteure haben das Nachsehen.

Stephen Roach, ehemaliger Vorsitzender von Morgan Stanley (NYSE:MS) Asia und Senior Fellow am Paul Tsai China Center der Yale Law School zufolge liegt dies an einem „viel, viel härteren“ Umfeld im Vergleich zu früher. „Westliche Geschäftsmodelle, die noch vor ein paar Jahren in China frei funktionierten, werden jeden Monat in Frage gestellt“.

Die Flaute lässt sich an der Zahl der Börsengänge ablesen, die durch chinesische Töchter westlicher Unternehmen geführt wurden. Goldman Sachs leitete im letzten Jahr ein IPO, JP Morgan kommt auf zwei Börsengänge, Morgan Stanley ging ganz leer aus. Zum Vergleich: Die „echt-chinesische“ Citic Securities führte allein im Jahr 2022 57 Börsengänge an.

Gegenwind aus der US-Politik

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Gegenwind kommt mittlerweile aus der eigenen Politik. Laut einer neuen Verordnung des US-Präsidenten Joe Biden dürfen US-Bürger nicht mehr in bestimmte chinesische Unternehmen investieren. Ein Kongressausschuss wirft Blackrock und dem Indexanbieter MSCI gar vor, Bedrohungen der nationalen Sicherheit zu verschärfen.

Mittelabflüsse, unsichtbare Mauern und zunehmender Regulierungsdruck: Die in der Realwirtschaft vielfach erwünschte Entflechtung zwischen den USA (und dem Westen insgesamt) sowie China kommt im Finanzsektor an. Ein noch junger Trend, der sich fortsetzen dürfte.

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